Rauchen = Gesundheitsrisiko Nr. 1 - Druides - Gesundheit für ...
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Magen-Darm-Krankheiten<br />
In Abhängigkeit von der Höhe des Zigarettenkonsums haben Raucher ein signifikant<br />
grösseres Risiko, an Magen oder Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulcus ventriculi bzw.<br />
duodeni) zu erkranken als Nichtraucher. Die erschwerte Abheilungstendenz bei Rauchern<br />
erhöht die Gefahr eines Rezidivs. Als pathogenetische Mechanismen kommen neben der<br />
gesteigerten Säuresekretion des Magens, die Hemmung der Prostaglandinsynthese (mit<br />
verminderter Sekretion von schützendem Schleim) in Frage.<br />
Wie Sucht funktioniert<br />
22<br />
Alle Phasen der Sucht - von Rausch bis Rückfall, von Kick bis "Craving" - spielen sich primär<br />
im gleichen kleinen Hirnareal ab: im so genannten Nucleus Accumbens, dem<br />
Belohnungssystem. Die Evolution hat diesem Nervenknoten eine entscheidende Rolle<br />
zugeteilt. Er verbindet lebenswichtige Vorgänge wie Essen, Trinken und Sex mit einem<br />
Lustgefühl. Dazu schütten die Nervenzellen Botenstoffe aus, vor allem Dopamin. Sämtliche<br />
Drogen jedoch stören den Mechanismus so, dass mehr freies Dopamin übrigbleibt:<br />
Nikotin steigert die Ausschüttung;<br />
Kokain blockiert die Wiederaufnahme;<br />
Opiate hemmen Nervenzellen, die die Dopaminmenge begrenzen;<br />
Cannabis benutzt einen anderen körpereigenen Steuerkreis, den es wie mit einem<br />
Nachschlüssel starten kann;<br />
Alkohol greift so umfassend in die Steuerung der Neuronen ein, dass ebenfalls mehr<br />
Dopamin ausgeschüttet wird.<br />
Dopamin sorgt jedoch nicht selbst <strong>für</strong> den Kick, sondern setzt gleichsam hinter alle<br />
Erlebnisse ein Ausrufezeichen: Das hier, was du gerade tust, dieser Ort, dieser Geschmack,<br />
dieser Geruch! - das ist immens wichtig, sagt der Dopaminschub dem Drogennutzer. Das<br />
Belohnungszentrum verknüpft die Umstände des Konsums mit der spezifischen Wirkung der<br />
Droge. [10]<br />
Nikotin löst also eine wohlige Gefühlskaskade im Belohnungszentrum des Gehirns aus. Eine<br />
Zigarette beglückt den Raucher ähnlich wie ein Kuss oder ein gutes Essen.<br />
Diese "Belohnung" wird direkt mit der Tätigkeit des <strong>Rauchen</strong>s assoziiert. Der<br />
durchschnittliche Raucher mit 7.000 Zigaretten pro Jahr wiederholt ständig seine<br />
"Erfahrung", dass <strong>Rauchen</strong> eine beglückende Tätigkeit ist. Dies prägt sich tief in sein<br />
Unterbewusstsein ein, es entsteht ein sogenanntes "Suchtgedächtnis". Dieses Gedächtnis<br />
wird aktiv, wenn der Spiegel an wirksamen Substanzen im Belohnungszentrum nachlässt.<br />
Oder wenn der Raucher einen anderen rauchen sieht. Dann erwacht wieder das Verlangen<br />
nach einer neuen Dosis Nikotin.<br />
Ein weiterer Aspekt ist die Vermehrung der Anzahl von Nikotinrezeptoren bei chronischem<br />
Nikotinabusus. Bei Untersuchungen an Gehirnen gestorbener Raucher wurden doppelt<br />
soviele Rezeptoren gefunden wie bei Nichtrauchern. Eine Hypothese ist, dass dadurch bei<br />
Kettenrauchern besonders viel Dopamin ausgeschüttet wird, was eine intensivierte Reaktion<br />
auf das Nikotin zur Folge hat. Allerdings ist das Phänomen reversibel: bei Ex-Rauchern sinkt<br />
die Anzahl der Nikotinrezeptoren wieder in den Normbereich. Das Suchtgedächtnis scheint<br />
jedoch eine irreversible Komponente aufzuweisen, die die Entwöhnungsschwierigkeiten<br />
erklärt. [2]<br />
Mit zunehmender Gewöhnung nimmt die Zahl der Rezeptoren zu, da<strong>für</strong> werden sie<br />
unempfindlicher. Das Gehirn braucht grössere Dosen des Suchtmittels. [5]<br />
Neben dem Nikotineffekt scheinen Frauen stark auf einen möglicherweise<br />
geschlechtsspezifischen "Erleichterungskick" zu reagieren. Ein im Dezember 1999 in