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elements32 - Evonik Industries

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Die Energie der Zukunft hat viele Quellen<br />

Zu künftigen chemischen Speichern auf der Basis von Wasserstoff<br />

gibt es in den Augen von Prof. Dr. Ferdi Schüth,<br />

Direk tor am Max­Planck­Institut für Kohlen forschung in<br />

Mülheim an der Ruhr, auch mögliche Alternativen, die sich<br />

zumindest aufgrund der erreichbaren Energiedichten anböten<br />

wie etwa Methanol, Kohlenwasserstoffe, Methan oder<br />

Ethanol. Alle Substanzen haben jedoch auch Nachteile oder<br />

unterliegen spezifischen Einschränkungen.<br />

Schüth wies in seinem Vortrag auch darauf hin, dass die<br />

Speicherdichten von Lithium­Ionen­Batterien für Fahrzeuge<br />

den vor sechs Jahren prognostizierten Werten hinterherhinken<br />

und sich eine Plateaubildung abzeichnet. „Natürlich<br />

sollte man diese Technologie weiter intensiv erforschen, mit<br />

der Industrie als Schrittmacher“, so Schüth, „aber man sollte<br />

sich auch schon jetzt mit dem beschäftigen, was nach der<br />

Lithium­Ionen­Technologie kommt.“<br />

Schüth sieht unsere Energieversorgung vor einem Pa radigmenwechsel.<br />

Vereinfacht dargestellt ist sie derzeit durch<br />

eine weitgehend isolierte Nutzung unterschiedlicher Primär<br />

energieträger gekennzeichnet: Die Elektrizität entstammt<br />

Kohle­ und Kernkraftwerken, während Wärme und<br />

Mobilität durch Öl und Erdgas gedeckt werden. Schüth erwartet,<br />

dass Elektrizität und Mobilität – über das Bindeglied<br />

Energiespeicher – künftig als Anwendungsfelder miteinander<br />

verschmelzen werden, was die Energieversorgung betrifft.<br />

Dabei werden wir es zu tun haben mit einer Mischung,<br />

die aus Kernkraft, Kohle, Solarthermie, Fotovoltaik, Wasserund<br />

Windkraft, Geothermie, Erd­ und Biogas sowie Öl bestehen<br />

könnte. Der Wärmebedarf wird künftig dagegen primär<br />

solarthermisch gedeckt, zu einem kleinen Teil durch<br />

Öl, Erd­ und Biogas. Eine Energieversorgung, die also auf<br />

vielen Säulen ruhen wird, statt auf einigen wenigen.<br />

Wobei die Entscheidung, welche Technologie sich für<br />

welches Land und welche Anwendung am besten eignet,<br />

letztlich auch eine gesellschaftliche ist. Dass zum Beispiel<br />

Brasilien eine Ethanol energiewirtschaft<br />

auf Zuckerrohr<br />

basis betreibt, senkt die<br />

CO2­Emis sionen deutlich, erhöht<br />

aber wegen des Düngemit<br />

tel ein satzes die Phosphat<br />

belastung der dortigen<br />

Gewässer. l<br />

Prof. Dr. Ferdi Schüth<br />

Direktor am Max-Planck-Institut<br />

für Kohlenforschung in Mülheim<br />

an der Ruhr<br />

<strong>elements32</strong> evonik science newsletter<br />

e v o n i k M e e t S S c i e n c e 2 0 1 0<br />

Die Energieversorgung heute<br />

Atomkraft<br />

Strom Wärme Mobilität<br />

Erdgas<br />

Mögliches Szenario für die künftige Energieversorgung<br />

Atomkraft<br />

Braunkohle<br />

Kohle<br />

Steinkohle<br />

Strom Traktions- Mobilität<br />

batterie<br />

Speicherung<br />

Solartherme<br />

Speicherung<br />

Photovoltaik<br />

Wasser<br />

Geothermie etc.<br />

Speicherung<br />

Wind<br />

Methanspeicherung<br />

Erd- und Biogas<br />

Öl<br />

Öl<br />

Wärme<br />

Wärmespeicher<br />

Solarthermie<br />

11

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