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Rauchen = Gesundheitsrisiko Nr. 1 - Druides - Gesundheit für ...

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Vergiftungserscheinungen Raucher zu werden. Man kann sie als Starterprodukte<br />

bezeichnen." [Opitz]<br />

14<br />

Suchtpotential von Nikotin und anderen Drogen<br />

Die <strong>Gesundheit</strong>sschäden durch das <strong>Rauchen</strong> sind die Schlacht von gestern. Die<br />

Zigarettenhersteller müssen nun einen neuen, grundsätzlicheren Rechtsstreit <strong>für</strong>chten: es<br />

geht um die Sucht. Ist das Nikotin, dieser Extrakt aus den Tabakblättern, allein <strong>für</strong> die<br />

Abhängigkeit verantwortlich, oder raucht man, wie die Konzerne behaupten, aus anderen<br />

Gründen?<br />

Die Tabakindustrie hält das Nikotin <strong>für</strong> zweitrangig. Dieser wichtige, traditionsreiche<br />

Wirtschaftszweig ist stolz auf seine Produkte und will nicht wahrhaben, daß in seinen<br />

modernen Fabriken Suchtmittel hergestellt werden. Die Industrie glaubt nicht, daß Nikotin<br />

süchtig macht, und setzt ihre geballte Werbe- und Finanzkraft da<strong>für</strong> ein, die Freiwilligkeit<br />

beim Griff zur Zigarette zu beschwören: Raucher rauchen eben gern. Wenn Zigaretten als<br />

süchtigmachende Drogen angesehen werden, wie es das amerikanische Institut <strong>für</strong><br />

Drogenmissbrauch fordert, wäre dieses Image dahin.<br />

Das Institut hat alle gängigen Suchtmittel untersucht, auch das Nikotin. "Nikotin kann genau<br />

so abhängig machen wie Morphium oder Kokain. Für alle drei Stoffe aber gilt: ob jemand<br />

tatsächlich abhängig wird, hängt nicht nur von der Dosis ab, sondern auch davon, wie<br />

schnell sie dem Körper zugeführt werden. Beim Kauen von Koka-Blättern etwa kann der<br />

Körper nur wenig mit dem Kokain anfangen. Darum gibt es bei dieser Form der<br />

Verabreichung, wie sie in Südamerika üblich ist, kaum Probleme. Ganz anders aber ist es,<br />

wenn Kokain inhaliert wird und dadurch schnell ins Blut gelangt. Dann hat es eine geradezu<br />

explosive Wirkung. Das gleiche gilt <strong>für</strong> Nikotin. Ein Nikotinpflaster wird von Rauchern meist<br />

nicht als Ersatz <strong>für</strong> die Zigarette akzeptiert, und sie haben in gewissem Sinne recht: es gibt<br />

einfach nicht diesen explosiven, abhängig machenden Schub. Aber immerhin - ein Pflaster<br />

mindert die Entzugserscheinungen." [Dr. Jack E. Hennigfield, Institut <strong>für</strong> Drogenmissbrauch,<br />

Baltimore]<br />

Die Pharmakologen der Tabakindustrie sehen das natürlich ganz anders. Sucht sei eine<br />

Frage der Definition. "Die Vertreter der Nikotinsucht-These bezeichnen einen Menschen<br />

schon als süchtig, wenn er etwas gerne tut oder zu sich nimmt und es immer wieder tut, weil<br />

er es als angenehm empfindet. Als Wissenschaftler finde ich das höchst unbefriedigend,<br />

denn ein solcher Suchtbegriff unterscheidet nicht zwischen Crackrauchen und Kaffeetrinken.<br />

Ich glaube, auch Nichtwissenschaftler sehen hier ja wohl einen fundamentalen Unterschied."<br />

[Dr. John H. Robinson, R.J. Reynolds Tobacco Company]<br />

Was ist Sucht - was ist Abhängigkeit? Ist es allein die Geselligkeit, die zum <strong>Rauchen</strong><br />

verführt? Wohl kaum. Denn wer hier raucht, raucht in aller Regel auch zu Hause oder<br />

anderswo, und wer anderswo nicht raucht, greift auch beim gemütlichen Zusammensein<br />

meist nicht zum Glimmstengel. Also ist <strong>Rauchen</strong> wohl kaum etwas, was man immer wieder<br />

tut, allein, weil man es als angenehm empfindet, wie die Forscher der Zigarettenindustrie<br />

behaupten. Welche Rolle das Nikotin beim Griff zur Zigarette spielt, läßt sich nach den<br />

strengen Regeln der Wissenschaft im Labor untersuchen. Nicht an Menschen in fröhlicher<br />

Bierlaune, sondern an Ratten.

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