Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
kenkopien und freien Nachschöpfungen spezialisierten. Man fertigte sie<br />
nicht nach den Originalen, sondern kopierte die Kupferstiche, in denen<br />
die Vasenbilder publiziert waren. Dies erlaubte die freie Wahl und Kombination<br />
von Figuren und Sujets und machte Neuinterpretationen möglich,<br />
die dem Zeitgeschmack und dem Repräsentationsbedürfnis der<br />
bürgerlichen Käufer entsprachen.<br />
Solche zum Teil exzellenten Vasen aus Neapel wurden jüngst in den<br />
Beständen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz und in der Keramiksammlung<br />
von Villeroy & Boch wiederentdeckt und im Rahmen dieser<br />
Ausstellung erstmals gezeigt. Die in Deutschland einzigartige Kollektion<br />
präsentierte sich im Kontext zeitgenössischer Reproduktionsstichwerke,<br />
die als Vorlagen dienten, und gab einen Einblick in die Antikenrezeption<br />
des 19. Jahrhunderts.<br />
Die Ausstellung des Archäologischen Instituts der Universität des<br />
<strong>Saarland</strong>es entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Saarländischer<br />
Kulturbesitz.<br />
Slevogt und Mozart – Bild und Musik<br />
Illustrationen zu den Opern „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“<br />
11. Februar bis 2. April <strong>2006</strong> – Moderne Galerie<br />
Vernissage: 10. Februar <strong>2006</strong><br />
<strong>2006</strong> wurde der 250. Geburtstag des Komponisten Wolfgang Amadeus<br />
Mozart gefeiert. Anlässlich dieses Mozart-Gedenkjahres präsentierte das<br />
<strong>Saarland</strong>museum ein umfangreiches Konvolut von rund 140 Werken<br />
aus den Beständen der Graphischen Sammlung, die Slevogts bildnerische<br />
Umsetzung der Mozart-Opern „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“<br />
thematisieren.<br />
Der Künstler Max Slevogt verfügte über profunde musikalische Kenntnisse,<br />
war ein begabter Pianist und ein leidenschaftlicher Besucher von<br />
Konzerten und Opern. 1894 hatte er den portugiesischen Bariton Francisco<br />
d´Andrade in der Rolle des Don Giovanni in München erlebt und<br />
begann im Anschluss, den Schauspieler in Skizzen, Ölgemälden und<br />
Druckgraphiken festzuhalten, bis hin zu der 1921 erschienenen Folge<br />
von Holzstichen, die das „heitere Drama“ nach Lorenzo da Ponte bebildern.<br />
1910 widmete sich Slevogt der „Zauberflöte“ und entnahm daraus<br />
Motive, zuerst für Einzeldarstellungen, dann für Wandbilder, bevor er<br />
die Verbindung gedruckter Notenschriften mit illustrativen Zeichnungen<br />
erprobte. Dieses Experiment führte 1920 zur Veröffentlichung von<br />
47 Radierungen unter dem Titel „Die Zauberflöte. Randzeichnungen<br />
zu Mozart’s Handschrift“.<br />
Gezeigt wurden Blätter und Ölskizzen, die die frühe Beschäftigung<br />
Slevogts mit Mozarts Opern dokumentieren sowie die beiden Illustrationsfolgen<br />
„Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“ und nicht zuletzt<br />
deren herausragende Vorentwürfe, wodurch dem Entstehungsprozess<br />
des illustrativen Vorgehens Slevogts ein zentraler Stellenwert in der<br />
Ausstellung beigemessen wurde.