Zehn Tage die England veranderten - Wildcat
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schen Gruppen. Von <strong>die</strong>sen linken Schwatzern, <strong>die</strong> meinen, sie miigten uns<br />
erzahlen, was wir zu tun und zu lassen haben, haben wir <strong>die</strong> Schnauze voll..<br />
Als <strong>die</strong> LPYS in Liverpool eine Veranstaltung abhielt, war <strong>die</strong> Reaktion <strong>die</strong><br />
gleiche: Claire Doyle, <strong>die</strong> fiir <strong>die</strong> trotzkistische Militant Tendency' arbeitet,<br />
wurde von den Kids in Brixton und Toxteth standig angemacht, als sie versuchte,<br />
sich an deren Aktion dranzuhiingen und zur Aufstellung eines<br />
Labour Committees (Euphemismus fiir: Labour Party) fiir beide Viertel aufzurufen.<br />
Vollig zu Recta wurde ihr vorgeworfen, sie wolle aus den Riots politisches<br />
Kapital schlagen. Als sie auf einer Versammlung in Brixton erklarte, »Ihr<br />
magt euch organ isieren,um Euch zu verteidigen., kam <strong>die</strong> Antwort: »Das Organisieren<br />
machen wir schon selbst.. Auf einer anderen Veranstaltung wollten<br />
drei Mitglieder der Revolutionaren Kommunistischen 7i'ndenz reden, wurden<br />
aber ausgebuht. Ein Kid meinte: »Wir haben <strong>die</strong>se Idioten satt, <strong>die</strong> hier rumhangen,<br />
seit alles angefangen hat..<br />
Schwarze sind in bezug auf linke Gruppen besonders empfindlich. Die Aufgabe<br />
des Socialist Worker, <strong>die</strong> vor dem 81er Karneval herauskam, beklag -te, dag<br />
<strong>die</strong> schwarzen »Fiihrer den schwarzen Kids erzahlten, sie sollten sich keinesfalls<br />
mit der weigen Linken einlassen. Wegen ihrer Position miigten <strong>die</strong> Uberlegungen<br />
<strong>die</strong>ser Fiihrer aller Wahrscheinlichkeit nach hochst suspekt sein,<br />
aber ihre Schlugfolgerungen sind sicher richtig. Die Gruppen wurden gegriindet<br />
von weigen Linken aus der Mittelschicht und werden heute noch von ihnen<br />
dominiertWenn es stimmt, dal? <strong>die</strong> Machthaber in der kapitalistischen Gesellschaft<br />
alles dran setzen, ihre Macht zu erhalten, warum soil das dann nicht<br />
auch fiir <strong>die</strong> andere Seite gelten? Alles, was <strong>die</strong>se Leute unternehmen, <strong>die</strong>iit<br />
nur der Sicherung ihrer Position. Sie mighrauchen <strong>die</strong> weige Arbeiterklasse,<br />
und es gibt keinen Anhaltspunkt fiir <strong>die</strong> Vermutung, dag sie sich gegeniiber<br />
den Schwarzen anders verhalten wiirden. Diese Gruppen stellen fiir schwarze<br />
wie weige Proletarier keine wie auch immer geartete Moglichkeit dar, sich for<br />
den Kampf urn <strong>die</strong> eigene Befreiung zu organisieren. In Wirklichkeit wird hier<br />
verlangt, dass man <strong>die</strong> Fiihrung der weigen Mittelschicht in dem akzeptiert,<br />
was <strong>die</strong>se als <strong>die</strong> »wahren Interessen. des Proletariats ausgibt. Trotz ihrer antikapitalistischen<br />
und antirassistischen Rhetorik sind <strong>die</strong>se Gruppen keine Alternative<br />
zur bestehenden Gesellschaft. Eher schon steam sic in ihrer Struktur<br />
und Organisation eine ziemlich genaue Spiegehing <strong>die</strong>ser Gesellschaft dar.<br />
Die sogenannte praktische Hilfe der Linken durch Labour Committes bestand<br />
angeblich darin, sicherzustellen, dag verhaftete Kids vor Gericht durch<br />
einen Anwalt vertreten wurden. Wie <strong>die</strong> Dinge lagen,erwies es sich praktisch<br />
als parastaatliches Rechtshilfezentrum mit weitergehenden »politisierendem,<br />
Absichten in der Hinterhand. Wie bei ihrem iibrigen Gerede kam nur<br />
Scheige raus. Die Socialist Challenge der Trotzkisten und <strong>die</strong> Wochenzeitung<br />
von Socialist Worker erreichten den Gipfelpunkt der Heuchelei, als sie zwar<br />
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