Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
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Umwelt,.Forst,.Landwirtschaft.–.Abfallwirtschaftsbetrieb<br />
Abfallwirtschaftsbetrieb<br />
Blaue Tonne<br />
Zum Jahreswechsel 2008/<strong>2009</strong> wurde im<br />
ganzen Kreisgebiet die Blaue Tonne eingeführt.<br />
Diese bequeme Möglichkeit zur Altpapierentsorgung<br />
wird von den Bürgern sehr gut<br />
angenommen. Zwischenzeitlich haben sich<br />
etwa ein Drittel der privaten Haushalte für eine<br />
Blaue Tonne des <strong>Landkreis</strong>es entschieden.<br />
Besonders erfreulich ist, dass trotz der Altpapiersammlung<br />
eines privaten Unternehmens<br />
das Altpapieraufkommen beim <strong>Landkreis</strong> und<br />
bei den Vereinen im Jahresablauf nicht gesunken<br />
ist. Das zeigt: durch mehr Service kann<br />
die Erfassungsquote bei der Wertstofferfassung<br />
gesteigert werden.<br />
Im Juli <strong>2009</strong> traf das Bundesverwaltungsgericht<br />
(BVerwG) ein Grundsatzurteil zur gewerblichen<br />
Altpapiersammlung. Entgegen<br />
der bisherigen Rechtssprechung werden vom<br />
BVerwG die Grenzen der Zulässigkeit gewerblicher<br />
Altpapiersammlungen deutlich enger<br />
gezogen. Die bisherige Rechtsauffassung des<br />
<strong>Landkreis</strong>es, dass die im <strong>Landkreis</strong> durchge-<br />
Weiterentwicklung der Wertstofferfassung<br />
Durch Einführung der Blauen Tonne wurde<br />
das bisher bestehende Bringsystem bei der<br />
Wertstofferfassung (Wertstoffhöfe) um ein<br />
Holsystem ergänzt. Aufgrund dieser teilweisen<br />
Änderung des Erfassungssystems und<br />
der im Jahre 2012 auslaufenden vertraglichen<br />
Bindungen wird im Jahre 2010 geprüft, wie die<br />
zukünftige Wertstofferfassung erfolgen soll.<br />
Der Betriebsausschuss beschloss hierzu, ein<br />
Gutachten in Auftrag zu geben. Im Rahmen<br />
dieses Gutachtens wird der gesamte Bereich<br />
der Wertstofferfassung (Verpackungsabfälle,<br />
Grüngut, Papier und alle anderen Wertstoffe)<br />
mit dem Ziel beleuchtet und bewertet, ein<br />
bürgerfreundliches und in sich abgestimmtes<br />
Gesamtsystem zu erreichen. Die Ergebnisse<br />
des Gutachtens werden in der ersten Hälfte<br />
des Jahres 2010 im Betriebsausschuss und<br />
Kreistag beraten und die Weichen für die zukünftige<br />
Wertstofferfassung gestellt.<br />
führte private Altpapiersammlung unzulässig<br />
ist, wird durch dieses Urteil des BVerwG bestätigt.<br />
Dieses Urteil führt für die Kommunen<br />
zu mehr Planungssicherheit und ist deshalb zu<br />
begrüßen. Nur so kann der <strong>Landkreis</strong> seinen<br />
Bürgern eine flächendeckende, einheitliche,<br />
zuverlässige und kostengünstige Abfallentsorgung<br />
anbieten.<br />
Blaue Tonne im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong><br />
Restliches Kreisgebiet<br />
19.412 Stück<br />
<strong>Biberach</strong><br />
3.290 Stück<br />
Ausgerichtet an den politischen Zielsetzungen<br />
einer nachhaltigen und Ressourcen<br />
schonenden Abfallwirtschaft wird für Grüngut<br />
zukünftig eine energetische Verwertung angestrebt.<br />
Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
werden hierzu auch Möglichkeiten einer gemeinsamen<br />
Verwertung mit anderen <strong>Landkreis</strong>en<br />
geprüft.<br />
Vor diesem Hintergrund ist der Betriebsausschuss<br />
des Kreistages dem Vorschlag der<br />
Verwaltung gefolgt, gegen einen privaten Altpapierentsorger<br />
rechtlich vorzugehen. Grundlagen<br />
bilden eine bestandskräftige Untersagungsverfügung<br />
aus dem Jahr 2007 als auch<br />
das beschriebene Urteil des BVerwG.<br />
Laupheim<br />
1.891 Stück<br />
Mittelbiberach<br />
590 Stück<br />
Warthausen<br />
411 Stück<br />
Ursprüngliche<br />
Pilotgemeinden<br />
Gefäßbestand kreisweit = 25.594 Stück<br />
(Anschlussgrad = 32 %)<br />
Umwelt,.Forst,.Landwirtschaft.–.Kreisbauaumt.–.Untere.Naturschutzbehörde<br />
Kreisbauaumt – Untere Naturschutzbehörde<br />
Bei der 32. Aktion tätiger Umweltschutz sind 45 Helfer aktiv<br />
Einen aktiven Beitrag für den Artenschutz<br />
leisteten Mitarbeiter des Landratsamtes, der<br />
Bundeswehrstandorte Ummendorf und Laupheim<br />
sowie verschiedener Fachbehörden<br />
unter Anleitung von Schreinermeister Hans<br />
Mohr aus Attenweiler und den Mitarbeitern<br />
der Unteren Naturschutzbehörde im oberschwäbischen<br />
Museumsdorf Kürnbach bei<br />
der jährlichen „Aktion tätiger Umweltschutz“.<br />
Die Aktion fand dieses Jahr bereits zum 32.<br />
Mal in Folge statt.<br />
Schreinermeister Hans Mohr, der sich schon<br />
seit vielen Jahren für den Artenschutz engagiert,<br />
hatte Bausätze für verschiedene Vogelarten<br />
und Fledermäuse vorgefertigt, die<br />
nur noch zusammengebaut und aufgehängt<br />
werden mussten. Seine bewährten Nisthilfen<br />
finden nicht nur Absatz innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Biberach</strong>, sondern sind zwischenzeitlich<br />
europaweit gefragt.<br />
Unter Anleitung der Mitarbeiter der Unteren<br />
Naturschutzbehörde wurden auch Überwinterungskästen<br />
für Florfliegen angefertigt, die<br />
im naturnahen Garten als wichtige Läusevernichter<br />
nicht fehlen dürfen. Weiterhin wurden<br />
„Wildbienenhotels“ gebaut, die Unterschlupf<br />
für viele verschiedene Wildbienenarten bieten.<br />
Auch ein spezieller Beobachtungskasten<br />
für Wildbienen wurde angefertigt.<br />
Mit Begeisterung flochten die Helfer einen<br />
etwa zehn Meter langen Weidentunnel aus<br />
Weidenruten. Die Tunnelkonstruktion wird<br />
jedes Frühjahr austreiben und einen dichten,<br />
begrünten „Naturtunnel“ entstehen lassen,<br />
der von den Besuchern des Freilichtmuseums<br />
besichtigt werden kann.<br />
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