Unser Betriebspersonal kann sich, dank dem Verzicht auf die chemische Abwas- serreinigungs- und Eindampfanlage, vollumfänglich auf die mechanischen Komponenten der Rauchgasreinigungsanlage konzentrieren.
Bau einer Grobschlackenaufbereitung Der Bau der Grobschlackenaufbereitung verzögerte sich aus den folgenden zwei Gründen: - Die neue Rauchgasreinigung wird in einem separaten Gebäude gebaut, wodurch ab dem vierten Quartal 2012 ein grosses Gebäudevolumen frei wird. Dieses ist ideal für eine Schlackenaufbereitungsanlage. - Die Partner des ZAV haben entschieden, dass sie zusammen eine grosse Schlackenaufbereitung in der KEZO bauen wollen. Aus diesem Grund soll in der zweiten Jahreshälfte 2012 die ZAV-Recycling AG gegründet werden, welche die Anlage finanziert, baut und auch betreibt. Bau einer Feinstschlackenaufbereitung Die Feinstschlackenaufbereitung erfolgt in drei Verfahrensschritten: Siebung der Fraktion 0.2 - 0.7 mm, Abtrennung der FE- Metalle mit einem Magneten und Abtrennung der NE-Metalle vom mineralischen Anteil mit einem Wirbelstromabscheider. Im vierten Quartal 2011 wurde mit der Siebung der Fraktion 0.2 - 0.7 mm ein Teilprozess in Betrieb genommen. Die kontinuierliche Siebung von so feiner Schlacke erwies sich als sehr anspruchs- voll, und die Siebanlage musste in mehreren Schritten optimiert werden. Einen Hersteller für den Wirbelstromabscheider zu finden, der bereit war, eine Anlage nach den Spezifikationen des ZAR zu bauen, erwies sich als aufwändig. Die Inbetriebnahme der Feinstschlacken- aufbereitung wurde darum auf März 2012 verschoben. Ersatz der Rauchgasreinigungsanlage Die Angebote, insbesondere die Unternehmensvarianten der vier potentiellen Lieferanten, unterschieden sich trotz de- taillierten Ausschreibungsunterlagen erheblich. Der Verwaltungsrat hatte sich deshalb in seiner Sitzung vom 2. Dezember 2010 entschieden, eine Zweitmeinung vor dem definitiven Entscheid einzuho- len. Basierend auf den Beurteilungen von Dr. Bernhard Dettwiler, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Rauchgasreinigung, und der KEZO-Projektlei- tung entschied der Verwaltungsrat im Bau rauchgas- rEinigungsanlagE 1 Die zweite Ebene des massiven Liftturms wird erstellt. Bau rauchgas- rEinigungsanlagE 2 Erstellung der Traforäume für die Saugzuggebläse. Bau rauchgas- rEinigungsanlagE 3 Decke der Saugzugräume mit Kanaldurchbrüchen zum Wärmetauscher. Februar 2011 den Auftrag der Firma Hitachi Zosen Inova AG (ehemals VonRoll AG) zu erteilen. Ausschlaggebend für diesen Entscheid war die Tatsache, dass die Hitachi Zosen Inova AG eine sehr innovative Unternehmervariante anbot, welche technisch überzeugte. Wieso musste die Rauchgasreinigung ersetzt werden? Die KEZO betreibt seit 1992 bzw. 1996 eine weitergehende Rauchgasreinigung, be- stehend aus einem Rauchgaswäschersystem und einer katalytischen Entstickung (DENOX-Anlage), wie dies in den meis- ten KVA der Schweiz üblich ist. Nach einem zuverlässigen Betrieb von über 12 Jah- ren zeigten sich Probleme bei der Rauchgasaufwärmung, welche eine hohe Verfügbarkeit der DENOX-Anlage immer mehr gefährdeten. Weiter hatte die Inspektion der Wäscher gezeigt, dass mittelfristig mit einem grossen Revisionsbedarf bzw. einem Ersatz dieser Aggregate zu rechnen wäre. Abklärungen bei anderen KVA ergaben, dass Rauchgaswäschersysteme mit gleicher Betriebszeit bereits ausgewechselt worden waren. Auf Grund dieser Ausgangslage hatte man sich intensiv mit dem Ersatz der bestehenden Rauchgas- reinigung auseinandergesetzt. Wieso eine Rauchgas-Trockenreinigung? In den 90er Jahren, als die Schweizer KVA ihre Rauchgasreinigungsanlagen auf- wändig nachrüsten mussten, wurden fast ausschliesslich Nassrauchgaswäscher verwendet, um die Chlor- und Schwefel- verbindungen aus den Abgasen zu separieren. Die Technologie der Rauchgas- Trockenreinigung war noch nicht aus- gereift. Die Rauchgas-Trockenreinigung entwickelte sich vor allem ausserhalb der Schweiz. Dies, weil in vielen Ländern das Einleiten des salzhaltigen, aber ge- reinigten Abwassers der Rauchgasreinigung in öffentliche Gewässer nicht erlaubt ist. Anlagen, die das gereinigte Abwasser nicht in öffentliche Gewässer einleiten dür- fen, sind gezwungen, ihr Abwasser mit sehr viel Energie einzudampfen, d.h. das Salz zu separieren und das Wasser in den eigenen Wasserkreislauf zurück zu Geschäftsbericht 2011 13