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Botnanger Anzeiger - Pressebüro Tommasi

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<strong>Botnanger</strong><br />

Seite 6 <strong>Anzeiger</strong><br />

Nr. 4 / 07. 04. 2012<br />

Gemeindeversammlung Teil 3<br />

Klares Votum für die Auferstehungskirche<br />

Im vergangenen Jahr hat die evangelische<br />

Kirchengemeinde Botnang in einem<br />

sehr offenen Prozess über die Zukunft<br />

ihrer Kirchen diskutiert. Zu Beginn<br />

des Jahres konnten nun die Gemeindeglieder<br />

im Rahmen einer Fragebogenaktion<br />

ihre Meinung äußern. Das Ergebnis<br />

fiel sehr deutlich aus.<br />

Was wird mit den Kirchengebäuden der<br />

Gemeinde? Diese Frage war von der evangelischen<br />

Kirchengemeinde Botnang bei<br />

zwei Gemeindeversammlungen sowie im<br />

Rahmen verschiedener Arbeitsgruppen<br />

sehr intensiv und teilweise auch recht<br />

emotional diskutiert worden. Mit einer Fragebogenaktion,<br />

an der sich alle Gemeindeglieder<br />

beteiligen konnten, wurde nun<br />

dieses Frühjahr ein Stimmungsbild ermittelt.<br />

Die beiden Gemeindeversammlungen hatten<br />

vermuten lassen, dass es durchaus zu<br />

einer engen Entscheidung zwischen den<br />

beiden Gotteshäusern kommen könnte.<br />

„Anhand der Redebeiträge hatte man das<br />

Gefühl, dass es für beide Kirchen etwa<br />

gleichviel Anhänger gibt”, stellte Pfarrer<br />

Dr. Karl Hardecker fest. Das Ergebnis der<br />

Befragung war dann aber ein ganz anderes.<br />

Der Frage „Ich kann mir vorstellen auf die<br />

Nikodemuskirche zugunsten der Auferstehungskirche<br />

in Zukunft zu verzichten” erhielt<br />

71 Prozent Zustimmung. Weitere Acht<br />

Prozent standen dieser Frage neutral gegenüber.<br />

Umgekehrt erklärten 79 Prozent<br />

sich nicht vorstellen zu können, auf die<br />

Auferstehungskirche zugunsten der Nikodemuskirche<br />

zu verzichten.<br />

59 Prozent sehen die Immobilienfrage als<br />

Herausforderung. Und die Frage „Wenn<br />

ich mich mit der Zukunft unserer kirchlichen<br />

Gebäude beschäftige, freue ich mich<br />

auf Neues wurde” von 45 Prozent zustimmend<br />

beantwortet.<br />

Die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer<br />

wünschten sich, dass im Umfeld der Auferstehungskirche<br />

ein neues Gemeindehaus<br />

gebaut wird (68 Prozent). Weitere 10<br />

Prozent standen dieser Frage neutral gegenüber.<br />

Ein möglicher neuer Standort ist auf dem<br />

Gelände an der Eltinger Straße direkt gegenüber<br />

der Auferstehungskirche. Die Eigentümer<br />

hätten hier bisher allerdings<br />

noch keine Verkaufsabsichten signalisiert,<br />

erklärt Pfarrer Hardecker. Eine weitere Alternative<br />

wäre auf dem Gelände der<br />

SWSG-Häuser am Marktplatz entlang der<br />

Regerstraße. Dieser Standort wird vom<br />

Kirchengemeinderat allerdings als suboptimal<br />

eingeschätzt. Variante drei wäre das<br />

Gemeindehaus unter der Auferstehungskirche<br />

zu bauen und den Garten hinter der<br />

Kirche in dieses Neubaukonzept einzubinden.<br />

Diese Variante werde im Kirchengemeinderat<br />

sehr kontrovers diskutiert, so<br />

Insgesamt 71 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten auf die Nikodemuskirche zugunsten<br />

der Auferstehungskirche verzichten zu können<br />

Hardecker. Er hält den Gedanken aber für<br />

diskussionswürdig zumal damit die Platzfrage<br />

gelöst wäre. Auch die Frage des barrierefreien<br />

Zugangs zur Auferstehungskirche<br />

könnte bei der Variante elegant mit einem<br />

Aufzug gelöst werden. Die ganz entscheidende<br />

Frage seien hier natürlich die<br />

Kosten. Technisch sei der Bau sicher<br />

machbar.<br />

Der Abschied vom Gemeindezentrum<br />

Fleckenwaldweg werde sicher schwerfallen,<br />

so Hardecker weiter. Die meisten Umfrageteilnehmer<br />

würden es auch am liebsten<br />

sehen, wenn die Gebäude weiterhin<br />

von einer kirchlichen Institution genutzt<br />

würden. Der Verkauf des Geländes an eine<br />

andere Konfession sei eher unwahrscheinlich,<br />

weil alle Konfessionen mit dem Problem<br />

des Mitgliederrückgangs zu kämpfen<br />

hätten. Für viele Gemeindeglieder wäre<br />

auch eine Nutzung der Gebäude für eine<br />

kulturelle Einrichtung vorstellbar, erklärt<br />

Hardecker. Doch auch hier sind die Chancen,<br />

einen entsprechenden Interessenten<br />

zu finden, eher gering einzuschätzen. Eine<br />

weitere Variante wäre das Gelände an einen<br />

Investor zu verkaufen, der die Gebäude<br />

abreist und stattdessen Wohnungen<br />

baut. Wie sich die Sache hier weiterentwickelt,<br />

müsse man sehen.<br />

Klar sei in jedem Fall, dass man das Gemeindehaus<br />

nicht verkauft, solange das<br />

neue nicht fertig oder zumindest im Bau<br />

ist. Schließlich wolle man die Gemeinde<br />

nicht ohne Gemeindehaus dastehen lassen.<br />

Der Kirchengemeinderat werde sowohl<br />

beim Thema Neubau als auch beim<br />

Thema Verkauf die verschiedenen Varianten<br />

prüfen.<br />

Wie der weitere Ablauf zeitlich aussehen<br />

könnte, werde im Kirchengemeinderat<br />

noch recht offen diskutiert. Ein Teil der Kir-<br />

chengemeinderäte plädiere dafür, keine<br />

Zeitspanne vorzugeben, andere sprechen<br />

sich für einen festen Zeitplan aus. Er werde<br />

in der nächsten Sitzung vorschlagen,<br />

das ganze in den nächsten fünf Jahren abzuwickeln.<br />

Wenn eine Variante dann länger<br />

daure, habe man kein Problem. Schließlich<br />

soll die Immobilienfrage in der evangelischen<br />

Gesamtkirchengemeinde Stuttgart<br />

bis Ende 2030 vollständig abgewickelt<br />

sein. Auch hier gilt, wer eher kommt, hat<br />

auch noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Dass die Entscheidung des Kirchengemeinderates,<br />

die Frage des Verkaufs der<br />

Kirchengebäude in einer offenen Diskussion<br />

zu erörtern, die richtige war, zeigte<br />

übrigens ein weiteres Umfrageergebnis.<br />

53 Prozent erklärten in der Frage der<br />

zukünftigen Nutzung der Kirchengebäude,<br />

gut informiert worden zu sein, weitere 34<br />

Prozent beantworteten diese Frage neutral.<br />

Stimmberechtigt waren bei der Umfrage<br />

übrigens 4.080 Gemeindeglieder. Fast 30<br />

Prozent der Stimmberechtigten nahmen<br />

die Gelegenheit wahr, ihre Meinung zu<br />

äußern. Rund 56 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

waren weiblich und rund 44 Prozent<br />

männlich. Dies entspreche genau<br />

dem tatsächlichen Verhältnis von Frauen<br />

und Männern in der Gemeinde, erklärte<br />

Hardecker. Die meisten Umfrageteilnehmer<br />

stammten aus den Jahrgängen 1935<br />

bis 1945 aber auch viele jüngere haben<br />

sich beteiligt. Auffällig sei gewesen, dass<br />

die Präferenzen im Grunde in allen Altersgruppen<br />

in etwa identisch waren. Nur bei<br />

den Jahrgängen 1975 bis 1985 waren die<br />

Befürworter der Auferstehungskirche mit<br />

fast 83 Prozent überproportional vertreten.<br />

Text/Foto: <strong>Tommasi</strong>

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