Zehn Tage die England veranderten - Wildcat
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lung als rebellischer Punk-Superstar nutzen ikann) als National-Front Schlagertrupp<br />
dargestellt wurden, <strong>die</strong> eine Konzerthalle - vermutlich Acklam Hall -<br />
angreift.<br />
Die Skins besitzen alle Qualitaten und alle Mangel moderner Vandalen<br />
und Barbaren. Wahrend einer Woche im Mai 1981 schmissen sie Brandbomben<br />
in indische und Commonwealth-Clubs und in einen Hare-Krishna-<br />
Tempel in Coventry. Was hatten sie dabei im Kopf? Die lianszendenz der Religion?<br />
Naja, obwohl solche Aktionen unnotig barbarisch sinci, kriegt <strong>die</strong> Religion<br />
so wenigstens ihr Teil ab. SchliefAlich hat man sie auch beim Demolieren<br />
methoclistischer Kirchen erwischt - aber Angriffe auf solche heimischen 013-<br />
jekte finden in den Me<strong>die</strong>n weitaus weniger Resonanz. Umgekehrt sah man<br />
wahrend der Unruhen in Derby eine Gruppe von Asiaten, <strong>die</strong> em n riesiges<br />
Kreuz durch <strong>die</strong> Stragen trugen. Das Kreuz wurde spater wiedergefunden, nur<br />
unseren Erloser hatte man geklaut. Doch das war kein islamischer Bildersturm,<br />
sondern wahrscheinlich eher em n Protest gegen eine Gruppe junger Katholiken,<br />
<strong>die</strong> wie em n Elefant im Porzellanladen durch <strong>die</strong> halbghettoisierten Viertel von<br />
Derby zogen und Ave shall overcome. sangen.<br />
Nichtsdestoweniger wurden <strong>die</strong> Angriffe auf religiose Symbole in Coventry<br />
von Asiaten als rassistisch ausgelegt, und <strong>die</strong>sen Vorwurf darf man nicht auf<br />
<strong>die</strong> leichte Schulter nehmen. Die Skinheads treffen oft durchaus den richtigen<br />
Feind, aber ihre wahllose Grausamkeit (Rentrfer verpriigeln etc.) bietet<br />
- genau wie <strong>die</strong> der schwarzen Stragenrauber - den idealen Stoff fiir <strong>die</strong> Federfuchser<br />
der Sensationspresse. Bluttriefende Schlagzeilen <strong>die</strong>nen in erster Linie<br />
dem Krieg urn Verkaufsziffern, aber sie tragen auch dazu bei, einen Eindruck<br />
von allgemeiner psychotischer Gesetzlosigkeit zu verbreiten. Das hat <strong>die</strong> zusatzliche<br />
Wirkung, clag <strong>die</strong> Proletarier Tag und Nacht in <strong>die</strong> schrecklichen Zellen<br />
ihrer Alltagsexistenz eingeschlossen bleiben. Gelegentlich sind <strong>die</strong> Skinheads<br />
imstande, <strong>die</strong> reichen Schweine in Chelsea aus ihren Luxuskarossen zu<br />
zerren, Leuten wie dem Premierminister Sir Alex Douglas Home em n paar in<br />
<strong>die</strong> Fresse zu hauen und im Dunkeln der Nacht zu verschwinden; aber andere<br />
Male verfallen sie in eine v011ig kaputte psychotische Raserei, <strong>die</strong> nicht das geringste<br />
Klassenbewatsein aufweist.<br />
Wilder Tanz in Sheffield<br />
Wenige Wochen vor den Massen-Riots kam es zu einem anschaulichen<br />
Beispiel klassenbewufgter Skinhead-Aktivitaten. An einem Samstag organisierten<br />
Skins zusammen mit einer Handy°11 Schwarzer und Punks (was an sich<br />
schon em n Durchbruch ist) eine Demonstration in Sheffield gegen <strong>die</strong> Schikanen<br />
der Polizei. Von den Stufen des Rathauses in Sheffield briillten <strong>die</strong> Skins<br />
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