Freizeitverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln - Planersocietät
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Um einen Umstieg vom MIV auf den ÖV im nicht alltäglichen <strong>Freizeitverkehr</strong> zu<br />
erreichen, ist die Sichtweise der MIV-Nutzer Ausschlag gebend. Hier zeigte sich<br />
deutlich, dass mühsame Umsteigenotwendigkeiten am negativsten beurteilt werden.<br />
Weiterhin wurde kritisiert, dass die ÖV-Angebote nicht ausreichend bekannt<br />
(gemacht) seien, ungestörtes Reisen im ÖV nicht möglich sei und Zusatzangebote<br />
nicht im Preis enthalten seien. Allerdings machten auch viele MIV-Nutzer klar, dass<br />
der ÖV für sie nie in Frage komme. Wenig relevant sind offensichtlich Organisationsprobleme<br />
bei der ÖV-Nutzung (komplizierte Fahrpläne u.ä.) sowie Umweltschutzaspekte.<br />
Personen, die bereits zu den ÖV-Nutzern zählen, gaben den Entscheidungsfaktoren<br />
folgende Gewichtung: Sie wünschen sich im ÖV in erster Linie mehr Serviceleistungen<br />
(Gepäcktransport, gute Verpflegung im Zug). Erst danach wird mühsames<br />
Umsteigen genannt. Insgesamt beurteilen ÖV-Nutzer und weitgehend auch<br />
Flug- sowie Busreisende den ÖV weniger kritisch als MIV-Nutzer.<br />
Auf der Maßnahmenseite zeigt sich, dass Preismaßnahmen (günstigere ÖV-Tarife,<br />
höhere Benzinpreise und Parkgebühren) für ein Umsteigen vom MIV auf den ÖV<br />
insgesamt weniger entscheidungsrelevant sind. Es ist allerdings deutlich zu beachten,<br />
dass allein relativ geringe Preisänderungen nur geringe Verhaltensänderungen<br />
hervorrufen können. So messen MIV-Reisende einer 10%-igen ÖV-<br />
Tarifreduktion praktisch keinen Einfluss bei (3,4). 10 Bei einer ÖV-Preisreduktion<br />
von 30% wird der Einfluss deutlich höher ausgewiesen (2,7). Ebenso deutlich wird<br />
auf eine Benzinpreiserhöhung von 50% reagiert (2,7). „Kein Umsteigen“ (2.4 Punkte),<br />
„OeV doppelt so schnell“ (2.4) und „Gepäckservice“ (2.5) erreichen nicht ganz<br />
so tiefe Werte. Parkgebührerhöhungen in der Destination fallen bei Übernachtungstouristen<br />
durch eine relativ geringe Sensitivität auf (50%-ige Erhöhung: 3,0).<br />
Staus können MIV-Reisende entscheidend zu einem Umsteigen auf den ÖV motivieren<br />
(2,5). Gleich bedeutend ist eine gute Verkehrserschließung vor Ort (2,5). Es<br />
muss so<strong>mit</strong> die Sicherheit gegeben und ver<strong>mit</strong>telt werden, wenn am Zielort die<br />
Mobilitätsbedürfnisse auch ohne eigenes Fahrzeug angemessen abgedeckt werden<br />
können.<br />
Hinsichtlich ihrer Entlastungswirkungen auf die Umwelt sowie ihre politische Umsetzbarkeit<br />
hin untersucht, wurde im NFP 41 festgestellt, dass die klassischen –<br />
und in diesem Bericht behandelten – Handlungsfelder ÖV-Angebot und Serviceleistungen<br />
des ÖV, die letztlich auch den Mobilitätsanforderungen autofreier Haushalte<br />
dienen, <strong>mit</strong>tlere positive Umwelteffekt bei hoher politischer Akzeptanz fördern<br />
(vgl. Abb. 16).<br />
10 Bewertungsskala der Faktoren: 1 (sehr großer Einfluss) bis 4 (kein Einfluss)<br />
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