Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
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Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Jahr <strong>2009</strong>: mit Europawahlen, Kommunalwahlen<br />
und den Wahlen zum Deutschen<br />
Bundestag ein Superwahljahr. <strong>2009</strong> war aber<br />
auch ein Jahr der Erinnerung an Demokratie<br />
und Mauerfall. Seit sechzig Jahren sichert uns<br />
das Grundgesetz einen freiheitlichen demokratischen<br />
Rechts- und Sozialstaat. Und vor<br />
zwanzig Jahren fiel die Mauer. Ein Verdienst<br />
der Menschen, die auf die Straße gingen und<br />
gerade diesen freiheitlichen demokratischen<br />
Rechts- und Sozialstaat mit den Rufen „Wir sind<br />
das Volk“ einforderten.<br />
<strong>2009</strong> war einmal mehr auch ein erfolgreiches<br />
Jahr für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> und die Menschen,<br />
die hier im Herzen Oberschwabens<br />
leben, arbeiten und sich wohl fühlen. Keineswegs<br />
möchte ich dabei verkennen, dass die<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise auch in unserem<br />
<strong>Landkreis</strong> angekommen ist. Doch dank der Unternehmen<br />
in unserem <strong>Landkreis</strong>, die sich ihrer<br />
Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter bewusst sind und die arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumente wie beispielsweise<br />
Kurzarbeit nutzen, spüren wir die Auswirkungen<br />
noch nicht in diesem Maße, wie sie in anderen<br />
Teilen Deutschlands zu erkennen sind. Die von<br />
Bund und Land beschlossenen Konjunkturpakete<br />
leisteten sicherlich dabei einen wichtigen<br />
Beitrag.<br />
Mit Hilfe dieser Konjunkturpakete wurden<br />
durch den <strong>Landkreis</strong> zusätzliche Investitionsmaßnahmen<br />
in Höhe von 2,6 Millionen angeschoben.<br />
Wir haben diese Mittel überwiegend<br />
in die energetische Sanierung unserer kreiseigenen<br />
Gebäude eingesetzt, um so dauerhaft<br />
Energiekosten zu sparen und den CO 2 -Ausstoß<br />
zu verringern. Darüber hinaus beschafften wir<br />
mit diesen Mitteln Dreh- und Fräsmaschinen für<br />
die beruflichen Schulen.<br />
Lassen Sie mich auf das bereits angesprochene<br />
Superwahljahr zurückkommen. Durch<br />
die Kommunalwahlen am 7. Juni <strong>2009</strong> veränderte<br />
sich die Zusammensetzung des Kreistages<br />
mit seinen 60 Mitgliedern. In der Sitzung<br />
des Kreistages am 8. Juli <strong>2009</strong> verabschiedete<br />
ich als Vorsitzender 17 Mitglieder aus dem<br />
Gremium. Elf Mitglieder erhielten die Verdienstmedaille<br />
des baden-württembergischen <strong>Landkreis</strong>tages<br />
für ihre 20-jährige beziehungsweise<br />
30-jährige Mitgliedschaft im höchsten Organ<br />
des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Bereits am 29. Juli <strong>2009</strong> nahmen die neuen<br />
Kreistagsmitglieder ihre Arbeit auf. In ihrer<br />
ersten Sitzung wählten sie mit Wolfgang Dahler<br />
und Hans Petermann die stellvertretenden<br />
ehrenamtlichen Vorsitzenden als auch die Mitglieder<br />
der einzelnen Ausschüsse.<br />
Im Anschluss an diese Sitzung verabschiedeten<br />
wir den langjährigen 1. Landesbeamten<br />
Wolfram Blüml. Er wirkte annähernd dreißig<br />
Jahre in diesem <strong>Landkreis</strong> und wurde in seinen<br />
wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seine<br />
Nachfolgerin, Stefanie Bürkle, nahm ihren<br />
Dienst Mitte August auf.<br />
Der bisherige und der neue Kreistag brachten<br />
im Jahr <strong>2009</strong> weitere wichtige Maßnahmen<br />
auf den Weg. Ich erinnere beispielsweise an die<br />
Vereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg,<br />
wonach wir in Abstimmung mit den beteiligten<br />
Städten <strong>Biberach</strong> und Ochsenhausen<br />
sowie der IHK die Planungen für die Ortsumfahrung<br />
B 312 Ringschnait, Ochsenhausen, Erlenmoos<br />
und Edenbachen einleiten können. Der<br />
<strong>Landkreis</strong>, die Städte <strong>Biberach</strong> und Ochsenhausen<br />
als auch die IHK nehmen selbst Geld<br />
in die Hand, um endlich weiter zu kommen und<br />
diese wichtige Ost-West-Verbindung planerisch<br />
vorzubereiten.<br />
Im sozialen Bereich haben wir uns in <strong>2009</strong><br />
intensiv mit der Kindertagesbetreuung befasst.<br />
Ferner haben wir eine umfangreiche Sozialplanung<br />
für Menschen mit wesentlich geistiger und<br />
mehrfacher Behinderung in Auftrag gegeben.<br />
Wir wollen dabei diesen Menschen Teilhabe<br />
ermöglichen, welche gleichzeitig die Finanzen<br />
des Kreises nicht außer Acht lässt. Wir konnten<br />
auch die finanzielle Beteiligung an der Einrichtung<br />
eines stationären Hospizes beschließen.<br />
Ein vom Kreistag lang gehegter Wunsch ging<br />
damit in Erfüllung. Und nicht zuletzt einigte sich<br />
der Kreistag auf ein Förderprogramm „Junge<br />
Familien“, welches wir als Landratsamt ab diesem<br />
Jahr umsetzen.<br />
Ab dem kommenden Schuljahr können wir<br />
an unseren beruflichen Schulen mehrere neue<br />
Profile anbieten. Neben diesen neuen pädagogischen<br />
Ausrichtungen haben wir als Schulträger<br />
mit dem Spatenstich zur Erweiterung und<br />
Sanierung der Kilian-von-Steiner-Schule in Laup-<br />
heim in Höhe von 13,5 Millionen Euro einen<br />
Meilenstein für das berufliche Schulwesen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es gesetzt. Ferner schlossen wir<br />
die Sanierungsarbeiten an der Sporthalle des<br />
Kreisgymnasiums in Riedlingen ab.<br />
Diese und viele weitere Maßnahmen, Projekte<br />
und Entwicklungen stemmte der Kreis, ohne<br />
Schulden aufzunehmen. Ebenso blieb der<br />
Kreisumlagehebesatz für die Städte und Gemeinden<br />
unverändert.<br />
Im Jahr 2010 sieht der Kreishaushalt noch Investitionen<br />
in Höhe von 22,4 Millionen Euro<br />
vor, ohne dabei vom Pfad einer nachhaltigen<br />
Finanzwirtschaft abzuweichen. Diese Investi-<br />
tionen tätigen wir vor allem im Bildungsbereich<br />
und im Bereich der Mobilität. Wir wissen aber<br />
auch, dass konjunkturell bedingt die finanziellen<br />
Spielräume des <strong>Landkreis</strong>es vor allem ab<br />
dem Jahr 2011 enger werden.<br />
Es kommen demnach wahrlich interessante<br />
Jahre mit großen Herausforderungen etwa im<br />
Gesundheitswesen auf die neu gewählten Mitglieder<br />
des Kreistages zu. Ich jedenfalls freue<br />
mich auf die Zusammenarbeit mit dem Kreistag<br />
zum Wohl dieses Kreises und zum Wohl der hier<br />
lebenden Menschen. Ich verbinde mit dieser<br />
Freude den Dank an die Mitglieder des Kreistags<br />
für ihre Arbeit, wie ich im Übrigen allen<br />
ehrenamtlichen Kräften in diesem <strong>Landkreis</strong> für<br />
ihren Einsatz um das Gemeinwohl danke.<br />
Mit der vorliegenden Dokumentation wollen wir<br />
Ihnen einmal mehr einen Einblick in die vielfältigen<br />
Aufgaben des <strong>Landkreis</strong>es, des Kreistags<br />
und des Landratsamtes geben. Ihnen wünsche<br />
ich eine spannende Lektüre.<br />
Dr. Heiko Schmid<br />
Landrat<br />
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