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Jahresbericht 2006 - Saarland Museum

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Stadtgalerie Saarbrücken<br />

Saarländischer Künstlerbund – Tangenten<br />

26. November 2005 bis 29. Januar <strong>2006</strong><br />

Vernissage: 25. November 2005<br />

Zum zehnten Mal zeigte der Saarländische Künstlerbund seine in zweijährigem<br />

Turnus stattfindende Ausstellung. 2005 führte diese Präsentation<br />

die ältesten und die jüngsten Mitglieder der Vereinigung zusammen,<br />

das heißt: auf der einen Seite Künstler, die in den 20er und 30er Jahren,<br />

auf der anderen solche, die in den 60er Jahren geboren sind. Im einleitenden<br />

Essay des Ausstellungskatalogs schreibt Ludwig Harig zum<br />

Thema Alter und Jugend:<br />

„Was heißt alt, was heißt jung? Man verbringt ein halbes Jahrhundert,<br />

vielleicht siebzig, achtzig, neunzig Jahre in wechselnden leiblichen und<br />

geistigen Verhältnissen, lebt unter politischen, theologischen, von der<br />

Naturwissenschaft und Technik verursachten Einflüssen und wird sich<br />

dabei oft nicht recht bewusst, dass man gealtert ist und sich auf einmal<br />

ganz anderen Befehlen des Leibs und des Kopfes aussetzen muss.<br />

Bleibt man von Krankheiten verschont, stellt sich das Empfinden ein,<br />

als sei das Lebensalter gleichgültig: Man erlebt vierzigjährige Greise<br />

und achtzigjährige Jünglinge.“<br />

Margret Eicher – Nothing is real<br />

18. Februar bis 17. April <strong>2006</strong><br />

Vernissage: 17. Februar <strong>2006</strong><br />

Margret Eichers Tapisserien beruhen auf digitalen Collagen, die im<br />

Wesentlichen aus drei Elementen aufgebaut sind, den Bordüren klassischer<br />

Bildteppiche, Motiven aus Werken der Kunstgeschichte sowie<br />

Details aus der zeitgenössischen Presse- und Werbefotografie. Diese<br />

Fragmente fügt die Künstlerin zu Kompositionen zusammen, in denen<br />

die konnotativen Felder der jeweiligen Herkunft der Elemente sich<br />

ergänzen, überlagern, auch widersprechen.<br />

Da mischen sich johlende Broker unter die Verdammten in Luca<br />

Signorellis Weltgericht, als „Patinnen“ wachen darüber Lara Croft und<br />

Pamela Anderson, und mittendrin entdeckt man Figuren, mit denen<br />

Bill Viola die „Verspottung Christi“ des Hieronymus Bosch adaptierte.<br />

Richard Avedons Akt mit Schlange korrespondiert Hans Holbeins<br />

„Totem Christus“ und Jeff Koons’ „Made in Heaven“. Hier mischen sich<br />

Flugsaurier unter die Pearl Harbor angreifenden japanischen Bomber;<br />

dort scheint Angela Merkel in eine Genreszene des 19. Jahrhunderts<br />

geraten zu sein. Und all dies spielt sich ab in einem altmodischen Medium,<br />

dem repräsentativen Gobelin, in dem die digitale, immaterielle<br />

Bilderflut sich in der Materialität des Gewebes verdichtet.<br />

Margret Eicher: Das Experiment, 2003,<br />

Badisches Landesmuseum Karlsruhe<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn 2007<br />

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