Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
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ter) Figur und Raum, die zu einem der zentralen Anliegen im Schaffen<br />
des Künstlers wurden. Diesem Ansatz widmete er sich in Malerei und<br />
Graphik ebenso wie im Materialbild, im Relief und der Vollplastik. Die<br />
Formfindungen in Relief und Vollplastik wirkten dabei zurück auf viele<br />
seiner malerischen und graphischen Arbeiten, in denen vor allem seit<br />
den sechziger Jahren zunehmend Figurationen auftauchen, welche die<br />
plastischen Gebilde des Künstlers unmittelbar rezipierten. Umgekehrt<br />
setzen viele Reliefs und Fassadengestaltungen im öffentlichen Raum<br />
Mertz’ malerische Werke voraus.<br />
Die Ausstellung präsentierte unter diesen Gesichtspunkten Arbeiten<br />
aus der eigenen Sammlung sowie aus dem Nachlass des Künstlers,<br />
von denen viele bisher nicht öffentlich ausgestellt worden waren.<br />
Paris au quotidien. Honoré Daumier – Gustave Doré<br />
Arbeiten auf Papier<br />
17. Dezember 2005 bis 5. März <strong>2006</strong> – Studiogalerie<br />
Vernissage: 16. Dezember 2005<br />
Mit der Ausstellung Paris au quotidien widmete sich das <strong>Saarland</strong>museum<br />
einer besonderen Gattung innerhalb der Graphik, der Karikatur,<br />
die im Frankreich des 19. Jahrhunderts einen gewaltigen Aufschwung<br />
erlebte. Formal durch Übertreibungen und Verzerrungen, inhaltlich<br />
durch Verspottung und Entlarvung bestimmt, blüht die Karikatur in<br />
Zeiten sozialpolitischer Unruhe am kräftigsten auf.<br />
Neben Gemälden und Plastiken haben die Künstler Honoré Daumier<br />
(1808–1879) und Gustave Doré (1832–1883) ein herausragendes graphisches<br />
Werk hervorgebracht. Kritische, lithographierte Schilderungen<br />
veröffentlichte Daumier vor allem in der satirisch-literarischen Tageszeitschrift<br />
„Le Charivari“, zu deren Publikumserfolg er über vier Jahrzehnte<br />
beitrug. Doré wurde 1848 für mehrere Jahre Mitarbeiter des „Journal<br />
pour rire“, eines illustrierten Witzblatts, das alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />
Lebens umfasste.<br />
Mit 78 satirischen Blättern wurde das Pariser Tagesgeschehen<br />
des 19. Jahrhunderts vor Augen geführt.<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit den Straßburger Museen,<br />
aus deren Sammlungen 74 Werke gezeigt werden konnten.<br />
Antike à la Carte – Meisterwerke des Klassizismus aus Neapel<br />
3. Februar bis 2. April <strong>2006</strong> – Alte Sammlung<br />
Vernissage: 2. Februar <strong>2006</strong><br />
Neapel war im 18. Jahrhundert das kulturelle Zentrum, von dem nach<br />
der Entdeckung Herculaneums und Pompejis eine Antikenbegeisterung<br />
ausging, die ganz Europa erfasste. Gleichzeitig mit den römischen Städten<br />
trat das griechische Erbe Unteritaliens ans Licht. Aus den Friedhöfen<br />
der griechischen Kolonien förderten Ausgrabungen Mengen bemalter<br />
Vasen zutage. Man entdeckte die griechische Vase als eigenständiges<br />
Kunstwerk.<br />
Dieses neue Interesse führte im 19. Jahrhundert in Neapel zur Gründung<br />
von Keramikmanufakturen, die sich auf die Herstellung von Anti-<br />
Honoré Daumier:<br />
L’amateur de café, 1841<br />
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