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Jahresbericht 2006 - Saarland Museum

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Johann Friedrich Dryander:<br />

Brand des Saarbrücker Schlosses,<br />

7. Oktober 1793<br />

20<br />

gegen tradierte ästhetische Normen werden unterschiedliche kulturhistorische<br />

Traditionen und auch politische Motivationen des Bildermachens<br />

rekapituliert. Dabei setzt sich der Künstler nicht nur mit der<br />

kunstgeschichtlichen Genealogie seiner per se durchaus klassischen<br />

und „erhabenen“ Motive auseinander, sondern insbesondere auch mit<br />

deren medialer Vermitteltheit und Verfügbarkeit.<br />

Auch Schauflers Zeichnungen und Collagen fordern immer erneut dazu<br />

heraus, unsere Erwartungshaltungen an ein „Bild“ zu überdenken, und<br />

dies umso mehr, als dass das zentrale und derzeit unverhohlen dominante<br />

Motiv seiner Werke das Abbild des Menschen ist. Die Ausstellung<br />

umfasste 36 Arbeiten aus dem Zeitraum 2005/<strong>2006</strong>.<br />

Johann Friedrich Dryander –<br />

Ein Künstler zwischen Fürstenhof und Bürgertum<br />

16. September <strong>2006</strong> bis 7. Januar 2007 – Kreisständehaus<br />

Vernissage: 15. September <strong>2006</strong><br />

Anlässlich seines 250. Geburtstages präsentierte das <strong>Saarland</strong>museum<br />

eine Ausstellung zum Schaffen Johann Friedrich Dryanders. Der für das<br />

kulturelle Selbstverständnis der Saarregion so bedeutende Maler verstand<br />

es wie kaum ein anderer, seine Heimat eindrücklich zu illustrieren.<br />

Insbesondere in seinen Bildnissen spiegelt sich der gesellschaftliche<br />

Wandel der Saargegend von der Fürstenzeit über die Revolutionsjahre<br />

bis hin zum bürgerlichen Milieu.<br />

Während seiner Zeit als Hofmaler in Saarbrücken gelangen ihm aussagekräftige<br />

Bildnisse, die er ohne Beschönigung als duftige Pastelle<br />

anlegte und die sich daher ganz dem höfischen Zeitgeist verpflichtet<br />

zeigen. Nach der Vertreibung des Hofes von Nassau-Saarbrücken durch<br />

die französische Revolutionsarmee seiner Stellung als Hofmaler beraubt,<br />

war es Dryander sehr schnell gelungen, sich mit dem Porträtieren der<br />

Besatzungssoldaten einen neuen „Kundenkreis“ zu erschließen.<br />

Ende des 18. Jahrhunderts gewann er seine Motive in der eigenen<br />

Familie sowie in den Kreisen der Kaufleute und der Industriellen, die<br />

das Saargebiet wirtschaftlich aufbauten.<br />

Sein Werk kann als ein sichtbares Zeugnis einer für Europa entscheidenden<br />

Zeitenwende angesehen werden, die einen weiteren Schritt im Ringen<br />

der Menschen um die Bildung einer säkularisierten Zivilgesellschaft<br />

darstellt.<br />

Paul Klee: Tempel – Städte – Paläste<br />

14. Oktober <strong>2006</strong> bis 14. Januar 2007 – Moderne Galerie<br />

Vernissage: 13. Oktober <strong>2006</strong><br />

Im Rahmen einer breit angelegten Themenausstellung rückte das <strong>Saarland</strong>museum<br />

erstmals eine bislang weithin unbeachtete Facette des<br />

Schaffens von Paul Klee in den Blickpunkt: seine Inspiration durch die<br />

Architektur.<br />

Der Proportions- und Zahlenkanon, der sich dem 22-jährigen Klee im<br />

Angesicht italienischer Frührenaissance-Paläste erschloss, offenbarte<br />

ihm zugleich wesentliche Grundlagen und Perspektiven seines eigenen<br />

bildkünstlerischen Schaffens. Die Architektur stellte fortan einen wesent-

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