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Gesundheit<br />
Die Knochen sind ein wahres<br />
Wunderwerk der Natur. Damit<br />
sie den Körper stützen und<br />
schützen können, müssen sie<br />
elastisch und starr sein. Der<br />
größte Knochen <strong>im</strong> Körper,<br />
der Oberschenkelknochen,<br />
kann für kurze Zeit sogar das<br />
Gewicht eines Mittelklassewagens<br />
stemmen. Solche Kraftakte<br />
schaffen nur gesunde<br />
Knochen, über die aber leider<br />
nicht jeder Menschen verfügt.<br />
Eine Osteoporose sorgt für<br />
morsche Knochen. Schon geringste<br />
Anlässe führen zu einem<br />
Bruch. Knochenschwund<br />
kann durch richtige Ernährung<br />
und Bewegung verhindert<br />
und bei Ausbruch der Krankheit<br />
gut behandelt werden.<br />
Knochen sind sehr vitale<br />
Körperteile, in denen ständig<br />
ein Aufbau und ein<br />
Abbau stattfinden. Bei jungen<br />
Menschen überwiegt der Aufbau.<br />
Zwischen dem 30 und 35.<br />
Lebensjahr hat man die höchste<br />
Knochendichte erreicht. Danach<br />
geht’s bergab, die Knochenmasse<br />
wird weniger und zwar<br />
rund ein Prozent pro Jahr. Dieser<br />
Vorgang ist normal und nicht<br />
krankhaft. Wer in jungen <strong>Jahre</strong>n<br />
sein „Knochenkonto“ ordentlich<br />
aufgefüllt hat, kann später davon<br />
zehren. Wer nur wenig Knochenmasse<br />
gebildet hat, bekommt<br />
schneller Probleme. Osteoporose<br />
gilt als „Kinderkrankheit, die<br />
<strong>im</strong> Alter zum Ausbruch kommt.“<br />
Knochenschwund entsteht,<br />
wenn mehr als ein Prozent an<br />
Knochenmasse abgebaut wird.<br />
Hiervon sind in Deutschland<br />
rund 7 Millionen Menschen betroffen,<br />
vor allem Frauen ab 60<br />
<strong>Jahre</strong>. Bereits jeder fünfte Patient<br />
ist männlich und auch junge<br />
Menschen können bereits erkranken.<br />
Als wichtige Risikofaktoren<br />
gelten erbliche Veranlagung,<br />
hormonelle Veränderungen (z.B.<br />
Wechseljahre), Stoffwechselstörungen<br />
(z.B. Zuckerkrankheit),<br />
Prävention<br />
Tanzen und frischer Fisch<br />
halten die Knochen fit<br />
Osteoporose ist leicht zu vermeiden<br />
und gut zu behandeln<br />
die Einnahme von Medikamenten<br />
wie Kortison über einen<br />
längeren Zeitraum sowie Ernährungsmängel<br />
(zu wenig Calcium)<br />
und zu wenig Bewegung.<br />
Knochen schwinden schleichend.<br />
Erst wenn man sich bei<br />
harmlosen Ereignissen wie dem<br />
Heben einer Einkaufstasche oder<br />
dem Niesen etwas bricht, zeigt<br />
sich die Osteoporose. Wirbelkörpereinbrüche<br />
sind die häufigsten<br />
Brüche und führen zu<br />
einem krummen Rücken. Häufig<br />
brechen auch Unterarme, Handgelenke<br />
oder Oberschenkel.<br />
Weitere Anzeichen für Osteoporose:<br />
Wer in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />
vier Zent<strong>im</strong>eter oder mehr an<br />
Körpergröße verloren hat, sollte<br />
sich untersuchen lassen und wer<br />
mehr als zehn Prozent Gewicht<br />
eingebüßt hat ebenso.<br />
Werden Knochen nicht trainiert,<br />
bilden sie sich zurück. Werden<br />
sie gebraucht, legen sie an<br />
Masse zu. Opt<strong>im</strong>al ist es, drei bis<br />
vier Mal pro Woche eine Dreiviertelstunde<br />
Sport zu machen. Am<br />
besten sind Sportarten, die einen<br />
deutlichen Zug auf die Muskeln<br />
und Knochen auslösen: Tennis,<br />
Tanzen, Trampolinspringen, Walking,<br />
Jogging und Treppensteigen.<br />
Neben der Bewegung ist die<br />
ausreichende Versorgung der<br />
Knochen mit Calcium ganz wichtig.<br />
Calcium ist der Baustoff für<br />
die Knochen schlechthin. Wichtige<br />
Lieferanten sind frisches<br />
grünes Gemüse, Obst und Getreideprodukte,<br />
Milch und Milchprodukte<br />
wie fettarme Trinkmilch<br />
und Hartkäse sowie Mozzarella.<br />
Die Calciumaufnahme <strong>im</strong> Körper<br />
wird durch Vitamin D gefördert.<br />
Im Sommer sind Aktivitäten <strong>im</strong><br />
Freien gut, <strong>im</strong> dunklen deutschen<br />
Winter kann man sich mit<br />
Fisch (am besten zwe<strong>im</strong>al pro<br />
Woche) weiterhelfen.<br />
Wie lecker eine knochengesunde<br />
Ernährung sein kann, wird<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Osteoporose-<br />
Woche des Evangelischen Krankenhauses<br />
(EVK) gezeigt. Am<br />
Sonntag, 6. September, zaubert<br />
Sternekoch Dieter Müller<br />
<strong>im</strong> Bergischen Löwen von 12 bis<br />
13 Uhr unter dem Motto „Kochen<br />
für die Knochen“ allerhand<br />
Schmackhaftes auf die Teller. Außerdem<br />
gibt’s viele Vorträge.<br />
Das EVK verfügt zur genauen<br />
diagnostischen Abklärung der<br />
Osteoporose über ein modernes<br />
DXA-Messgerät. Chefarzt Prof.<br />
Schnabel ist ein ausgewiesener<br />
Spezialist für die Versorgung von<br />
Knochenbrüchen, insbesondere<br />
der Wirbelbrüche. „Mit der Kyphoplastie<br />
zur Behandlung gebrochener<br />
Wirbel erreichen wir<br />
bei den Patienten in vielen Fällen<br />
schlagartige Schmerzfreiheit“,<br />
erklärt Prof. Schnabel. Er verweist<br />
auf die gute Zusammenarbeit<br />
mit den niedergelassenen Fachärzten,<br />
die ihren Beitrag zur Behandlung<br />
des Knochenschwundes<br />
leisten. Die Ärzte am EVK<br />
raten den Patienten, Kontakt zu<br />
Osteoporose-Selbsthilfegruppen<br />
aufzunehmen.<br />
Prof. Dr. Michael Schnabel ist Chefarzt<br />
der Unfall- und Gelenkchirurgie<br />
am EVK in Bergisch Gladbach<br />
Wer den Infotag <strong>im</strong> Bergischen<br />
Löwen nicht wahrnehmen<br />
kann, kann sich per<br />
E-Mail mit einer ersten Anfrage<br />
an Prof. Schnabel wenden:<br />
unfallchirurgie@evk.de<br />
Robert Schäfer<br />
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Bild: Bernd Wachtmeister / pixelio.de<br />
Foto: Robert Schäfer