Rauchen = Gesundheitsrisiko Nr. 1 - Druides - Gesundheit für ...
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Die Praxen, die DETOX verabreichen, findet man auf der Linkliste von www.rauchen.de<br />
3. Vigabatrin<br />
26<br />
Auch Vigabatrin ist schon länger bekannt, es wird normalerweise zur Bekämpfung von<br />
Epilepsie eingesetzt.<br />
Eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Leitung des Hirnforschers Stephen Dewey wies in<br />
Tierversuchen nach, dass Vigabatrin auch kokainsüchtig gemachten Pavianen und Ratten<br />
helfen kann. Neben seinen antiepileptischen Eigenschaften unterdrückt es im Gehirn<br />
anscheinend auch die Ausschüttung von Substanzen, die Konsumenten von Kokain und<br />
anderen Drogen das emotionale "High" verleihen. Für die Versuche hatten die Forscher 500<br />
Ratten kokainsüchtig gemacht, worauf die Tiere den Konsum des Rauschmittels als<br />
angenehm empfanden. Daraufhin bedienten sich die Tiere in ihren Käfigen aus einer<br />
Zuführeinrichtung <strong>für</strong> die Droge - selbst bei einer tödlichen Dosis. 50 Prozent der süchtigen<br />
Ratten, die mit Vigabatrin behandelt wurden, verspürten hingegen keinerlei Verlangen nach<br />
Kokain. Die behandelten Tiere waren derart "clean", dass sie nicht einmal mehr in die Nähe<br />
des Schlauchs mit der Droge kamen. Die Wissenschaftler untersuchten darüber hinaus die<br />
Auswirkungen des Mittels auf 20 Paviane, die dem Menschen physiologisch näherstehen.<br />
Auch hier waren die Ergebnisse sehr positiv.<br />
Inzwischen werden bereits Versuche an Menschen durchgeführt. Ein Erfolg des Präparats<br />
als Entzugsmittel könnte die seit drei Jahrzehnten angewandte und umstrittene<br />
Methadonbehandlung zumindest teilweise überflüssig machen. Nach Deweys Angaben gibt<br />
es "sehr aufregende Hinweise darauf, dass Vigabatrin auch die bei Heroin und Morphium<br />
auftretenden Suchterscheinungen beenden kann". Das ist wichtig, weil es einerseits Drogen<br />
gibt, die psychisch abhängig machen - etwa Amphetamine, Haschisch und Kokain -,<br />
andererseits gibt es Rauschmittel, die auch eine physische Abhängigkeit mit körperlichen<br />
Entzugserscheinungen verursachen; dazu gehören beispielsweise Alkohol, Barbiturate oder<br />
Morphine. Auch Millionen von Rauchern kann das Medikament nach Angaben der<br />
amerikanischen Forscher möglicherweise helfen. "Vielleicht haben wir <strong>für</strong> Süchtige in aller<br />
Welt eine Tür aufgestoßen", sagt Dewey. [9]<br />
Bis es so weit ist, wird es aber wohl leider noch eine Weile dauern.<br />
4. Nikotinpflaster<br />
Durch die Substitution von Nikotin lassen sich sowohl das Verlangen nach dem Nikotin der<br />
Zigarette (craving), als auch die Entzugssymptome eines Abstinentenbeherrschen. Diese<br />
Zufuhr kann auf zweierlei Weise erfolgen: Mittels eines Nikotin-Kaugummis oder mittels<br />
eines Nikotin-Pflasters. Der Nikotin-Kaugummi erzeugt nach 20-30 Minuten kauen eine<br />
flache Plasmaspiegel-Spitze. Es muss 1 Kaugummi pro Stunde gekaut werden, damit<br />
Plasmanikotin-Konzentrationen erreicht werden, die mit denen eines starken Rauchers<br />
vergleichbar sind. Es ist somit ein dauerndes Kauen erforderlich, und ein kontinuierlicher 24<br />
Stunden anhaltender Spiegel wird nicht erreicht (Nachtpause). Das Nikotin-Pflaster baut<br />
einen niedrigen, kontinuierlichen Nikotin-Spiegel im Blut auf, und sorgt so <strong>für</strong> eine 24stündige<br />
Belegung der Nikotinrezeptoren im Gehirn. Dadurch werden craving und Entzugssymptome<br />
erfolgreich behandelt. Durch schrittweise Reduktion der Dosis (alle 4 Wochen) wird der<br />
Körper vom Nikotin entwöhnt<br />
Raucherentwöhnung mit Nikotinsubstitution betreiben zu wollen, bedeutet nicht den Teufel<br />
mit dem Beelzebub auszutreiben. Nikotin ist nur einer der vielen Giftstoffe im<br />
Zigarettenrauch, bei weitem nicht der schädlichste, aber der einzige, der abhängig macht.<br />
Die kontrollierte, zeitlich begrenzte Zufuhr niedriger Nikotindosen erlaubt, durch ihre<br />
schrittweise Reduktion, eine Entwöhnung des Organismus von dieser abhängig machenden<br />
Substanz.