Freizeitverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln - Planersocietät

Die Aufgeschlossenen nutzen den ÖV zwar nur zu einem durchschnittlich geringen
Teil, um in den Harz zu gelangen, jedoch können sie aufgrund ihrer Freizeitmobilitätsorientierungen
sowie ihrer Ausstattung mit Zeitkarten als aufgeschlossene Zielgruppe
für ‚sanft-mobile’ Angebote angesehen werden. Ein Hinweis darauf sind
ihre MIV-/ ÖPNV-Kombinationen vor Ort. Ihre Neigung zur Individualität entspricht
die Nutzung von Motorrad und Fahrrad.
Die Aufgeschlossenen übernachten eher in niedrigpreisigen Übernachtungsmöglichkeiten
(Jugendherbergen/-heime), was im Widerspruch zu ihren eher hohen
Einkommen steht, jedoch ist dies den eher jüngeren, weniger einkommensstarken
Personen zuzurechnen. Einfachunterkünfte kommen für sie weniger in Frage. Die
Ausgabebereitschaft zeigt sich in einem Desinteresse an Billigangeboten. Die bisher
wenigen Harzbesuche waren häufig Kurzurlaube und wurden gern mit Freunden
unternommen. Aufgrund ihres kulturellen Interesses ist das Kennenlernen des
Harzes mit seinem kulturellen und historischen Angebot, einschließlich des Brockens,
wesentlicher Beweggrund des Besuchs. Zudem schätzen sie die geringe
Entfernung zur Destination. Bei den Aktivitäten sticht der Besuch der Tropfsteinhöhlen
als typisches Familienziel hervor. Es ist bei ihnen grundsätzlich die Orientierung
zu einer aktiven Freizeitgestaltung festzustellen. Sie legen Wert auf eine
individualisierte Information der Region, möchte aber auch über eine breite Palette
von Aspekten informiert werden: von Familienangeboten über das touristische
Angebot einschließlich Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zu Mobilitätsmöglichkeiten
im Umweltverbund. Die favorisierte Nutzung des Internets als Informationsmedium
korrespondiert mit ihrem geringeren Alter. Karten (vor wie auch während
der Reise) werden intensiv genutzt. Die Reise wird mit Reiseführern vorbereitet
und gestaltet. Aber auch Reisebüros werden aufgesucht und aufgrund der Reiseintensität
und der ökonomischen Potenz kommt die Buchung von Leistungen in Frage.
Sie haben eine Affinität zu direkten, persönlichen Infoquellen (Leute vor Ort,
Freunde/Bekannte) sowie selbständig medial abrufbaren Informationen (Telefon,
Internet). Die Aufgeschlossenheit dieser Gruppe gegenüber dem ÖV bzw. Umweltverbund
zeigt sich in ihrer überdurchschnittlich hohen Zustimmung zu den Mobilitäts-
und Kombinationsangeboten.
Auf der Angebotsseite ist davon auszugehen, dass (gut situierte) Aufgeschlossene
bestimmte Anbieter nutzen aufgrund deren spezifischer, guter Angebotsqualität.
Spezifisch bedeutet bei ihnen, dass leicht außergewöhnliche, lokal bzw. regional
typische Angebote geschätzt werden, die keine Rustikalität aufweisen (z.B. nächtliche
Stadtführungen, Kunsthandwerkermärkte und –werkstätten). Im Mobilitätsbereich
sind die Aufgeschlossenen eine Zielgruppe für Convenience- bzw. Zusatzangebote
(z.B. Snacks bei Fahrten mit dem ÖV). Convenience wird von ihnen als
geringer Anteil eigener Organisation von Ausflügen und Urlauben verstanden (entsprechen
dem Ziel sich um möglichst wenig kümmern zu müssen). Somit kommen
ihnen Paketangebote entgegen, die Zusatzleistungen beinhalten und zudem einen
exklusiven Charakter vermitteln. Eine Anreise mit dem ÖV kann als diesem Kriterium
entgegenkommend bewertet werden, sofern die Relationen in die Hauptquellgebiete
weitgehend umsteigefrei erfolgen. Ein Gepäck- oder Abholservice am Zielort
ist für sie ebenfalls förderlich und kommt ihrem Serviceverständnis entgegen.
Bei Bahnreisen wird weiterhin Wert auf eine gute Ausstattung bzw. Sauberkeit
gelegt. Bei der Vermittlung von Informationen setzen sie eher auf persönliche Wege,
nicht zuletzt um eine gewisse Individualität zu wahren. Die Informationsvermittlung
in der Unterkunft, die für jedweden Reisenden wünschenswert ist, kann von
den Aufgeschlossenen z.B. in Kopplung mit Internetnutzungsmöglichkeiten als
Serviceerweiterung positiv aufgenommen werden. Der Verleih von Sportgeräten
(v.a. verschiedener Fahrradtypen, Nordic Walking-Ausrüstung) in Kombination mit
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