IKurzinformation11dem Einsatz der Ersatzschulen nicht erfüllt. Bei diesenLändern muss man bei der Interpretation der <strong>Dat</strong>enbeachten, dass die Abweichungen bezüglich der Rücklaufquotenzu einer Verzerrung der <strong>Ergebnisse</strong> führenkönnen und die <strong>Dat</strong>en eventuell nicht für die gesamtePopulation repräsentativ sind.DarstellungDa eine vollständige Darstellung aller Teilnehmerländerin allen Unterkapiteln den Rahmen dieser Publikationsprengen würde, beziehen sich die Analysennur in den ersten drei Kapiteln dieses Berichts aufalle 45 beteiligten Länder und Provinzen. In weitererFolge beschränkt sich die Darstellung der <strong>Ergebnisse</strong>auf 14 ausgewählte europäische Vergleichsländer. DieAuswahl dieser Länder orientiert sich an jenen Vergleichsländern,die für die nationale Ergebnispublikationder OECD-Studie PISA herangezogen werden.Es sind dies die zehn reichsten EU-Länder (nach BIPje Einwohner, kaufkraftbereinigt, aus dem Jahr 2005),ergänzt durch die weiteren Nachbarländer Österreichs(sofern diese an <strong>PIRLS</strong> teilgenommen haben).Abbildung 1 enthält alle Teilnehmerländer und derenLänderkürzel. Die ausgewählten 14 europäischen Vergleichsländersind dabei hervorgehoben.Statistische InterpretationDa bei <strong>PIRLS</strong> nicht alle Schüler/innen der 4. Schulstufeeines Landes getestet werden, sondern nur eineStichprobe (in Österreich etwa 5.000 Schüler/innenvon insgesamt ca. 90.000), müssen bei der Interpretationder <strong>Ergebnisse</strong> einige Dinge beachtet werden.Die statistischen Kennzahlen (z. B. Mittelwerte) sindPunktschätzungen der tatsächlichen Populationswerte.Sie sind auf Grund der Testung einer Stichprobemit einem gewissen statistischen Fehler, dem Standardfehler,behaftet. Dieser führt zu einem Konfidenzintervall,innerhalb dessen sich der tatsächlichePopulationswert mit einer bestimmten Sicherheit (indieser Publikation 95 %, d. h. p < .05) befindet. DiesesIntervall muss bei der Interpretation der <strong>Ergebnisse</strong>berücksichtigt werden.Der statistische Messfehler spielt auch bei Vergleichenvon zwei Mittelwerten eine Rolle, etwa wenn mandie <strong>Ergebnisse</strong> zweier Gruppen von Schülerinnenund Schülern (z. B. aus zwei Ländern oder von Mädchenund Buben) miteinander vergleicht. Alle Signifikanzprüfungenin dieser Publikation werden, fallsnicht explizit anders vermerkt, auf dem 95 %-Niveaudurchgeführt.Werden mehrere Vergleiche durchgeführt (z. B. Vergleichdes Österreich-Mittelwerts mit allen anderenLändermittelwerten), wird in Anlehnung an die Berichterstattungdes internationalen Zentrums keineBonferroni-Korrektur durchgeführt. Bei der Interpretationist daher zu beachten, dass bei multiplen Mittelwertvergleichendie Signifikanzen bei den Differenzeneher etwas überschätzt werden.Rundungen und MissingsBei allen in dieser Publikation angegebenen Kennwerten(Mittelwerte, Standardfehler, Prozentangabenetc.) handelt es sich um gerundete Werte. Alle inTabellen und Abbildungen enthaltenen Werte werdenzuerst – unter Berücksichtigung entsprechenderNachkommastellen – berechnet und dann gerundet.Deshalb kann es vorkommen, dass die Summe dergerundeten Prozentangaben nicht exakt 100 ergibt,oder Summen von Werten geringfügig inkonsistenterscheinen mögen.In allen Kapiteln mit Hintergrundvariablen werdenbei Antwortkategorien mit einer Häufigkeit von wenigerals 3 % auf Grund der geringen Fallzahl keineLeistungsmittelwerte berichtet. Die entsprechendeKategorie wird mit „n. b.“ bezeichnet.AnhangstabellenFür jene Abbildungen in denen Prozentwerte im Ländervergleichdargestellt werden, finden Sie im Anhangdie entsprechenden Werte inklusive Standardfehler.Der ersten Anhangstabelle (AI) können Sie dasDurchschnittsalter und die Schulstufe der getestetenSchüler/innen der jeweiligen Länder entnehmen.
12 Lesekompetenz internationalBirgit Suchań1.1 Lese-Gesamtskala:Mittelwerte international1Lesen ist eine der wichtigsten Kulturtechniken und die Basis für den weiteren Wissenserwerb. Die Lesekompetenzim Alter von 9–10 Jahren stellt einen besonders kritischen Punkt im Erwerb dieser Kompetenz dar, da es zu einemÜbergang vom „Lesenlernen“ zum „Lesen, um zu lernen“ kommt. Jene fünf Länder mit den besten Leserinnen undLesern sind Russland, Hongkong, die kanadische Provinz Alberta, Singapur sowie die kanadische Provinz BritishColumbia.600hochMittelwert} Konfidenzintervall (+/- 1.96 SE)Lesekompetenz500400RUSHKGCAN (A)SGPCAN (BC)LUXCAN (O)ITAHUNSWEDEUNLDBEL (fl)BULDNKCAN (NS)LETUSAGBR (E)AUTLITTWNCAN (Q)NZLSVKGBR (S)FRASLOPOLESPISRISLMDABEL (fr)NORRUMGEO<strong>PIRLS</strong>-Mittel (506)MKDTTOIRNIDNniedrig300signifikant über demösterreichischen Mittelkein sign.Unterschiedsignifikant unter demösterreichischen MittelQATKWTMARZAFTeilnehmerländer absteigend nach dem Mittelwert auf der Lese-Gesamtskala sortiertRUS 565 BUL 547 NZL 532 NOR 498HKG 564 CAN (NS) 542 SVK 531 RUM 489CAN (A) 560 LET 541 GBR (S) 527 GEO 471SGP 558 USA 540 FRA 522 MKD 442CAN (BC) 558 GBR (E) 539 SLO 522 TTO 436LUX 557 AUT 538 POL 519 IRN 421CAN (O) 555 LIT 537 ESP 513 IDN 405ITA 551 TWN 535 ISR 512 QAT 353HUN 551 CAN (Q) 533 ISL 511 KWT 330SWE 549 MDA 500 MAR 323DEU 548 BEL (fr) 500 ZAF 302NLD 547BEL (fl) 547DNK 54614 europäische Vergleichsländer fett hervorgehobenAbb. 2: Lese-Gesamtskala im internationalen Vergleich