eCarTec Magazin Die heißesten Elektro Super-Sportler - Materialica
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Aufholjagd und<br />
neue Chancen<br />
Interview mit dr. Jens Tübke vom Fraunhofer-Institut<br />
für Chemische Technologie ICT<br />
Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Energiemanagement- und Hybridsysteme<br />
für Kraftfahrzeuge gehören am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT<br />
in Pfinztal bei Karlsruhe zum Arbeitsgebiet von Dr. Jens Tübke.<br />
Ostasien, vor allem Japan und China<br />
haben bei der Produktion und der Verbreitung<br />
von <strong>Elektro</strong>autos verglichen<br />
mit den EU-Mitgliedstaaten einen Vorsprung.<br />
Was sind die Gründe dafür?<br />
Jens Tübke: In meinen Augen liegt der Vorsprung<br />
im Wesentlichen in der Produktionstechnologie<br />
von Batterien. Angestoßen wurde diese<br />
Entwicklung durch die Batterien für den Consumer-Markt,<br />
also für Handys, iPhones, Notebooks<br />
usw. In Ostasien wurde dafür eine große Anzahl<br />
von vollautomatischen Fertigungslinien für hohe<br />
Stückzahlen guter Qualität aufgesetzt. <strong>Die</strong>s führte<br />
zum Technologievorsprung. <strong>Die</strong>ses Produktions-Know-how<br />
ist natürlich auch jetzt gefragt,<br />
wenn es um größere Stückzahlen zu günstigen<br />
Kosten von Batteriezellen für <strong>Elektro</strong>fahrzeuge<br />
geht. Dazu kommt, dass der chinesische Markt<br />
in solchen strategisch wichtigen Bereichen massiv<br />
subventioniert wird. Das wird zu Stückzahlpreisen<br />
führen, die woanders wirtschaftlich gesehen<br />
nicht generiert werden können.<br />
Können die deutschen und europäischen<br />
Hersteller diesen Vorsprung noch<br />
einholen oder zumindest vermindern?<br />
Jens Tübke: Wir werden sicher keinen Massenmarkt<br />
an Stückzahlen von Batterien bedienen<br />
können. Aber im oberen PKW-Segment, bei der<br />
Oberklasse und oberen Mittelklasse, können wir<br />
mit hochperformanten Batteriezellen punkten,<br />
deren Herstellung auch bei geringeren Stückzahlen<br />
wirtschaftlich ist. Außerdem müssen die<br />
in China produzierten Batteriezellen ja noch irgendwo<br />
zu Batterien zusammengebaut werden.<br />
Das könnte auch in Europa geschehen, wo die<br />
Sicherheitsansprüche und -standards höher<br />
sind. In dieser Hinsicht besteht noch ein großer<br />
Unterschied zwischen dem, was man in China<br />
an einem Fahrrad befestigt, und was man in<br />
Deutschland als Komponente eines Autos einsetzen<br />
und verkaufen kann. Bei der Systemauslegung<br />
und dem Batteriemanagement sind wir<br />
also auch am Standort Deutschland in einer guten<br />
Ausgangslage.<br />
Wird der <strong>Elektro</strong>motor das Antriebskonzept<br />
der Zukunft oder spielen auch Wasserstoffantrieb<br />
bzw. Brennstoffzelle eine Rolle?<br />
Jens Tübke: Ich sehe den elektrifizierten Antriebsstrang<br />
mit den Hauptkomponenten<br />
<strong>Elektro</strong>motor und Batterie als das, was sich<br />
durchsetzen wird. <strong>Die</strong> Frage wird sein, welche<br />
Reichweiten man allein mit diesen beiden Komponenten<br />
erzielen kann, ob das für ein schwereres<br />
Fahrzeug die heute möglichen 50 bis 80<br />
Kilometer sind, oder ob man mit kleinen und