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Top-Management.<br />
Fünfter Irrtum: Kreative Unruhe<br />
stört <strong>de</strong>n Betrieb<br />
Kein Unternehmen verän<strong>de</strong>rt sich in<br />
einer Atmosphäre von Ruhe und Sicherheit<br />
grundlegend. Dafür braucht es vielmehr<br />
eine kreative Unruhe o<strong>de</strong>r regelmäßige<br />
Phasen von Instabilität, wie es <strong>de</strong>r<br />
Chaos-Experte Professor Dr. Peter Kruse,<br />
Bremen, ausdrücken wür<strong>de</strong>. Instabilität<br />
ist alles an<strong>de</strong>re als ein Zeichen von Krise.<br />
Instabilität ist vielmehr die wichtigste Voraussetzung<br />
zum Vermei<strong>de</strong>n von Krisen.<br />
Sechster Irrtum: Netzwerkorganisationen<br />
führen zu Chaos<br />
Selbstverständlich braucht je<strong>de</strong>s Unternehmen<br />
Führung. Aber <strong>de</strong>r Bereich<br />
„Audi-Elektronik“ wur<strong>de</strong> erst erfolgreich,<br />
als seine hierarchische Struktur zu einer<br />
Netzwerkorganisation umgebaut wur<strong>de</strong>.<br />
Schleuter ist überzeugt: „Ein sich selbst<br />
organisieren<strong>de</strong>s Netzwerk passt sich <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Markts viel besser an<br />
als eine hierarchische Organisation alter<br />
Prägung.“ Für Führungskräfte ergibt sich<br />
in einer Netzwerkorganisation eine völlig<br />
neue Aufgabe: Sie sagen nicht mehr<br />
je<strong>de</strong>m, was zu tun ist, son<strong>de</strong>rn beobachten<br />
das Gesamtsystem aufmerksam, um<br />
bei Bedarf Anstöße zu geben, um jetzt<br />
Budgets zu organisieren und Fehlentwicklungen<br />
zu korrigieren.<br />
Siebter Irrtum: Nach mir die Sinnflut<br />
Viele Change-Prozesse wer<strong>de</strong>n abgebrochen,<br />
wenn ein Führungswechsel stattfin<strong>de</strong>t<br />
und <strong>de</strong>r neue Chef erst einmal die<br />
Projekte <strong>de</strong>s alten tötet. Er tut das, um<br />
sich selbst zu profilieren und seine Macht<br />
zu <strong>de</strong>monstrieren. Dabei hätte er doch die<br />
Möglichkeit, auf <strong>de</strong>m Erreichten aufzubauen<br />
und so seinen Vorgänger noch zu<br />
übertreffen. Wichtig ist es, dass <strong>de</strong>r alte<br />
Chef noch zu seiner Amtszeit ein Stück<br />
zur Seite rückt, um <strong>de</strong>m neuen Platz zu<br />
machen. Der Nachfolger sollte schon bei<br />
einigen Entscheidungen das Steuer übernehmen,<br />
während <strong>de</strong>r Vorgänger noch im<br />
Amt ist.<br />
Fazit: Schleuters „Sieben Irrtümer“ sind<br />
keine Überraschung für professionelle<br />
Organisationsentwickler. Die Sensation<br />
<strong>de</strong>r Veröffentlichung liegt jedoch darin,<br />
dass ein ehemaliger Top-Manager einen<br />
Change-Prozess so ungeschminkt wie<br />
nur möglich beschreibt. Er liefert damit<br />
wichtige Impulse – zum Beispiel in <strong>de</strong>m<br />
er klarmacht, wie sehr sich Netzwerkorganisationen<br />
in <strong>de</strong>r Praxis schon bewährt<br />
haben.<br />
Schleuter schreibt aus <strong>de</strong>r Sicht eines<br />
Praktikers, <strong>de</strong>r gleichzeitig über aktuelles<br />
organisationstheoretisches Hintergrundwissen<br />
verfügt. Er wi<strong>de</strong>rsteht <strong>de</strong>r Versuchung,<br />
einen vor<strong>de</strong>rgründigen Ratgeber<br />
mit Patentrezepten abzuliefern. Unterstützt<br />
wur<strong>de</strong> Schleuter über viele Jahre<br />
von Johannes von Stosch, <strong>de</strong>m Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r ChangePartner AG, <strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>r<br />
im Jahr 2009 mit 55 Jahren verstarb. Von<br />
Stosch wur<strong>de</strong> dadurch bekannt, dass er<br />
Anfang <strong>de</strong>r 90er-Jahre ein Verän<strong>de</strong>rungsmo<strong>de</strong>ll<br />
namens „Delphin-Strategie“ von<br />
<strong>de</strong>n USA nach Deutschland brachte.<br />
Gudrun Porath<br />
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Artikelauswahl <strong>de</strong>r Ausgabe 1/2010:<br />
• Führungskompetenz: Fehlanzeige?<br />
Professionalisierung <strong>de</strong>r Führungskompetenz an<br />
<strong>de</strong>utschen Universitäten<br />
• Warum Organisationen sich jetzt neu er�n<strong>de</strong>n müssen<br />
Ein Gespräch mit Peter Senge<br />
• Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Was exzellente Schulen für ihre Entwicklung tun<br />
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Ausgabe 1/2010<br />
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