Freizeitverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln - Planersocietät
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deutung („Charakter“) eines Weges bzw. einer Fahrt und in zweiter Linie, sofern<br />
das erste Kriterium nicht hinreichend trennscharf ist, anhand der Dauer des Ausflugs<br />
bzw. der Urlaubsreise. Es bietet sich die Verwendung der Einteilung des<br />
<strong>Freizeitverkehr</strong>s einschließlich des Urlaubsverkehrs in den alltäglichen und den<br />
nicht alltäglichen <strong>Freizeitverkehr</strong> an (vgl. Lanzendorf 2000).<br />
Auch wenn der Großteil aller Freizeitwege der Alltagsfreizeit zuzuordnen ist,<br />
kommt dem nicht alltäglichen <strong>Freizeitverkehr</strong> aufgrund der vergleichsweise größeren<br />
zurückgelegten Distanzen ein besondere Bedeutung für den Verkehrsaufwand<br />
zu (vgl. Abb. 1).<br />
Abb. 1: Distanz von Freizeitwegen (Quelle: INFRATEST 1993, zit in: BRUNSING 1999: 72)<br />
Routinisierung<br />
Ein wesentliches Kriterium für diese Systematik <strong>mit</strong> Folgen für die Planungspraxis<br />
ist die Routinisierung oder Habitualisierung des (Verkehrs-) Handelns bzw. der<br />
Routineanteil am Verkehrsverhalten (vgl. Lanzendorf 2000: 14f). Auch wenn das<br />
Alltagshandeln, zu dem auch der alltägliche <strong>Freizeitverkehr</strong> zu rechnen ist, stark<br />
routinegeprägt ist, und der Routineanteil beim nicht alltäglichen <strong>Freizeitverkehr</strong><br />
geringer ist, sind auch hier Habitualisierungen wirksam. Bereits die regelmäßige<br />
bzw. größere Häufigkeit von Aktivitäten tritt insofern dem Eindruck entgegen, es<br />
handele sich beim nicht alltäglichen <strong>Freizeitverkehr</strong> um ständig neue Entscheidungen<br />
aller Verhaltenskomponenten der diesen unternehmenden Personen. So gaben<br />
in einer Repräsentativbefragung zum Freizeitverhalten 7% der Probanden an,<br />
mindestens einmal pro Woche einen Wochenendeausflug zu unternehmen, und<br />
5%, im selben Zeitraum einen Freizeitpark zu besuchen (vgl. BAT 2002, zit. in:<br />
Themata 2003: 35). Allein diese Häufigkeit einer wenn auch kleinen Gruppe lässt<br />
die Herausbildung von Routinen wahrscheinlich bzw. notwendig erscheinen, da<br />
nicht bei jedem Ausflug von der Wahl des Verkehrs<strong>mit</strong>tels über die Aktivitäten bis<br />
zu den Zielen völlig spontanes oder ungeplantes Verhalten zu erwarten ist. Im<br />
Rahmen des Projekts ALERT wurde eine detailliertere Klasseneinteilung verwendet,<br />
die ergibt, dass Tagesausflüge vorwiegend in einem ein- bis mehrwöchigen<br />
Abstand unternommen werden (vgl. Tab. 1).<br />
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