Physikalische Möglichkeiten und Grenzen
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64 KAPITEL 3. PRAKTISCHE ASPEKTEFalls andererseits Φ(x i ) < Φ(x i−1 ), so setzet A (x i ) = t A (x i−1 ) + ∆xv max(3.43)t B (x i ) = t A (x i ) − Φ(x i)˙Φ . (3.44)Dabei ist ˙Φ die (als konstant angenommene) Primärfluenzrate <strong>und</strong> v max ist dieMaximalgeschwindigkeit der Lamellen. Der Term ∆x/v max bewirkt die stets von Nullverschiedene Steigung der Profile zur Berücksichtigung der endlichen Maximalgeschwindigkeit.Aus den oben aufgestellten Gleichungen läßt sich auch eine Formel für die gesamteBestrahlungszeit t ges ableiten, denn es ist offensichtlich, daß t ges = t A (x N ) = t B (x N )gilt. Bezeichnen wir mit ∆Φ min→max (m) den Fluenzanstieg vom m-ten lokalen Minimumzum m-ten lokalen Maximum von Φ(x) (wobei das erste lokale Minimum immer bei x 1liegt), so erhalten wir nach einigen Umformungen [96]:t ges = x N − x 1v max+ 1˙Φ∑∆Φ min→max (m). (3.45)mMan vergleiche dazu auch Abbildung 3.6. Für das dort dargestellte Beispielprofil würdem von 1 bis 3 laufen. Der erste Term in Gleichung 3.45 entspricht der Zeit, die eineLamelle bei maximaler Geschwindigkeit benötigt, um die gesamte Profilbreite abzufahren.Der zweite Term ist dagegen unabhängig von der Geschwindigkeit <strong>und</strong> hängtim wesentlichen von der Form des Profils ab. Es ist dabei entscheidend, daß nicht nurdie maximale Höhe des Profils eingeht, sondern auch die Anzahl der lokalen Maxima<strong>und</strong> die Tiefe der dazwischenliegenden Täler“. So ist es naturgemäß einfacher <strong>und</strong>”schneller, ein Profil mit nur einem lokalen Maximum zu erzeugen, als ein komplexeshügeliges“ Profil. Für realistische Profile <strong>und</strong> realistische Maximalgeschwindigkeiten”ist die Zeit t tot um einen Faktor von etwa 2 bis 3 höher als die Zeit, die zur Bestrahlungdes Maximums von Φ(x) benötigt würde. Diese ist gegeben durch Φ max / ˙Φ <strong>und</strong>entspricht etwa der Bestrahlungszeit bei Verwendung eines Kompensators (s. u.). EineVerlängerung der reinen Bestrahlungszeit um den Faktor 2 bis 3 ist klinisch ohneweiteres tolerabel, zumal andere zeitaufwendige Schritte wie das Anbringen der Kompensatorenoder Blöcke entfallen.Die bisher vernachlässigten Effekte wie Transmission durch die Lamellen <strong>und</strong> Halbschattenan den Kanten sowie die endliche Beschleunigung der Lamellen können durchentsprechende Erweiterungen des Algorithmus zur Berechnung der Lamellenbewegungberücksichtigt werden [95, 96, 99]. Die Transmission beträgt jedoch bei den meistender heute verfügbaren Multileaf-Kollimatoren deutlich weniger als 1% <strong>und</strong> ist dahervernachlässigbar. Halbschatteneffekte können ohne besonderen Aufwand direkt in dieVerfahren zur Berechnung der Fluenzprofile integriert werden. Dies hängt damit zusammen,daß sich der Halbschatten in das erzeugte Profil hineinfaltet <strong>und</strong> daß dieser