4Familiärer Kontext41Um die frühen lesebezogenen Aktivitäten der Schüler/ Ländern eher hoch. Besonders niedrig ist der Unterschiedzum Beispiel in den Niederlanden (17 Punkte)innen zu erfassen, werden die Eltern im Elternfragebogennach derartigen Interaktionen mit ihrem Kind (da in Schottland nur 2 % der getesteten Schüler/innendie niedrigste Ausprägung dieses Index aufweisen,befragt. Aus diesen Antworten wird dann der Index„Frühe lesebezogene Aktivitäten zu Hause“ gebildet. kann für dieses Land die Leistungsdifferenz nicht berechnetwerden).Eine Beschreibung der Kategorien dieses Index findenSie in der Infobox auf dieser Seite.In Abbildung 17A sind die relativen Häufigkeiten der Elternbildung und lesebezogene Aktivitätenlesebezogenen Aktivitäten der Eltern mit ihren Kindernfür die 14 Vergleichsländer dargestellt, geordnet sich die Schulbildung der Eltern (nach den im KapitelFür Österreich wurde zusätzlich analysiert, inwieweitnach der höchsten Kategorie. In Schottland finden 4.3 beschriebenen Kategorien: Pflichtschulabschluss,diese Aktivitäten mit Abstand am häufigsten statt, gefolgtvon Ungarn und der Slowakischen Republik. In rer Abschluss) auf die Häufigkeit der lesebezogenenBerufliche Fachausbildung, Matura und postsekundä-Österreich haben etwa die Hälfte der Kinder Eltern, Interaktionen auswirkt. In Abbildung 17C sind diedie angeben, diese Interaktionen oft mit ihren Kindernzu machen, 37 % geben „manchmal“ und 11 % dargestellt, gereiht nach der Häufigkeit in der höchs-vier Gruppen nach Bildungsniveau und Häufigkeit„nie oder fast nie“ an. Dies ist ähnlich der Situation ten Kategorie lesebezogener Aktivitäten. Es zeigt sich:im französischsprachigen Teil von Belgien und jener Je höher die Ausbildung, umso wahrscheinlicher istin Dänemark (Standardfehler für die Prozentwerte diese Interaktion. Bei Kindern mit Eltern mit einemsiehe Anhang A4).postsekundären Abschluss finden wesentlich mehrDer Zusammenhang zwischen lesebezogenen Aktivitätenund Leistung ist in Abbildung 17B dargestellt. ler/innen oft lesebezogene Interaktionen zu Hause, beisolche Aktivitäten statt. So haben 63 % dieser Schü-Eingetragen sind für jedes Land die erreichten Mittelwerteder Schüler/innen, aufgeschlüsselt nach der trifft das nur zu 34 % zu.Kindern mit Eltern mit einem PflichtschulabschlussHäufigkeit, mit der diese Aktivitäten stattfinden. Offensichtlich fördert diese Art von Interaktionen imÜber alle Vergleichsländer hinweg zeigt sich: Viertklässlersind besser in Lesen, wenn die Eltern lesebezo-die Häufigkeit, mit der solche Aktivitäten angebotenElternhaus die spätere Lesefähigkeit der Kinder, wobeigene Aktivitäten oft mit ihnen durchführen. Kinder, werden, sehr stark von der Bildung der Eltern abhängigist.mit denen diese Aktivitäten manchmal oder sogar nurselten stattfinden, weisen eine geringereLeseleistung auf. Besondershoch ist der Unterschiedin der Leseleistung zwischeneiner hohen und einer niedrigenFrequenz an lesebezogenenAktivitäten in derSlowakischen Republik mit67 Punkten, aber auch in Österreichist dieser Unterschiedmit 42 Punkten im Vergleichzu den anderen dargestelltenIndex: Lesebezogene AktivitätenDer Index basiert auf folgenden Fragen aus dem Elternfragebogen:Wie oft haben Sie mit Ihrem Kind Bücher gelesen, Geschichten erzählt, Lieder gesungen,mit Alphabetspielzeug gespielt, Wortspiele gespielt, Schilder und Beschriftungenlaut gelesen, bevor es in die Schule gekommen ist?Antwortalternativen: 1 = Nie oder fast nie; 2 = Manchmal; 3 = OftIndexberechnung: Mittelwert der Antworten auf alle oben genannten FragenHoher Index: Mittelwert > 2.33 bis 3Mittlerer Index: Mittelwert zwischen 2.33 und 1.67Niedriger Index: Mittelwert von 1 bis < 1.67
42Familiärer Kontext44.8 Die Einstellung der Eltern zum LesenDas Interesse der Kinder am Lesen und somit indirekt auch die Leseleistung werden stark von der Einstellung derEltern zum Lesen beeinflusst. Eltern mit einer positiven Einstellung lesen häufiger, sprechen häufiger über Bücher etc.und dienen damit als Vorbild für ihre Kinder. Eine positive Einstellung der Eltern dem Lesen gegenüber geht mit einerhöheren Leistung der Kinder einher. Einen starken Zusammenhang gibt es auch zwischen Leseeinstellung und Bildungder Eltern: Je höher die Ausbildung, umso positiver die Einstellung zum Lesen.SWE71245SWE521559DNK70256DNK513557GBR (S)70246GBR (S)505552NLD68257NLD530563HUN68284HUN524568SVK62335SVK463551DEU60337DEU517567AUT563510AUT517555SLO55414SLO508 538ITA55369ITA529570LUX53389LUX535577BEL (fr)53417BEL (fr)474518BEL (fl)493813BEL (fl)529562GBR (E)*GBR (E)*0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %Teilnehmerländer absteigend nach dem Anteil der Schüler/innen inder Kategorie „positiver Einstellung“ gereiht* Missinganteil von über 50 % auf Schülerebene - <strong>Dat</strong>en werden inder Analyse nicht berücksichtigt400 450 500 550 600niedrigLesekompetenzhoher Index/positive Einstellung mittlerer Index/neutrale Einstellung niedriger Index/negative EinstellunghochAbb. 18A: Einstellung der Eltern im Ländervergleich Abb. 18B: Lesemittelwerte und Einstellung der Eltern im Ländervergleich Einstellung zum LesenPostsekundärer Abschluss78193Schule mit Matura63307hoher Index/positive EinstellungBerufliche Fachausbildung493912mittlerer Index/neutrale EinstellungPflichtschulabschluss315416niedriger Index/negative Einstellung0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %Abb. 18C: Bildung der Eltern und elterliche Leseeinstellung in Österreich