Jahresbericht 2006 - Saarland Museum
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Thronende Madonna mit Kind,<br />
1. Drittel 14. Jahrhundert, Paris, Musée<br />
du Louvre, Département des Sculptures<br />
18<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Tübingen,<br />
dem Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloß Gottorf und dem<br />
Kunstforum der Berliner Volksbank.<br />
Die Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts<br />
14. Mai bis 30. Juli <strong>2006</strong> – <strong>Museum</strong> in der Schlosskirche<br />
Vernissage: 13. Mai <strong>2006</strong><br />
Zwischen etwa 1280 und 1350 erlebte die Steinbildhauerei Lothringens<br />
eine kurze, aber ungemein fruchtbare Blütezeit, in der Werkstätten in<br />
den Bischofsstädten Metz, Verdun und Toul einen eigenständigen Figurenstil<br />
von hoher Qualität prägten, dessen Einflüsse bis ins Rheinland<br />
ausstrahlten.<br />
Aus hellem Kalkstein lokaler Herkunft fertigten lothringische Bildhauer<br />
unterlebensgroße Andachtsbilder, die eine charakteristische Gesichtsform,<br />
eine blockhaft-kompakte Statuarik und großen Reichtum in skulpturalen<br />
Details miteinander verbinden. Die Statuen dieser Blütezeit –<br />
vorwiegend Madonnen, seltener auch Heiligenfiguren – waren in ihren<br />
Anfängen von der Steinskulptur der Nachbarregionen Nordburgund und<br />
Champagne geprägt, entwickelten aber recht bald einen sehr eigenen<br />
Lokalstil, der von zeitgleichen Tendenzen weitgehend unbeeinflusst<br />
blieb.<br />
Berührungspunkte zu der in jener Zeit maßgeblichen Skulptur des<br />
französischen Kronlandes um Paris finden sich nur in wenigen lothringischen<br />
Arbeiten, die möglicherweise im Umfeld des Herzogshofs in<br />
Nancy entstanden sind. Ein im Jahr 2005 erschienenes Sammelwerk<br />
zur lothringischen Skulptur hat diese von der kunsthistorischen Forschung<br />
lange Zeit vernachlässigte Phase gotischer Bildhauerkunst<br />
verstärkt in den Blickpunkt gerückt.<br />
Das <strong>Saarland</strong>museum besitzt vier Skulpturen des besagten Zeitraums,<br />
darunter mit der so genannten „Schleswiger Madonna“ eine besonders<br />
herausragende Arbeit. Die Ausstellung ergänzte diesen Eigenbestand<br />
um zentrale Werke der lothringischen Skulptur, die repräsentativ für<br />
deren unterschiedliche Tendenzen und prägende Bildthemen stehen.<br />
Lucinda Devlin – The Omega Suites<br />
24. Mai bis 16. Juli <strong>2006</strong> – Studiogalerie<br />
Vernissage: 23. Mai <strong>2006</strong><br />
„Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“ lautete der Leitsatz des 96. Deutschen<br />
Katholikentages, der <strong>2006</strong> in Saarbrücken stattfand. Das <strong>Saarland</strong>museum<br />
nahm dieses Thema zum Anlass, die 30-teilige Serie<br />
„The Omega Suites“ der amerikanischen Fotografin Lucinda Devlin zu<br />
präsentieren.<br />
Das Omega als der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet steht<br />
sinnbildlich für das Ende, welches die zum Tode Verurteilten in den<br />
Hinrichtungsstätten der USA erwartet. In Lucinda Devlins Bildern von<br />
Tötungskammern ist jedoch nicht die Kritik an der Todesstrafe vordergründig,<br />
sondern die sterile und perfekte Technologie, die es unter<br />
anderem erlaubt, Menschen systematisch und auf eine vermeintlich<br />
saubere und humane Art und Weise zu eliminieren.