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eCarTec Magazin Die heißesten Elektro Super-Sportler - Materialica

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48<br />

Aufholjagd und<br />

neue Chancen<br />

Interview mit dr. Jens Tübke vom Fraunhofer-Institut<br />

für Chemische Technologie ICT<br />

Lithium-Batterien und Brennstoffzellen, Energiemanagement- und Hybridsysteme<br />

für Kraftfahrzeuge gehören am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT<br />

in Pfinztal bei Karlsruhe zum Arbeitsgebiet von Dr. Jens Tübke.<br />

Ostasien, vor allem Japan und China<br />

haben bei der Produktion und der Verbreitung<br />

von <strong>Elektro</strong>autos verglichen<br />

mit den EU-Mitgliedstaaten einen Vorsprung.<br />

Was sind die Gründe dafür?<br />

Jens Tübke: In meinen Augen liegt der Vorsprung<br />

im Wesentlichen in der Produktionstechnologie<br />

von Batterien. Angestoßen wurde diese<br />

Entwicklung durch die Batterien für den Consumer-Markt,<br />

also für Handys, iPhones, Notebooks<br />

usw. In Ostasien wurde dafür eine große Anzahl<br />

von vollautomatischen Fertigungslinien für hohe<br />

Stückzahlen guter Qualität aufgesetzt. <strong>Die</strong>s führte<br />

zum Technologievorsprung. <strong>Die</strong>ses Produktions-Know-how<br />

ist natürlich auch jetzt gefragt,<br />

wenn es um größere Stückzahlen zu günstigen<br />

Kosten von Batteriezellen für <strong>Elektro</strong>fahrzeuge<br />

geht. Dazu kommt, dass der chinesische Markt<br />

in solchen strategisch wichtigen Bereichen massiv<br />

subventioniert wird. Das wird zu Stückzahlpreisen<br />

führen, die woanders wirtschaftlich gesehen<br />

nicht generiert werden können.<br />

Können die deutschen und europäischen<br />

Hersteller diesen Vorsprung noch<br />

einholen oder zumindest vermindern?<br />

Jens Tübke: Wir werden sicher keinen Massenmarkt<br />

an Stückzahlen von Batterien bedienen<br />

können. Aber im oberen PKW-Segment, bei der<br />

Oberklasse und oberen Mittelklasse, können wir<br />

mit hochperformanten Batteriezellen punkten,<br />

deren Herstellung auch bei geringeren Stückzahlen<br />

wirtschaftlich ist. Außerdem müssen die<br />

in China produzierten Batteriezellen ja noch irgendwo<br />

zu Batterien zusammengebaut werden.<br />

Das könnte auch in Europa geschehen, wo die<br />

Sicherheitsansprüche und -standards höher<br />

sind. In dieser Hinsicht besteht noch ein großer<br />

Unterschied zwischen dem, was man in China<br />

an einem Fahrrad befestigt, und was man in<br />

Deutschland als Komponente eines Autos einsetzen<br />

und verkaufen kann. Bei der Systemauslegung<br />

und dem Batteriemanagement sind wir<br />

also auch am Standort Deutschland in einer guten<br />

Ausgangslage.<br />

Wird der <strong>Elektro</strong>motor das Antriebskonzept<br />

der Zukunft oder spielen auch Wasserstoffantrieb<br />

bzw. Brennstoffzelle eine Rolle?<br />

Jens Tübke: Ich sehe den elektrifizierten Antriebsstrang<br />

mit den Hauptkomponenten<br />

<strong>Elektro</strong>motor und Batterie als das, was sich<br />

durchsetzen wird. <strong>Die</strong> Frage wird sein, welche<br />

Reichweiten man allein mit diesen beiden Komponenten<br />

erzielen kann, ob das für ein schwereres<br />

Fahrzeug die heute möglichen 50 bis 80<br />

Kilometer sind, oder ob man mit kleinen und

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