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Till 4 - Integrative Lernwerkstatt Brigittenau

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Der Newsletter der <strong>Integrative</strong>n <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong> Nr. 7 - Mai 2008Wegsperren – wegschauen – unterdrücken ODERhinschauen – sich einlassen – Respekt mit Ehrfurcht und Klarheit lebenDas Amstettener Verlies ist kartografiert,seine Gefangenen durch eine glücklicheFügung endlich frei. Also wieder alles inOrdnung im Staate Österreich? Mitnichten.Empörung und ungläubiges Staunen überdie tollkühne Brutalität eines autoritärenFamilienoberhaupts verebben fast soschnell wie die Satelliten-TV-Wägen zumnächsten „Event“ weiter brausen.Es liegt also an uns, an denZuschauerInnen, aus den EisbergspitzenKampusch und Fritzl eine persönlicheLehre zu ziehen die ein bisschen mehrhergibt als nur: „Na so was!“ – „DieserVerbrecher!“ - „Das würde ich aber niemachen!“Wie gehen wir alle miteinander um? Tag fürTag! Mit Wünschen an den Anderen / dieAndere! Mit eigener und fremder Hoffnung,Freude und Verzweiflung!Mitleid ist dabei allem Anschein nach einesehr flüchtige Erscheinung, wenn man denBerichten über Arigona Zogaj und ihredurch staatliche Gewaltinterventionzerrissene Familie Glauben schenkendarf: Gestern noch von der örtlichenBevölkerung auf den Schild gehoben,heute schon wieder von Vielen skeptischbeäugt und gedanklich abgeschoben,geistig „abgetrieben“ irgendwo dahinunter auf den Balkan.Das erinnert ein wenig an die sehrwechselhafte Konjunktur von Fußballfan-Hitzewellen, wie wir sie demnächst imRahmen der sog. EURO in einemgroßen Innenstadt-Planquadrat in Wienquasi-labormäßig beobachten werdenkönnen.Der Amstettener Kellerbunker stellt unsallen die Frage, wie Männer und Frauen,Erwachsene untereinander respektvollmiteinander umgehen (können). WieErwachsene ihren Erfahrungsvorsprungund ihre Verantwortungs- und Macht-Position gegenüber Kindern undJugendlichen so leben undeinbringen, dass ein beidseitigesLernen und Wachsen, einwechselseitiges Reicher- und Reifer-Werden möglich ist!Und diese Linie – mal Trennlinie, malWachstumsring - verläuft nicht nurzwischen Mann und Frau, zwischenHell- und Dunkelhäutigen, Alten undJungen, sondern auch zwischen densog. Behinderten und Nicht-Behinderten! Diese Linie wird vonMillionen, Milliarden Menschenständig neu definiert, von Südafrikabis Grönland. Jeder von uns kann dieSchiene des Hasses, der Egozentrikund der Abgrenzung durch Abwertungbefahren und bedienen. Das geht sehrleicht und fast im Selbstlauf, nochdazu wenn wir merken, dass anderemittun, dass es „in“ ist, dass dieMasse wogt!Seite 30

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