Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62<br />
Soziales.–.Kreisjugendamt<br />
KOMM – Kommunaler Präventionspakt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong><br />
Bereits im Jahr 2008 wurde der Kommunale<br />
Präventionspakt (KOMM) auf den Weg gebracht.<br />
KOMM steht für die Bereiche Jugendschutz,<br />
Suchtprävention und Gewaltprävention.<br />
Alle Beteiligten – Landratsamt, Caritas<br />
<strong>Biberach</strong>, Polizeidirektion, Kreiskliniken und<br />
Kommunen – arbeiten in einem integrierten<br />
Handlungskonzept eng zusammen. Eine federführende<br />
Stelle wurde im Landratsamt<br />
geschaffen: Isabel Felder übernahm am 1. Juli<br />
<strong>2009</strong> als kommunale Suchtkoordinatorin ihr<br />
neues Aufgabengebiet.<br />
„KOMM – steh(t) zum Jugendschutz“, war das<br />
Schwerpunktthema <strong>2009</strong>. Veranstaltungen<br />
unterschiedlichster Traditionen bereichern<br />
das kulturelle Leben und bieten Abwechslung<br />
im Gemeindeleben. Bei den Aktivitäten<br />
von KOMM geht es einerseits um einheitliche<br />
und sinnvolle Rahmenbedingungen für Feste<br />
im Sinne des Jugendschutzes, andererseits<br />
um eine Festkultur, die sich mit den Inhalten<br />
von Festen beschäftigt. Als Hilfestellung für<br />
die genehmigende Behörde wurde eine Mustergestattung<br />
erarbeitet, denn für eine einheitliche<br />
Handhabung ist es notwendig, dass<br />
die Ordnungsämter auch einheitlich bei der<br />
Genehmigung von Veranstaltungen vorgehen.<br />
Veranstalter können die Checkliste Jugendschutz<br />
mit entsprechenden Erläuterungen<br />
zu Hilfe nehmen, um Grundlagen für ein gelingendes<br />
Fest bereits bei der Planung zu<br />
berücksichtigen. Für die Veranstaltung selbst<br />
wurde ein Plakat gestaltet, das bereits beim<br />
Zutritt deutlich macht, auf was der Veranstalter<br />
achtet.<br />
Im Herbst <strong>2009</strong> gab es mehrere Infoabende<br />
für Veranstalter. Gemeinsam stellten Landratsamt,<br />
Polizei und Caritas die Maßnahmen<br />
von „KOMM – steh(t) zum Jugendschutz“<br />
vor. Dabei wurde deutlich, dass Veranstalter,<br />
„Sportlerinnen und Sportler“ informieren sich über Jugendschutz bei der Infoveranstaltung<br />
„KOMM - steh(t) zum Jugendschutz“ am 17. November <strong>2009</strong> im Landratsamt.<br />
Eltern und Ordnungsbehörden ein gemeinsames<br />
Ziel haben, nämlich gelingende Feste<br />
zu feiern und für Kinder und Jugendliche eine<br />
positive Kultur des Aufwachsens zu schaffen.<br />
Am 26. November <strong>2009</strong> fand außerdem<br />
eine Informationsveranstaltung zum Thema<br />
„Rausch! Motivation? Faszination? Gefahr?“<br />
in der Kreissparkasse Riedlingen statt. In drei<br />
Vorträgen wurden die persönlichen, gesellschaftlichen<br />
und medizinischen Aspekte zur<br />
Lust am Rausch dargestellt und mit einem interessierten<br />
Publikum diskutiert.<br />
Soziales.–.Kreisjugendamt<br />
Zivilcourage stärken – ein Ball kommt ins Rollen<br />
Viele Menschen würden in bedrohlichen Alltagssituationen<br />
gerne helfen, doch eigene<br />
Angst und Unsicherheit verleiten oft zum Weg-<br />
schauen. Diese Erkenntnis hat dazu motiviert,<br />
im Frühjahr das Seminar „Schritt für Schritt<br />
zu mehr Zivilcourage“ im Landratsamt anzubieten.<br />
Auf die Ausschreibung haben sich<br />
35 interessierte Bürgerinnen und Bürger gemeldet,<br />
so dass zwei Seminare durchgeführt<br />
wurden.<br />
Die Inhalte waren: genau hinschauen, Zivilcourage<br />
zeigen und potenziellen Opfern helfen,<br />
ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.<br />
Über vier Abende schärften die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ihre Wahrnehmung<br />
und übten in Rollenspielen verschiedene Ver-<br />
AKKU-Gruppenleiterschulung – denn sie wissen, was sie tun!!!<br />
Sechs Jugendliche vom Bund der Landjugend und<br />
sechs Jugendliche aus der Offenen Jugendarbeit haben<br />
gemeinsam an der AKKU-Jugendleiterschulung in den<br />
Herbstferien <strong>2009</strong> teilgenommen.<br />
Ein AKKU ist eine wiederaufladbare Batterie<br />
und eine AKKU-Gruppenleiterschulung ist<br />
eine Fortbildung für junge Leute, die ihren<br />
Wissensakku füllen möchten, damit sie lernen,<br />
was sie in ehrenamtlicher Jugendarbeit<br />
tun können. Zum ersten Mal fand die AKKU–<br />
haltensweisen in Alltagskonflikten sowie angemessenes<br />
Verhalten in gefährlichen Situa-<br />
tionen. Die Übungen wurden von den Referenten<br />
Stefan Brückner von der Evangelischen<br />
Akademie Bad Boll und Murat Sandikci von<br />
„sichSELBER-schützen“ angeleitet. Das Duo<br />
bekam von den Seminarteilnehmern durchweg<br />
positive Rückmeldungen.<br />
Um am Ball zu bleiben, treffen sich einige<br />
Kursteilnehmer immer noch regelmäßig einmal<br />
pro Monat, um eigene Erfahrungen zu reflektieren<br />
und das Thema Zivilcourage in der<br />
Öffentlichkeit zu fördern. Das Thema Zivilcourage<br />
beschäftigt die Menschen und hat durch<br />
erschreckende Ereignisse noch mehr an Bedeutung<br />
und Aufmerksamkeit gewonnen.<br />
Gruppenleiterschulung des Bundes der Landjugend<br />
Württemberg-Hohenzollern in Kooperation<br />
mit dem Kreisjugendreferat statt.<br />
Vom 23. bis 26. Oktober <strong>2009</strong> haben jeweils<br />
sechs junge Leute aus der Landjugendarbeit<br />
und aus der Offenen Jugendarbeit gemeinsam<br />
Themen bearbeitet. Im Wechsel von<br />
theoretischem Input, Kleingruppenarbeit<br />
und Rollenspielen wurden Grundlagen der<br />
Gruppenarbeit beleuchtet, rechtliche Themen<br />
besprochen, mögliche Konflikte bearbeitet,<br />
Veranstaltungen geplant und Tipps<br />
und Tricks zur Öffentlichkeitsarbeit weitergegeben.<br />
Das alles hört sich nach trockener<br />
Wissensvermittlung an – dem war aber<br />
nicht so. „Ich hab nicht gedacht, dass Lernen<br />
so viel Spaß machen kann“, meint die<br />
19-jährige Maja Lomb. Die Atmosphäre im<br />
Selbstversorgerhaus im Deggenhausertal<br />
war durchweg gut. Die Teilnehmer waren ein-<br />
So wurden im November auch in <strong>Biberach</strong> ein<br />
Tag der Höflichkeit und in Laupheim das Seminar<br />
„Zivilcourage für Demokratie“ abgehalten.<br />
Gefördert wurden die Projekte über das<br />
Förderprogramm EQIP im Rahmen des Bundesprogramms<br />
„VIELFALT TUT GUT. Jugend<br />
für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ sowie<br />
über das Landratsamt <strong>Biberach</strong> und die Städte<br />
<strong>Biberach</strong> und Laupheim.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars Zivilcourage.<br />
hellig der Meinung, dass die Schulung spitze<br />
war. Andreas Fehrenbach, Bildungsreferent<br />
beim Bund der Landjugend, sagt: „Die Zusammenarbeit<br />
hat richtig gut gepasst. Die<br />
Jugendlichen aus der Landjugend und aus<br />
der Offenen Jugendarbeit haben mehr Gemeinsamkeiten<br />
als Unterschiede.“ Kreis-<br />
jugendreferentin Gertraud Koch baut auf gemeinsame<br />
Schulungen in den kommenden<br />
Jahren, denn Jugendarbeit braucht Qualifizierung.<br />
Außerdem trägt die Begegnung junger<br />
Menschen unterschiedlichster Herkunft<br />
dazu bei, mögliche Vorurteile abzubauen.<br />
Die AKKU-Jugendleiterschulung wird seit Jahren<br />
als Basisschulung von der Landjugend<br />
durchgeführt, um eine Jugendleiter-Card,<br />
die sogenannte JULEICA, zu erwerben. Wer<br />
diese Karte mit den Vergünstigungen möchte,<br />
muss zusätzlich noch weitere Seminare<br />
besuchen. Ein Anfang ist gemacht.<br />
63