Botnanger Anzeiger - Pressebüro Tommasi
Botnanger Anzeiger - Pressebüro Tommasi
Botnanger Anzeiger - Pressebüro Tommasi
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Botnanger</strong><br />
Seite 4 <strong>Anzeiger</strong><br />
Nr. 4 / 07. 04. 2012<br />
<strong>Botnanger</strong> Kunstkarussell feiert 30-jähriges Bestehen<br />
Vielfalt und Individualität<br />
Das <strong>Botnanger</strong> Kunstkarussell kann in<br />
diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen<br />
feiern. Die sieben Mitglieder der Gruppe<br />
repräsentieren ein breites Spektrum der<br />
Kunst - von der Aquarellmalerei bis zur<br />
Steinbildhauerei.<br />
Für die Ausstellung im vergangenen Jahr<br />
hatte Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle<br />
dem <strong>Botnanger</strong> Kunstkarussell im Rathaus<br />
sozusagen Asyl geboten. Die Jubiläumsausstellung<br />
konnte nun im frisch renovierten<br />
Saal des Bürgerhauses stattfinden. In<br />
dem neu gestalteten hellen Raum würden<br />
die Kunstwerke noch besser zur Geltung<br />
kommen, stellte Stierle in seiner Eröffnungsrede<br />
zu Recht fest.<br />
Die Gruppe Kunstkarussell sei sehr farbenfroh<br />
und trotz des Alters einiger Mitglieder<br />
nach wie vor sehr experimentierfreudig, so<br />
der Bezirksvorsteher weiter.<br />
Eine Konstante in der Gruppe sei Alfred<br />
Zimmermann, der bei der aktuellen Ausstellung<br />
einen Querschnitt seines Schaffens<br />
zeigte. Zimmermanns Landschaftsund<br />
Blumenmotive zeichnen sich durch ihre<br />
Detailtreue aus.<br />
Margarete Klenk malt dagegen eher abstrakt.<br />
Ihre Landschaftsbilder würden im<br />
Vergleich zu Alfreds Zimmermanns Arbeiten<br />
deutlich zeigen, wie unterschiedlich<br />
man Natur malen kann. Margarete Klenk<br />
zeigt zudem auch jedes Jahr Skulpturen<br />
aus Speckstein. In ihrem Werk „Komposition”<br />
sehe er eine Verbindung von Bassund<br />
Violinschlüssel, stellte Stierle fest.<br />
Sabine Kern wiederum sei der Aquarellprofi<br />
in der Gruppe. Die Mehrheit der<br />
Aquarellmaler arbeite minimalistisch, lasse<br />
viel weiße Flächen auf dem Papier frei. Sabine<br />
Kern fülle das ganze Blatt mit Farbe,<br />
was schnell mal daneben gehen könne, erläuterte<br />
der Bezirksvorsteher. Sie beherrsche<br />
die Technik ausgezeichnet und zeige<br />
viele Werke in vollendeter Fließtechnik.<br />
Ruth Meyer, die in diesem Jahr ihren 90.<br />
Bei der Kunstaktion auf dem Marktplatz entstanden<br />
viele kleine Kunstwerke aus Kreide<br />
Zur Eröffnung der Ausstellung des <strong>Botnanger</strong> Kunstkarussells waren zahlreiche Besucher<br />
ins Bürgerhaus gekommen<br />
Geburtstag feiern kann, ist Gründungsmitglied<br />
der Gruppe. Sie malt ebenfalls in<br />
Aquarelltechnik Landschaften, präsentierte<br />
bei der Ausstellung aber auch einige<br />
Stadtansichten, etwa aus Collmar.<br />
Annemarie Obermiller setze auf kräftige<br />
Farben, male abstrakt, flächig und plakativ.<br />
In diesem Jahr hatte Obermiller auch<br />
einige Blütenbilder vorgestellt, mit denen<br />
sie sich auf ganz neue Wege begibt.<br />
Ursula Fleig experimentiert sehr gern mit<br />
dem Material, so Stierle. Sie mische ihre<br />
Farben selbst aus Leinöl, Ei und Pigmenten.<br />
Früher seien diese Eitemperafarben<br />
zum Malen von Ikonen verwendet worden,<br />
Fleig verbinde diese alte Technik mit modernen<br />
abstrakten Formen. Darüber hinaus<br />
arbeitet sie die verschiedensten Materialien<br />
in ihre Bilder ein, kratzt aus, übermalt<br />
und verfeinert immer wieder. „Eine<br />
ebenso interessante wie experimentelle<br />
Form des Malens”,<br />
so Stierle.<br />
Inge Hoppmann schließlich<br />
experimentiere mit vielen<br />
Stilarten und Farbtypen vom<br />
Aquarell bis zur Collagentechnik<br />
in Acryl. Entsprechend<br />
vielseitig sind auch<br />
ihre Werke.<br />
Die diesjährige Ausstellung<br />
biete wieder eine große Vielfalt<br />
der Stile und sei von der<br />
Individualität der Künstler<br />
geprägt, fasste Stierle zusammen.<br />
Mit einem Dank an alle Anwesenden<br />
insbesondere<br />
auch an die Pianistin Ayano<br />
Entani, die die Vernissage<br />
musikalisch umrahmt hatte,<br />
eröffnete Klenk die Ausstellung und lud alle<br />
auf einen Rundgang ein.<br />
Entstanden ist die Gruppe übrigens 1983<br />
auf Initiative von Gertraude Carl unter dem<br />
Namen „<strong>Botnanger</strong> Malgruppe”. Antrieb<br />
damals wie heute sei das Bedürfnis gewesen,<br />
die im stillen Kämmerlein gemalten<br />
Bilder auch in der Öffentlichkeit zu zeigen,<br />
erklärt Klenk. Seit 2006 stellen die Künstler<br />
unter dem Namen „<strong>Botnanger</strong> Kunstkarussell”<br />
gemeinsam aus. Man darf jetzt schon<br />
gespannt sein, was bis zur Ausstellung im<br />
kommenden Jahr im stillen Kämmerlein alles<br />
entstehen wird.<br />
Kinder bei der Ausstellung<br />
Während der Ausstellungswoche hatte die<br />
Künstlergruppe übrigens zwei Mal Besuch<br />
von Kindern. Im Rahmen von kleinen<br />
Führungen wurden ihnen die Kunstwerke<br />
näher gebracht. „Kinderaugen sehen sehr<br />
genau”, erklärt Ursula Fleig. Fragen wie<br />
„Warum sind die Menschen auf dem Kamelbild<br />
nur kleine Farbkleckse” waren keine<br />
Seltenheit. Und den großen Künstlern<br />
wurde auch Kunst von kleinen Künstlern<br />
präsentiert. Schüler der Jugendkunstschule<br />
hatten bei ihrem Besuche eigene Arbeiten<br />
mit gebracht. „Es entstand ein reger<br />
Austausch”, freute sich Fleig. Sogar ein<br />
kleines Malfest mit Kindern hat die Künstlergruppe<br />
während der Ausstellungswoche<br />
organisiert. Unter dem Motto „Es ist nie zu<br />
früh, kreativ zu sein”, konnten die teilnehmenden<br />
Kinder mit Malkreiden auf dem<br />
Marktplatz ihrer Fantasie freien Lauf lassen.<br />
Eine gelungene Ergänzung zur Ausstellung,<br />
die bei Kindern und Erwachsenen<br />
großen Anklang fand.<br />
Text: <strong>Tommasi</strong>/Foto: privat, <strong>Tommasi</strong>