Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
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Soziales.–.Kreissozialamt<br />
Kreissozialamt – Fachbereich Soziales<br />
Schuldnerberatung<br />
Schuldnerberaterin Sybille Mahlenbrei während einer Veranstaltung<br />
Sozialplanung für Menschen mit wesentlicher geistiger und mehrfacher Behinderung<br />
Am 13. Oktober 2008 gab der Sozialausschuss<br />
den Startschuss für eine umfangreiche<br />
Sozialplanung für Menschen mit wesentlicher<br />
geistiger und mehrfacher Behinderung.<br />
Auf Basis einer umfassenden Bestandserhebung<br />
der betroffenen Menschen und den<br />
Angeboten, einer Erhebung der Belegungsstruktur,<br />
der im <strong>Landkreis</strong> tätigen Anbietern,<br />
soll die Sozialplanung durch Analyse der erhobenen<br />
Daten und deren Bewertung Handlungsempfehlungen<br />
formulieren.<br />
Die Planung wird durch einen Begleitarbeitskreis<br />
unterstützt. Im Begleitarbeitskreis<br />
sind die Betroffenen, deren Angehörige, die<br />
Leistungserbringer und die <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />
beteiligt. Ziel ist es, durch die Einbindung<br />
aller Akteure eine hohe Akzeptanz der<br />
zu erarbeitenden Handlungsempfehlungen<br />
zu erreichen und die Erfahrungen und Fachkenntnisse<br />
der Arbeitskreismitglieder dabei<br />
zu nutzen.<br />
Als erster Arbeitsschwerpunkt wurde der Bereich<br />
„Offene Hilfen“ bearbeitet. Dies sind<br />
ambulante Hilfen für wesentlich behinderte<br />
Menschen und deren Angehörige. Ziel dieser<br />
Hilfen ist, den Betroffenen eine angemessene<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen<br />
und Angehörige durch verschiedene<br />
Hilfsangebote zu entlasten.<br />
Dazu wurden viele Gespräche mit Betroffenen,<br />
Angehörigen, Selbsthilfegruppen und<br />
professionellen Anbietern durch Mitarbeiter<br />
des Sozialdezernates geführt. Als Zwischen-<br />
Fallzahlen Integrative Erziehung<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
31.12.2005<br />
31.12.2007<br />
Die Schuldnerberatung ist ein wichtiger Baustein<br />
im sozialen Dienstleistungsangebot des<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Die Mitarbeiterinnen der Schuldnerberatung<br />
kümmern sich um verschuldete<br />
Bürger, die Sozialleistungen nach dem SGB<br />
II und SGB XII erhalten. Es ist teilweise eine<br />
langjährige, schwierige und intensive Begleitung<br />
der Menschen, um die Schuldenproblematik<br />
aufzuarbeiten und tragfähige Lösungen<br />
zu finden. Dabei geht es auch darum, ein<br />
Umdenken im Verhalten der Ratsuchenden zu<br />
erreichen. Einnahmen und Ausgaben sollen in<br />
Einklang gebracht werden. Auch die Belange<br />
der Gläubiger werden im Beratungsverfahren<br />
berücksichtigt.<br />
In Präventionsveranstaltungen versuchen die<br />
Schuldnerberaterinnen, Möglichkeiten für ein<br />
schuldenfreies Leben aufzuzeigen.<br />
ergebnis konnte hier festgestellt werden, dass<br />
es im <strong>Landkreis</strong> über 200 solcher Angebote<br />
gibt, welche durch vielfältige ehrenamtliche<br />
Aktivitäten ergänzt werden.<br />
Mit dem Abschluss der Sozialplanung ist Mitte<br />
2010 zu rechnen. Themen wie Wohn- und<br />
Arbeitsmöglichkeiten für Erwachsene und<br />
Hilfssysteme für Kinder und Jugendliche werden<br />
vor Abschluss der Planungen weitere Arbeitsschwerpunkte<br />
sein.<br />
31.12.2008<br />
Leistungsempfänger<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Soziales.–.Kreissozialamt<br />
Teilhabe wesentlich behinderter Menschen am allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> arbeiten zirka 650<br />
Menschen in Werkstätten für behinderte<br />
Menschen. Der <strong>Landkreis</strong> versucht Alternativangebote<br />
zu entwickeln, damit für diese<br />
Menschen mehr Teilhabe am Arbeitsleben<br />
möglich ist.<br />
Einer der klassischen Zugangswege in eine<br />
Werkstatt ist der direkte Wechsel aus einer<br />
Schule für geistig behinderte Menschen. Es<br />
ist in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen<br />
Informationsausstausch zur Lage am Arbeitsmarkt<br />
Schulamt <strong>Biberach</strong>, der Schule St. Franziskus<br />
der St.-Elisabeth-Stiftung, der kreiseigenen<br />
Schwarzbach- und Matthias-Erzberger-Schule<br />
nun gelungen, ab dem Schuljahr<br />
<strong>2009</strong>/2010 ein neues schulisches Angebot<br />
für leistungsstarke geistig behinderte Schüler<br />
an der Matthias-Erzberger-Schule zu implementieren<br />
(BVE). Ziel dieser Klasse ist,<br />
die Absolventen im Anschluss an die Schule<br />
in eine Maßnahme der kooperativen Bildung<br />
und Vorbereitung (KoBV) zu überführen und<br />
Vertragsunterzeichnung im Landratsamt <strong>Biberach</strong>.<br />
sie dort auf Tätigkeiten auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt vorzubereiten. Durch die Kombination<br />
von schulischen Maßnahmen (BVE)<br />
und einer Maßnahme der beruflichen Bildung<br />
(KoBV) gelingt es erstmals, den Übergang<br />
Schule-Berufsleben enger zu verzahnen. Die<br />
betroffenen Jugendlichen werden dadurch<br />
durchgehend durch feste Ansprechpartner<br />
beim Integrationsfachdienst <strong>Biberach</strong> auf ihrem<br />
Weg zum ersten Arbeitsmarkt begleitet.<br />
Über die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
auf den Arbeitsmarkt informierte<br />
sich Sozialdezernentin Petra Alger im Juni<br />
bei der Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit<br />
Ravensburg, Gabriele Kreiß, und deren<br />
Stellvertreter Volker Frede. Die Zahl der Arbeitslosen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> hat sich im<br />
Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Der<br />
<strong>Landkreis</strong> betreut Langzeitarbeitslose in eigener<br />
Zuständigkeit. Das Instrument der Kurzarbeit,<br />
auf das viele Betriebe im <strong>Landkreis</strong><br />
zurückgreifen, konnte bislang einen noch<br />
deutlicheren Anstieg der Arbeitslosenzahlen<br />
verhindern. Der Agentur für Arbeit und dem<br />
Landratsamt ist ein enger Austausch wichtig,<br />
um eine optimale Betreuung der Arbeitslosen<br />
zu gewährleisten. Weitere Themen waren die<br />
Qualifizierung von Arbeitslosen und der Fachkräftemangel.<br />
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