30.11.2012 Aufrufe

„Dorstfeld Aktiv“ lud Ratspolitiker zur Ortsbesichtigung zum

„Dorstfeld Aktiv“ lud Ratspolitiker zur Ortsbesichtigung zum

„Dorstfeld Aktiv“ lud Ratspolitiker zur Ortsbesichtigung zum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

18<br />

Presseberichte von 1907<br />

Dorstfeld, 29. April 1907. Diebstahl.<br />

Den Gebrüdern Peter und Ignatz<br />

Karwat aus Dortmund, Rheinische<br />

Str. 182 wohnhaft, welche gestern<br />

abend eine Radtour durch die hiesige<br />

Gemeinde machten, wurden die<br />

Räder, welche sie vor der Wirtschaft<br />

Hoppe stehen hatten, um im Lokale<br />

eine Erfrischung zu sich zu nehmen,<br />

gestohlen.<br />

Dorstfeld, 28. April 1907. Ortsgruppe<br />

Dorstfeld des deutschen<br />

Flottenvereins.<br />

Nachdem seit einigen Jahren die<br />

Freunde des Deutschen Flottenvereins<br />

sich der Ortsgruppe Dortmund<br />

angeschlossen hatten, machte sich<br />

nach dem Vortrage des Herrn Dr.<br />

Gerhard aus Berlin an dem denkwürdigen<br />

13. Dezember v. J. „Wer<br />

schützt Deutschlands Welthandel<br />

und Kolonien?“ das Verlangen nach<br />

einem Zusammenschluß der hiesigen<br />

Flottenvereinsmitglieder zu<br />

einer Ortsgruppe dringend geltend.<br />

Herr Dr. Westermann wurde von der<br />

damaligen Versammlung beauftragt,<br />

nach der Reichstagswahl und nach<br />

Ueberwindung der damit verbundenen<br />

Unruhe des politischen Lebens<br />

die konstituierende Versammlung<br />

einzuberufen und die Bildung<br />

einer Ortsgruppe vorzunehmen. Im<br />

Lokale der Witwe Ziegler fand am<br />

Sonnabend die obige Versammlung,<br />

zu der sich die Hälfte der<br />

Mitglieder eingefunden hatte, statt.<br />

Herr Dr. Westermann begrüßte die<br />

Versammlung und sprach über die<br />

Ziele des deutschen Flottenvereins,<br />

die vornehmlich darin bestehen, das<br />

Verständnis und das Interesse des<br />

deutschen Volkes für die Bedeutung<br />

und Aufgabe der Flotte zu wecken<br />

und zu erhalten, Fürsorge für die<br />

Angehörigen der Mannschaften zu<br />

treiben und Auskunft über seemännische<br />

Laufbahn und sonstige Fragen<br />

zu geben.<br />

Die durch Zuruf getätigte Vorstandswahl<br />

hatte folgendes Ergebnis.<br />

1. Vorsitzender Dr. Westermann,<br />

2. Vorsitzender Dr. Mentler, Schriftführer<br />

Rektor Becker, Kassierer Betriebsführer<br />

Ballerstedt; als Beisitzer<br />

wurden gewählt die Herren: Kamp,<br />

Gersmeier, Weist, Drenkmann, Beckhaus<br />

und die Damen Frl. Schneider,<br />

Frl. Othmer.<br />

Dorstfeld, 2. April 1907.<br />

Diebstahl.<br />

Der Bergarbeiter Appinghoff von<br />

hier entwendete gestern Abend dem<br />

katholischen Männer-Gesangverein,<br />

welcher im Lokale des Wirts Bertz<br />

ein Fest feierte, aus der Kasse einen<br />

Geldbetrag und zwar, als ein Theaterstück<br />

aufgeführt wurde und die<br />

Festteilnehmer diesem zusahen. Der<br />

Diebstahl wurde gleich bemerkt und<br />

der Täter, welcher flüchtete, eingeholt<br />

und der Polizei übergeben.<br />

Dortmund, 2. Mai 1907.<br />

Der eifersüchtige Liebhaber.<br />

Am Abend des 7. Oktober traf der<br />

Schlosser Hermann Brummel aus<br />

Dorstfeld seine achtzehnjährige<br />

Braut auf einem Spaziergang mit<br />

dem Maschinisten Herm. Koslowski.<br />

Brummel geriet darüber so in Wut,<br />

daß er den Koslowski wegstieß und<br />

auf diese Weise ein Handgemenge<br />

provozierte. Dabei griff Brummel<br />

seinen Gegner zunächst mit einem<br />

Dolchmesser, dann mit einer Mistgabel<br />

an, verletzte ihn aber nur ganz<br />

unbedeutend. Das Gericht billigte<br />

dem noch nicht vorbestraften Täter<br />

mildernde Umstände zu in der<br />

Annahme, daß er erheblich gereizt<br />

worden sei. Das Urteil lautete auf<br />

10 Mark Geldstrafe oder 20 Tage Gefängnis<br />

wegen gefährlicher Körperverletzung<br />

und 10 Mark Geldstrafe<br />

oder 2 Tage Haft wegen unberechtigten<br />

Waffentragens.<br />

Dorstfeld, 6. Mai 1907.<br />

Krieger- und Landwehrverein.<br />

Nach Aufnahme 5 neuer Mitglieder<br />

gab der Vorsitzende das Programm<br />

bekannt, nach dem am 6. und 7. Juli<br />

d. J. die Feier des vierzigjährigen<br />

Bestehens stattfinden soll. Am Vorabend,<br />

dem Samstag, ist Fackelzug<br />

und Zapfenstreich, der den größten<br />

Teil der Gemeinde berührt;<br />

am Sonntag früh Wecken, Frühkonzert,<br />

Festzug, Ehrung der Gründer,<br />

Ansprache und Parade auf dem Wilhelmsplatz,<br />

dann in den Lokalitäten<br />

bezw. im Garten der Frau Witwe<br />

Ziegler Konzert mit nachfolgendem<br />

Ball. Die Musik wird von der ganzen<br />

Kapelle des 22. Artillerieregiments<br />

in Münster ausgeführt. Mit einem<br />

Hoch auf Se. Majestät wurde die<br />

Versammlung geschlossen.<br />

Dortmund, 6. Mai 1907.<br />

Körperverletzung mit Todeserfolg<br />

wird dem 15jährigen Hausdiener<br />

Artur Schwechotzky <strong>zur</strong> Last gelegt.<br />

Der Angeklagte, der auf der<br />

Rheinischenstraße hinter der Dorstfelder<br />

Brücke wohnhaft ist, ging am<br />

Sonntag, den 4. September vorigen<br />

Jahres abends gegen 9 Uhr in Begleitung<br />

zweier Schüler, die Brüder<br />

Supe, die Rheinischestraße hinunter,<br />

um die Eltern der letzteren von der<br />

Bahn abzuholen. Von Dorstfeld her<br />

kamen singend und in animierter<br />

Stimmung die Arbeiter Nowakowsky<br />

und Ditkow, in ihrer Mitte die Braut<br />

des Nowakowsky, die Arbeiterin<br />

Anna Frisch.<br />

Der Angeklagte, vielleicht auch die<br />

Brüder Supe, äfften der etwas angetrunkenen<br />

Gesellschaft nach, worauf<br />

Nowakowsky hinter dem Angeklagten<br />

herlief und ihn in den Nacken<br />

faßte. Schwechotzki, der sich schwer<br />

angegriffen glaubte, angeblich auch<br />

einen „blanken Gegenstand“ in der<br />

Hand des N. gesehen haben will, gab<br />

auf ihn einen Schreckschuß ab, der<br />

nach drei Tagen den Tod des Verletzten<br />

herbeiführte. Die Beweisaufnahme<br />

konnte keine volle Klarheit über<br />

den genauen Sachverhalt ergeben,<br />

namentlich können die Angaben des<br />

Angeklagten, über die Art und Weise,<br />

wie er angegriffen worden ist,<br />

nicht geprüft werden, da Nowakowsky<br />

nach drei Tagen verstorben ist<br />

und bei seiner Vernehmung infolge<br />

großer Schmerzen nur sehr unklare<br />

Angaben machen konnte.<br />

Jedenfalls aber hat der Angeklagte<br />

in Notwehr gehandelt, die er jedoch<br />

nach Ansicht des Herrn Staatsanwalts<br />

weit überschritten hat. Dazu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!