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Till 4 - Integrative Lernwerkstatt Brigittenau

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Der Newsletter der <strong>Integrative</strong>n <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong> Nr. 7 - Mai 2008Schwer behindert -wer behindert?Vor 15 Jahren fand auf der UniversitätWien eine gleichnamige Veranstaltungstatt. Es ging um einen gleichberechtigtenZugang zu Bildung undDiskriminierungen durch Barrieren undWorte. Am Sprachgebrauch hat sichinzwischen nur wenigverändert. Kleiner Erfolg:Aus den "Behinderten"wurden "behinderteMenschen" oder "Menschenmit Behinderung". Aber inZeitungen liest man immerwieder von "an den Rollstuhlgefesselten Behinderten".Da fragt man sich, warum bei diesemTatverdacht nicht die Polizei geholt wird!Letzte Woche fand in Wien dieInklusionstagung der LebenshilfeÖsterreich statt. Die internationaleDiskussionsrunde wurde in Vertretungdes Bürgermeisters von einer WienerGemeinderätin eröffnet. Sie leitete ein,dass sie Mitglied der gemeinderätlichenBehindertenkommission ist und das Wort"Behinderung" nicht mag. Deshalb sagtsie lieber: "Menschen in besonderenLebensumständen". Ich fühlte mich einwenig schwanger - mit meinerBehinderung. Nur im Gegensatz zu einerSchwangerschaft, ist eine Behinderungzumeist ein verbleibender Zustand.Durch die "Verniedlichung" der Sprachewerden meiner Meinung nach,Problemstellungen einfach vom Tischgewischt. Ein ähnlichesUnwort ist"Menschen mit besonderenBedürfnissen". Aufder Universität Klagenfurtsollte ein eigenes Institutfür die Anliegen behinderterMenschen gegründetwerden. Vorgeschlagener Name:Institut für Menschen mit besonderenBedürfnissen. Wäre das so umgesetztworden, hätte das Institut sehrviel zu tun gehabt.Ich gebe Direktor Reichmayr Recht,wenn er die in Schulgesetzenverwendeten ASO-oder SPF-Kinderkritisiert. Eine Inklusionspädagogikmuss andere Begriffe finden. Hierbraucht es die Kreativität derBetroffenen. Sie sollten selbstentscheiden, wie sie benannt werdenmöchten. Es stellt sich aber die Frage,ob es letztendlich bei einer Individualpädagogik,bei der jedes Kindentsprechend seinen Fähigkeitengefordert und gefördert wird, überhauptunterschiedliche Kategorisierungen vonKindern braucht. Darüber sollte diskutiertwerden.Franz-Joseph HuainiggKinderbuchautor und ÖVP-Sprecher fürMenschen mit BehinderungAnruf von Frau Haidlmayr 22. April 14:10Frau Haidlmayerwird eine Anfragezur Änderung derdiskriminierendenBezeichnungim Parlament einbringenAuch aus dem Büro vonBundesministerium für Unterricht,Kunst und Kultur Büro(Bundesministerin Dr. Schmied)erhalten wir in den nächstenTagen Antwort.Seite 6

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