Rauchen = Gesundheitsrisiko Nr. 1 - Druides - Gesundheit für ...
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Essen, Trinken und Sexualität, die notwendig sowohl <strong>für</strong> die Existenz des einzelnen<br />
Menschen als auch <strong>für</strong> das Überleben der Art sind. Beim <strong>Rauchen</strong> belohnt sich der Mensch<br />
also ebenso wie bei der Ausführung existentieller Handlungen. [2]<br />
Die besondere Wirkung des Nikotins auf das Gehirn besteht in einer<br />
Catecholaminfreisetzung in den sogenannten Belohnungsarealen der Großhirnrinde. Dies in<br />
Verbindung mit dem sensiblen oralen Reiz des <strong>Rauchen</strong>s bewirkt die "positiven" Gefühle des<br />
<strong>Rauchen</strong>s. [12]<br />
Zigaretten enthalten eine ganze Reihe von Substanzen, die sich in ihrer Suchtwirkung<br />
potenzieren. Ammonium (dem Tabak bei der Verarbeitung künstlich zugesetzt)<br />
beispielsweise wirkt wie ein Beschleuniger <strong>für</strong> das Nikotin. Der im Tabakblatt enthaltene bzw.<br />
künstlich zugesetzte Zucker verbrennt beim <strong>Rauchen</strong>, wobei u. a. das ebenfalls<br />
süchtigmachende Acetaldehyd entsteht. Dieser Stoff bewirkt eine Reduzierung des Enzyms<br />
MAO-B (Monoaminooxidase B), das im Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin<br />
abbaut. Man hat festgestellt, dass Raucher bis zu 40 Prozent weniger MAO-B haben als<br />
Nichtraucher. Dementsprechend mehr Dopamin und Serotonin wirken auf das Gehirn ein,<br />
was wie beim Nikotin als angenehm empfunden wird und somit das Suchtpotential erhöht.<br />
Auch diverse andere Drogen wirken als MAO-B-Hemmer, zum Beispiel Tollkirsche und<br />
Stechapfel.<br />
All diese Zusammenhänge sind aber immer noch Gegenstand der aktuellen Forschung. Mit<br />
weiteren Erkenntnissen wird auch in Zukunft zu rechnen sein.<br />
Übrigens wirkt Alkohol an den selben Rezeptoren wie Nikotin. Er blockiert diese, was dazu<br />
führt, dass mehr geraucht werden muss, um sich entspannt zu fühlen.<br />
<strong>Rauchen</strong> stresst. Viele Raucher behaupten, mit Hilfe der Zigarette könnten sie besser Stress<br />
abbauen. Das Gegenteil ist der Fall, sagt Andy Parrott, Psychologe an der University of East<br />
London. Wer raucht, um Stress abzubauen, fügt sich selbst nur weiteren Stress zu, denn der<br />
scheinbar entspannende Effekt des <strong>Rauchen</strong>s kommt nur dadurch zustande, dass durch den<br />
Griff zur Zigarette die Spannung, die durch ein Sinken des Nikotin-Levels entstanden ist,<br />
wieder aufgehoben wird.<br />
"Die gewohnheitsmäßigen Raucher brauchen jedoch bald eine weitere Zigarette, um die<br />
neuen Abstinenzsymptome, die sich wieder einstellen, zu bekämpfen. Das wiederholte<br />
Empfinden negativer Stimmungen zwischen den Zigaretten bedeutet, dass Raucher dazu<br />
neigen, ein leicht überdurchschnittliches täglich Stress-Niveau zu erleben. Somit scheint<br />
Nikotin-Abhängigkeit eine direkte Ursache von Stress zu sein." erläutert der Professor. Für<br />
seine Studie, die in der Oktober-Ausgabe des "American Psychologist" (Vol. 54, No. 10)<br />
veröffentlicht wurde, analysierte Parrott zahlreiche Untersuchungen über erwachsene<br />
Raucher, jugendliche Raucher und Nikotin-Entwöhnungen. Parretts These wird sowohl von<br />
Untersuchungen von jugendlichen Rauchern als auch über aufhörende Raucher gestützt.<br />
Die Stress-Symptomatik, die bei Erwachsenen festzustellen ist, lässt sich auch bei<br />
jugendlichen Rauchern aufzeigen.<br />
Das stärkste Argument <strong>für</strong> seine These sind aber wohl Forschungsergebnisse, die belegen,<br />
dass das Abgewöhnen des <strong>Rauchen</strong>s Stress reduziert. Mehrere frühere Studien belegen,<br />
dass ehemalige Raucher sich als weniger gestresst erwiesen als jene, die immer noch<br />
rauchen. Es gibt indes auch Studien, die keinen Unterschied im Stress-Empfinden zwischen<br />
Rauchern und neuen Nicht-Rauchern ausmachen können. Aber: Keine einzige Studie konnte<br />
zeigen, dass ehemalige Raucher gestresster seien als Immer-noch-Raucher. [11]