Fernwisch,l heiBt es: ,,1745 hat uns del' groBe Gott allhier mit del' Viehs~uch~helmgesucI:t. Yon unserm Vieh fielen 22 stuck, nul' 7 Stiick RindvlehslI:d uns gebhel?en. N~ch del' Schulchronil~ fiel im Dorfe (Wisch) fastalles yleh, nul' 5 Stuck .~heben yon del' Pest verschont." DaB die Seucheauch m Sch!Ualensee g.~undlich aufgeraumt hatte, geht klar aus den tJberna?mev~rtrag~ndel' nachsten Jahre hervor. Halbhufe 5 hatte 1746 nochkeme K~.he wIeder, nul' 1 Starke unO. 1 kleines Kalb. Vollhufe 2 hatte 1748~rst 2 Kuhe, 1 Starke U!:d 1
auch nicht selten. In den 90er Jahren setzte del' Jagdpachter Rucker bOhmischeFasanen aus, die sich hier bald heimisch fuhlten und sich recht vermehrten.Das Wildkaninchen burgerte sich hier erst kurz VOl'dem Weltkriegeein. DaB diese Nager nicht zur Plage wurden, dafUr sorgten die Jager,welche sie durch Frettchen aus ihren Lochern holten und sie dannschossen.Als die Jagden begehrter und annehmbare Pachtsummen gezahlt wurden,zogen es auch die Schmalenseer VOl', ihre Jagd zu verpachten. Die erstenPachter waren Kieler Kaufleute; del' letzte derselben hieB Sorensen. Sodannpachtete Rentier Rucker, Belau, auf 12 Jahre, namlich yon 1893-1905fUr jahrlich 450 Mark nebst 25 Mark fur Wildschaden. Unter seiner Pflegehob sich del' Wildbestand zusehends. 1m Herbst 1899 wurden auf 3 Treibjagdeninsgesamt 170 Hasen geschossen, davon ca. 140 auf dem Schmalenseer,die ubrigen auf dem Belauer Felde.1m Sommer 1906 pachtete Gastwirt Semmelmann, Kiel, auf 6 Jahre fUr1020 Mark jahrlich incl. 150 Mark fur Wildschaden. Von 1912-1918 hatteTritsch, Hamburg, und yon 1918-19 GroB, Elmshorn, die Jagd. Dann grundetendie Schmalenseer Jager einen J"agdverein, welcher die Jagd yon1919-1927 betreute und ausubte und dafUr jahrlich 1 000 Mark in die Gemeindekassezahlte. Nach seiner Auflosung pachtete Vorwerk, Hamburg,fUr jahrlich 2100 Mark (1927-33). Von 1933-1939 hatte Dr. Pott, Hamburg,die Jagd fUr 820 Mark und dann yon 1939-1948 Dr. Vehrs und Bruggeebenfalls fUr 820 Mark jahrlich. Die Pachter hatten mehr odeI' weniger -ganz nach dem MaB ihres Entgegenkommens - Beistand und Jagdschutzdurch die eifrigsten Jager des Orts. Zunachst waren es Peter Denker undJohann Schumacher, spateI' Ludwig Saggau und Willi Siebke, ohne die eineAusnutzung del' Jagd durch einen auswartigen Pachter nicht denkbar war.Ein ZuschuBunternehmen blieb die "eigene Jagd" dennoch und nul' gutgestellteLeute durften sich diesen teuren Sport erlauben.Einen besonderen Reiz hatten die Treibjagden, die im Winter, wenn auchnicht immer regelmaBig alle Jahre, abgehalten wurden und zu denen vielegeladene Jager aus nah und fern herbeieilten. Knaben, junge Leute undManner wurden als Treiber angenommen, damit sie durch Rufen und Larmendie Hasen aus ihren Lagern verscheuchten und den Jagern VOl'dieFlinte trieben. Abends gab es dann in del' Gastwirtschaft ein sogenanntesSchusseltreiben, besethend aus einem Festessen - es gab eine kraftigeErbsensuppe mit FleischklOBen -, einem Jagdbericht, einem Jagdgerichtund einer fidel en Kneipe.17. Del' Land- odeI' Deputatarbeiter1m alten Schmalensee gab es noch keine verheirateten Landaroeiter. Esfehlten auch die Wohnungen. Del' Bauer half sich mit eigenen Kindernund jungen Knechten und Magden, die baren Lohn erhielten. Erst 1771 istzum ersten Mal yom Knechtsland die Rede, namlich aufm Inneck Mistroc!{en1/2 Tonne und 1/2 Scheffel, aufm Weden 2 Tonnen Haber-Aussaat,aufm Osterkamp Buchweizen J/2 Tonne und 1 Scheffel, so daB anzunehmenist, daB es sich um einen verheirateten Deputatarbeiter gehandelt hat. Esblieb aber lange noch ein Einzelfall. Erst gegen Mitte des vorigen Jahrhundertswurde del' Gebrauch, verheiratete Leute zu halten, allgemein; alsnamlich del' Ackerbau intensive I' betrleben wurde und namentlich del' MergelgroBere quantitative und qualitative Ergebnisse zeitigte und darummehr Arbeit brachte. Auch die Mergelung selbeI' hatte Arbeitskrafte beansprucht.Die notwendig gewordenen Arbeiterwohnungen wurden nach undnach gebaut, mit 1 odeI' 2 Wohnungen. Jeder Bauer hatte schlieBlich einesogenannte Arbeiterkate. Dadurch erfuhr Schmalensee eine erhebliche Zunahmean Gebauden wie an Einwohnern. VOl' 1900 erhielt del' Schmalen··seer Deputatarbeiter neben freier Wohnung im Sommer 1,- Mark, 1m Winter0,80 Mark an Tagelohn und Kost, ein Fuder trockenen und 1 Fuder grunenBusch, freie Torffuhren und jeden zweiten Tag nach Wahl einen Topfabgerahmter odeI' Buttermilch, dazu Kartoffelland. 1m Winter wurde mitdem Dreschflegel gedroschen. Die Arbeiter, die daran teilnahmen bekamenwahrend del' Zeit bei eigener Kost je 2 zusammen die 13. Tonne. 'Die Tagelohnerfrau,die verpflichtet war, in del' Ernte, an Waschtagen usw. zu helfen,bekam 80 Pfennig Tagelohn und Kost fur sich und die Kinder.Die dem Deputatarbeiter zur Verfugung stehenden Naturalien ermoglichtenihm eine eigene Viehhaltung (Schweine und Geflugel, auch Ziegen), die seinEinkommen erhohte und seine Lage festigte, sicherte und interessant gestaltete,daB er sich allen Verlockungen in die Stadt zah widersetzte. Manchetreue Arbeiterfrau erzielte eine kleine Nebeneinnahme durch Gansezucht.Bestande bis zu 4 Legegansen, die je 10-18 Eier legten und ausbrilteten,brachten eine stattliche Gosselschar. 1m Sommer 1900 hatte ArbeiterHeinrich Steen 45, Arbeiter August Stegelmann 30 diesel' Tierchen.Gegen ein Entgelt yon 15 Pfennig an die Gemeindekasse gab dae Gemeindein den Reddern Weidefreiheit. Weil aber das standige Huten mancher Frauzu viel wurde und wegen ihrer sonstigen Arbeiten undurchfuhrbar war,wurden die Ganschen meistens ausgetan, gewohnlich nach Tarbek odeI'Gonnebek. Del' Besitzer del' Weide bekam als Entschadigung die halbe Anzahldel' groBgewordenen Ganse. Ausgewachsene Exemplare wurden dannmit 5-6 Mark verkauft. Leider war nul' zu oft ein Teil durch UnglUck odeI'Seuchen VOl' her hinweggerafft worden. Schon das Brutgeschaft hattegroBte Aufmerksamkeit und Sorgfalt erfordert und war doch lange' nichtimmer nach Wunsch ausgefallen. Abel' das alles rechneten diese kleinenZuchter nicht, um sich die Freude an den geringen und recht schwankendenEinnahmen nicht trilben zu lassen. Das kleine Geschaft litt, nebenbeigesagt, auch unter del' Konkurrenz. Scharen yon sogenannten "pommerschen"Gansen, in Wirklichkeit waren es russische, wurden durch die Dorfergetrieben und fUr 2-3 Mark angeboten. Sie waren zwar kleiner alsdie hiesigen, weil sie aber billiger waren, wurden sie gekauft und drucktenselbstverstandlich die Preise. 1900 waren 40 Legeganse in Schmalensee.Del' in Anspruch genommene Ganserich, den nicht jeder halten konnte,kostete pro Gans ein halbes Spint Hafer.1925 bekam ein Deputatarbeiter, den veranderten Verhaltnissen angepaBt,jahrlich 21 Zentner Korn, die Kost fUr sich, im Sommer wochentlich 7,20Mark und im Winter wochentlich 6,00 Mark bar, taglich 1/2 Liter gute und21/2 Liter magere Milch und auBerdem Kartoffelland, freie Wohnung undGarten. Auch damals bluhte noch die Gansezucht, doch war es nichtmoglich, die jungen Ganse selbst groB zu ziehen. Sie wurden darum acht'rage nach del' Geburt fUr 3 Mark das Stuck verkauft. Del' Kaufer bekamauch die Ganschenmutter leihweise mit. Zum Winter waren die alten Gansealle wieder da, wohl 30 an del' Zahl. Und sie waren immer in den Wiesen,was nicht gern gesehen wurde, aber ohne diesen tJbergriff ging es nicht.AuBel' den Deputatarbeitern wurden junge unverheiratete Dienstboten gehalten.1900 bekam ein GroBknecht 70-80 Taler Jahreslohn. ein Kleinknecht40-45 Taler, eine GroBmagd 60-65 Taler, ein Kleinmadchen 35-40'raler und ein dispensierter Kuhjunge 10 Taler bis 40 Mark fUr den Sommer.1925bekam del' GroBknecht 500 Mark, del' Kleinknecht 240 Mark, das GroBmadchen360 Mark und das Kleinmadchen 240 Mark. Dienstjungen gab esnicht mehr, weil die Befreiung (Dispensation) yon del' Schule untersagtwar. ~ ~Die Deputatarbelter hatten die Landmaschinen, namentlich die Dampfdreschmaschineund die Mahmaschine mit einem freudigen und einem trubenAuge kommen sehen. Sie hatten befurchtet, daB sie selbeI' dem Bauern
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7 qm, fur 100 Mark zur Errichtung e