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Plenumssitzung am letzten Tag <strong>de</strong>s Kongress „X-Organisationen“<br />

im November 2009 in Berlin.<br />

R im Rahmen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> <strong>de</strong>s „Downsizing“.<br />

Viele Entlassene hätten erfolgskritisches<br />

Wissen mit nach Hause genommen,<br />

das <strong>de</strong>n Firmen seither fehle. Außer<strong>de</strong>m<br />

hätten Massenentlassungen oft genug<br />

die Seele eines Unternehmens getötet.<br />

Ein Unternehmen sei schließlich eine<br />

Gemeinschaft von Menschen und nicht<br />

eine Ansammlung von „Human Resources“.<br />

Der Fehler liegt laut Mintzberg in<br />

<strong>de</strong>r Art wie Produktivität berechnet wird:<br />

Massenentlassungen wür<strong>de</strong>n gekoppelt<br />

an die For<strong>de</strong>rung, dass die Verbliebenen<br />

so lange mehr arbeiteten, bis sie ausgebrannt<br />

seien.<br />

Diese Art <strong>de</strong>r Produktivitätsbetrachtung<br />

habe langfristige Folgen – nämlich einen<br />

Verlust <strong>de</strong>r internationalen Wettbe-werbsfähigkeit.<br />

Für diese Fehlentwicklung sieht<br />

Mintzberg die Schuld bei <strong>de</strong>n Business-<br />

Schulen. Kein Manager und erst recht<br />

keine Führungspersönlichkeit sei jemals<br />

aus einem Klassenzimmer hervorgegangen.<br />

Die einschlägigen Versuche <strong>de</strong>r<br />

MBA-Schmie<strong>de</strong>n hätten nur überhebliche<br />

Wichtigtuer erzeugt, so Mintzberg<br />

mit seiner Kritik an <strong>de</strong>r Fallstudienpädagogik,<br />

die bei <strong>de</strong>r MBA-Ausbildung vorherrsche.<br />

4. Spartipp <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>: Mehr<br />

Inhouse-Consulting<br />

Ein klassischer Berater, <strong>de</strong>r die „X-Organisationen“<br />

besuchte, meinte abfällig, Inhouse-Consulting<br />

sei „Behin<strong>de</strong>rten-Olympia<strong>de</strong>“.<br />

Aber seit bekannt wur<strong>de</strong>, dass Firmen<br />

wie Audi o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Energieversorger<br />

EnBW konzernweit eigene Mitarbeiter<br />

Foto: Porath<br />

als interne Berater nutzen, um Change-<br />

Prozesse optimieren zu lassen, ist <strong>de</strong>r<br />

Wert diese Beratungsfunktion nicht mehr<br />

zu leugnen. In <strong>de</strong>n letzten Jahren haben<br />

(offenbar sehr zum Verdruss <strong>de</strong>r klassischen<br />

Berater) die internen Organisationsberater<br />

ihre Professionalität ausgebaut<br />

und sich Reputation bei <strong>de</strong>n Führungskräften<br />

erworben. Die Folge: Wenn jetzt<br />

Ausgaben gekürzt wer<strong>de</strong>n, müssen Organisationen<br />

nicht auf Beratung verzichten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Kongress gab es einen Workshop<br />

für „Interne“. Sie diskutierten dort über<br />

ihr Selbstverständnis und die wichtigsten<br />

Hebel ihrer Arbeit.<br />

5. For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>:<br />

Berater sollten sich beraten<br />

lassen<br />

„Je länger Trainer und Berater auf <strong>de</strong>m<br />

Markt sind, <strong>de</strong>sto weniger Weiterbildung<br />

und -entwicklung glauben sie zu<br />

brauchen“, berichtete Rudolf Wimmer<br />

über seine Beobachtungen <strong>de</strong>r Szene.<br />

Er nannte es die „Beratungsresistenz <strong>de</strong>r<br />

Berater“ – egal, ob es sich um klassische<br />

Fachberater o<strong>de</strong>r systemische Prozessberater<br />

han<strong>de</strong>le. Wimmer hatte gewisse<br />

Zweifel, ob die Krise scharf genug sei, um<br />

die Berater wachzurütteln, ihre Dienstleistungen<br />

zu über<strong>de</strong>nken und <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Wünschen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n anzupassen. Seine<br />

For<strong>de</strong>rung: Berater sollten sich nicht zu<br />

gut sein, sich extern beraten zu lassen.<br />

Und sie sollten, wenn einmal ein Projekt<br />

scheitere, diesen Fehlschlag zum Anlass<br />

nehmen, eigene Verän<strong>de</strong>rungsprozesse<br />

einzuleiten.<br />

02_2010 wirtschaft + weiterbildung 39<br />

Wenn die systemischen Berater in <strong>de</strong>n<br />

Augen <strong>de</strong>r Manager nicht nur die „Softskill-Freaks“<br />

sein wollten, dann müssen<br />

sie sich so aufstellen, dass sie Unternehmen<br />

zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Suche<br />

nach einer neuen Strategie unterstützen<br />

könnten. Einerseits gelte es, <strong>de</strong>n dafür<br />

notwendigen Suchprozess zu mo<strong>de</strong>rieren,<br />

und an<strong>de</strong>rerseits müsse man als systemischer<br />

Berater auch in <strong>de</strong>r Lage sein,<br />

konkrete Strategiealternativen zu formulieren<br />

und zur Diskussion zu stellen.<br />

Es ist beinahe unmöglich, ein Unternehmen,<br />

<strong>de</strong>m es gut geht, zu än<strong>de</strong>rn, um es<br />

an sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Märkte anzupassen.<br />

Niemand erkennt die Dringlichkeit. Die<br />

Chance einer Krise besteht darin, dass sie<br />

die betroffenen Unternehmen zwingt, die<br />

Komfortzone zu verlassen und die notwendigen<br />

Weiterentwicklungen in Angriff<br />

zu nehmen. „Diese Chance sollte man<br />

jetzt nicht verpassen“, war letztlich die<br />

dringlichste Botschaft, die vom Kongress<br />

„X-Organisationen“ ausging.<br />

Martin Pichler<br />

…Ihr Unternehmen!“<br />

Jetzt bewerben!<br />

www.initiativpreis.<strong>de</strong>

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