Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
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Lucinda Devlins Räume schockieren auf den ersten Blick nicht, denn<br />
sie sind in ihren zentralperspektivischen, zum Teil symmetrischen Kompositionen<br />
und der abstrahierenden Farb- und Flächengestaltung von<br />
einem fast verführerischen, ästhetischen Reiz. Die Abwesenheit des<br />
eigentlichen Tötungsvorgangs lässt die Omega Suites zu verdrängten,<br />
nicht vorhandenen Orten werden, über die sich im Prozess der technischen<br />
Automatisierung das Schwert einer entpersonalisierten Instanz<br />
der Gerechtigkeit erhebt.<br />
Helmut Dorner – Retrospektive der Malerei<br />
15. Juli bis 17. September <strong>2006</strong> – Moderne Galerie<br />
Vernissage: 14. Juli <strong>2006</strong><br />
Der 1952 geborene deutsche Maler Helmut Dorner wurde einer breiteren<br />
Öffentlichkeit erstmals 1990 mit zwei Ausstellungen bekannt.<br />
In Erinnerung geblieben sind diese Auftritte durch die Spannweite der<br />
darin formulierten Fragen, die ausdrücklich um Probleme der malerischen<br />
Organisation kreisten. Lackbilder, die zumeist mehrteilig konzipiert<br />
waren und in deren spiegelnde, glatte Oberfläche sparsame zeichenhafte<br />
Markierungen eingelassen waren, standen kleinformatigen,<br />
in dicken Schichten gemalten Ölbildern gegenüber. Dorner betrachtete<br />
diese Widersprüche nicht als einander ausschließende Wege, sondern<br />
versuchte die vermeintlichen Gegensätze zusammenzuführen. Verbindend<br />
sind für ihn bis heute die Probleme von Farbe und Form und ihre<br />
Zwiesprache mit dem Licht geblieben, klassische malerische Fragen<br />
also, auf denen die Erscheinung der Bilder basiert.<br />
In den neunziger Jahren hat Dorner diesem Bildprogramm eine weitere<br />
Facette hinzugefügt, als er begann, mit Lack auf Plexiglaskörpern zu<br />
malen. Die Frage nach der Eigenbewegung der Farbe und ihrer Beziehung<br />
zur Idee der Komposition steht hier im Mittelpunkt. Aus diesem<br />
Dialog zwischen der ausgegossenen Farbe und den Eingriffen durch<br />
die Hand des Malers sind berückend schöne Bilder entstanden, die Ordnung<br />
und freies Farbgeschehen in ausgewogene Verhältnisse bringen.<br />
In den teilweise nur spärlichen Setzungen von Farbe wird dabei auch<br />
die Dynamik des Verhältnisses von Figur und Grund untersucht.<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum<br />
Winterthur und dem Josef-Albers-<strong>Museum</strong> Bottrop.<br />
Matthias Schaufler<br />
19. August bis 29. Oktober <strong>2006</strong> – Studiogalerie<br />
Vernissage: 18. August <strong>2006</strong><br />
Matthias Schaufler zeigte in der für die Studiogalerie des <strong>Saarland</strong>museums<br />
konzipierten Werkschau eine Serie seiner jüngsten Collagen<br />
sowie ein für die Saarbrücker Ausstellung geschaffenes Monumentalgemälde,<br />
das sich als Paraphrase auf eine der bekanntesten Aktdarstellungen<br />
des <strong>Saarland</strong>museums versteht: Ernst Ludwig Kirchners<br />
„Badende im Raum“.<br />
Der heute in Berlin arbeitende Schüler Franz Erhard Walthers und<br />
Martin Kippenbergers hat sich in den letzten zehn Jahren insbesondere<br />
als Exponent eigenwilliger malerischer Positionen profiliert. In der bewusst<br />
anti-virtuosen Arbeitsweise des Künstlers, in dem Sich-Sperren<br />
Helmut Dorner: Blue holes, 2003<br />
Courtesy Galerie Karlheinz Meyer, Karlsruhe<br />
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