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LINK: Jahresbericht 2009/10 - Billroth73

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58Bericht über einen Besuch im Konzentrationslager MauthausenVon außen sieht dieses KZ auswie eine Festung. Die hohenMauern und die Stacheldrähteüberall machen einem richtigAngst! Alles dort ist grau,düster und deprimierend. Ichhatte viele Bilder im Kopf, wiedas früher wohl gewesen seinmochte. Aber alle diese Bilderwaren schwarz-weiß. In Farbekann man sich das irgendwienicht vorstellen. Ist vielleicht auch besser so. Ich war richtig erleichtert, als ich gehört habe,dass Mauthausen „nur“ ein Arbeitslager und kein Vernichtungslager war. Unsere Führung hatim „Garten“ vor dem KZ begonnen. Der Guide hat uns erklärt, dass die ganzen Statuen, diedort stehen, Denkmäler sind. Dann sind wir weiter zu einem Abgrund gegangen. Von dort auskonnte man in einen Steinbruch hinunterschauen, in dem damals viele der Häftlinge arbeitenmussten. Die meisten starben schon nach vier oder fünf Wochen Arbeit im Steinbruch. Durcheine kleine Tür sind wir in das Lager gegangen. Das große Eisentor blieb zu. Direkt nebendem Eingang ist die Klagemauer, die von den Nazis so genannt wurde, um die Juden zuprovozieren.Wir sind in einen Kellerraum gegangen, wo den Gefangenen nach ihrer Ankunft alle Haareabgeschnitten wurden. Im nächsten Raum waren die Duschen. Die Häftlinge mussten sichdamals dort waschen. Die Seife brannte höllisch in den Wunden, die beim Rasierenentstanden waren, und das Wasser war immer entweder eiskalt oder brennheiß.Dann sind wir in eine Barackegegangen, wo die Häftlingeschlafen mussten. Es waren zweiRäume, jeweils ca 30m2. Im erstenRaum schliefen die „Aufseher“.Das waren Gefangene, die dieArbeit von den anderenüberprüften. Sie waren meist sehrbrutal und hatten viele Vorteile denanderen gegenüber. Im zweitenRaum schliefen etwa 150 Häftlinge,kurz vor der Auflösung desKonzentrationslagers sogar über400. Die Fenster waren undicht undim Winter war es immer kalt. Beieinem Massenfriedhof wurde unsdie Geschichte von der „Mühlviertler Hasenjagd“ erzählt. Danach sind wir in einen Raum vorder einzigen Gaskammer in Mauthausen gegangen, in den Auskleideraum. Dort mussten sichdie, die vergast werden sollten, alles ausziehen. Menschen mit Tätowierungen oderGoldzähnen wurden markiert. Die Tatoos und die Goldzähne wurden ihnen, wenn sie totwaren, herausgeschnitten. Die Gaskammer selbst war sehr klein. An einer Wand hängt eineGedenktafel mit drei Bildern. Bis vor drei oder vier Jahren waren noch vier Bilder dort. Abereines wurde heruntergerissen und jemand hat an diese Stelle des Bildes ein Hakenkreuzeingeritzt. Ich wollte schnell raus aus dieser Gaskammer. Der nächste Raum war aber auch

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