Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
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Kreistag.und.Landrat Kreistag.und.Landrat<br />
<strong>Landkreis</strong>, beteiligte Städte und IHK unterzeichnen Finanzierungsvertrag für B 312<br />
Landrat Dr. Heiko Schmid, <strong>Biberach</strong>s Oberbürgermeister<br />
Thomas Fettback, Andreas Denzel,<br />
Bürgermeister der Stadt Ochsenhausen,<br />
sowie der Vizepräsident der IHK Ulm Andreas<br />
Maier und deren Hauptgeschäftsführer Otto<br />
Sälzle haben Ende September <strong>2009</strong> mit der<br />
Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung<br />
zur B 312 offiziell den Startschuss für die<br />
Planungen der Ortsumfahrungen Ringschnait,<br />
Ochsenhausen, Erlenmoos und Edenbachen<br />
gegeben.<br />
Es besteht nun die einmalige Chance, im<br />
Schulterschluss zwischen <strong>Landkreis</strong>, IHK und<br />
den Anliegerstädten die seit den 70-ziger Jahren<br />
bestehenden Probleme auf der Ost-West-<br />
Achse zwischen <strong>Biberach</strong> und Memmingen<br />
zu lösen. Die Kosten für diese Planungen bis<br />
zum so genannten RE-Entwurf belaufen sich<br />
auf rund zwei Millionen Euro. Davon trägt<br />
der <strong>Landkreis</strong> rund eine Million Euro, die IHK<br />
500 000 Euro, die Stadt <strong>Biberach</strong> beteiligt<br />
sich mit knapp 110 000 Euro und die Stadt<br />
Ochsenhausen mit 325 000 Euro. Der <strong>Landkreis</strong><br />
übernimmt bei den Planungen eine koordinierende<br />
und moderierende Funktion.<br />
Das Land Baden-Württemberg begleitet den<br />
Planungsprozess und ist intensiv eingebunden.<br />
Nach Übernahme der Planung durch<br />
das Land Baden-Württemberg werden dem<br />
Kreis beziehungsweise den Städten <strong>Biberach</strong>,<br />
Ochsenhausen und der IHK 70 Prozent der<br />
Planungskosten erstattet. In den nächsten<br />
zweieinhalb Jahren wird insbesondere eine<br />
Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) durchgeführt.<br />
Die UVS umfasst neben umfangreichen<br />
Erhebungen zum Arten- und Biotopschutz<br />
insbesondere ein Lärm- und Schadstoffgutachten,<br />
die Abarbeitung des Ökovermerks<br />
als auch Linienfindungsverfahren mit Verkehrsuntersuchungen<br />
und deren Entlastungswirkungen.<br />
Aufbauend auf die UVS und dem<br />
Linienfindungsverfahren kann dann mit der<br />
konkreten und detaillierten Straßenplanung<br />
begonnen werden. Die konkrete Straßenplanung<br />
dient als Grundlage für das einzuleitende<br />
Planfeststellungsverfahren. Für die<br />
anschließende konkrete Straßenplanung werden<br />
weitere zwei Jahre veranschlagt.<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle, IHK-Vizepräsident Andreas Maier, Landrat Dr. Heiko Schmid, Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel und Oberbürgermeister<br />
Thomas Fettback (von links) bei der Vertragsunterzeichnung im <strong>Biberach</strong>er Landratsamt.<br />
Rankings <strong>2009</strong>: <strong>Landkreis</strong> an bundesweiter Spitze<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> präsentierte sich in dem Ende Dezember <strong>2009</strong> veröffentlichten Regionen-Wettbewerb von FOCUS-MONEY an dritter Stelle<br />
der wirtschaftsstärksten Gebiete in Deutschland. „Über das Ergebnis freue ich mich natürlich. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass wir<br />
vom 33. Platz im Jahr 2008 auf den dritten Rang in diesem Jahr gestiegen sind“, hob Landrat Dr. Heiko Schmid in einer Stellungnahme hervor. Das<br />
hervorragende Ergebnis habe man in erster Linie dem gut aufgestellten Mittelstand, aber auch den global players und deren erheblichen Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung zu verdanken.<br />
Das Focus-Ranking bestätigte die Aussagen des Prognos-Zukunftsatlasses <strong>2009</strong>, wonach dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> in den sieben Zukunftsfeldern<br />
(unter anderem Gesundheitswirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie, Mess-, Steuer- und Regeltechnik und Maschinenbau) in<br />
Baden-Württemberg die besten Chancen als Kreis zugemessen werden. „In beiden Rankings spielen wir jetzt ganz vorne mit. Einen vorderen Platz<br />
zu erreichen ist die eine Seite, ihn zu halten die andere.“ Daran wird der Kreis in den nächsten Jahren mit aller Vehemenz arbeiten“, so Landrat Dr.<br />
Schmid. Die ersten zehn Plätze belegen kreisfreie Städte und <strong>Landkreis</strong>e aus Baden-Württemberg und Bayern. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> steht dabei<br />
vor der Stadt Ulm und liegt ganz knapp hinter dem Bodenseekreis. Den Spitzenplatz belegt der Kreis Erlangen-Höchstadt.<br />
Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet im Rißtal: Der <strong>Landkreis</strong> moderiert<br />
Bereits seit Mitte September 2008 moderiert die Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es die Planungen zum interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet<br />
„Rißtal“ der Stadt <strong>Biberach</strong> sowie den Gemeinden Maselheim, Schemmerhofen und Warthausen. Ziel dieses Verfahrens ist es, drei<br />
ortsansässigen Unternehmen betriebliche Erweiterungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />
In der gemeinsamen Zusammenarbeit werden im Wesentlichen zwei Handlungsstränge bearbeitet:<br />
Planungsrecht<br />
kommunalrechtliche Zusammenarbeit<br />
Es fand mindestens ein Mal im Monat eine Arbeitsgruppensitzung mit allen beteiligten Bürgermeistern und dem Landratsamt statt.<br />
Planungsrecht<br />
Im Bereich des Planungsrechts wurden in <strong>2009</strong> Standortalternativen geprüft. Dazu hat der Regionalverband Donau/Iller alle in Frage kommenden<br />
Flächen innerhalb seines Verbandsgebietes näher betrachtet. Die Untersuchung kam zum Ergebnis, dass die vorgesehene Fläche im Rißtal für<br />
die Planungen am besten geeignet ist. Insbesondere bietet sie eine hervorragende Schienenanbindung. Auch gibt es von Seiten des Umwelt- und<br />
Naturschutzes keine K.-o.-Kriterien. Mit dieser vorliegenden Standortalternativenprüfung können die weiteren planungsrechtlichen Verfahren,<br />
beispielsweise ein Zielabweichungsverfahren, auf den Weg gebracht werden.<br />
Kommunalrechtliche Zusammenarbeit<br />
Die Stadt <strong>Biberach</strong> sowie die Gemeinden Maselheim, Schemmerhofen und Warthausen haben für sich festgelegt, dass ein Zweckverband für das<br />
zu entwickelnde Gebiet gegründet werden soll. Voraussetzung dafür ist unter anderem die parzellenscharfe Abgrenzung des Gebietes. Dies ist nach<br />
den derzeitigen Planungen noch nicht möglich. Deshalb haben der <strong>Landkreis</strong> und die beteiligten Kommunen eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung<br />
beschlossen; sie regelt insbesondere die Zusammenarbeit bis zur Gründung des Zweckverbandes.<br />
Verfahren ruht<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage zog Anfang Dezember <strong>2009</strong> die Firma Liebherr <strong>Biberach</strong> den angemeldeten Flächenbedarf vorläufig zurück.<br />
Mithin kann das geplante Zielabweichungsverfahren für die Realisierung des Interkommunalen Gewerbegebietes nicht eingeleitet werden. Es ist<br />
daher einvernehmlich mit den Firmen geklärt, das Zielabweichungsverfahren ruhen zu lassen, bis der Bedarf wieder nachgewiesen werden kann.<br />
Einrichtung eines Einheitlichen Ansprechpartners beim Landratsamt <strong>Biberach</strong><br />
Auf Vorschlag der Verwaltung hat der Kreistag<br />
im Oktober <strong>2009</strong> beschlossen, einen so<br />
genannten Einheitlichen Ansprechpartner<br />
im Sinne der EU-Dienstleistungsrichtlinie ab<br />
Januar 2010 einzurichten. Die Aufgabe des<br />
Einheitlichen Ansprechpartners wird von der<br />
Zentralstelle des Landratsamtes wahrgenommen<br />
und über das Portal www.service-bw.de<br />
des Landes abgewickelt. Im Übrigen sind auch<br />
die Kammern Einheitliche Ansprechpartner.<br />
Durch die Einheitlichen Ansprechpartner<br />
werden die Aufnahme und die Ausübung von<br />
Dienstleistungstätigkeiten künftig erleichtert.<br />
Der Einheitliche Ansprechpartner ermöglicht<br />
den Dienstleistungserbringern (Unterneh-<br />
men aus dem EU-Ausland und Inland), über<br />
ihn alle Verfahren, Formalitäten und Informa-<br />
tionsanfragen abzuwickeln. Er ist gegenüber<br />
den Kunden, die sich seiner Hilfe bedienen,<br />
zentrale Anlaufstelle für alle Verwaltungsverfahren,<br />
die von der Dienstleistungsrichtlinie<br />
erfasst werden. Er gibt Informationen über<br />
das jeweilige Verfahren und übernimmt eine<br />
Koordinierungs- und Lotsenfunktion. Über<br />
das Portal www.service-bw.de eingegangene<br />
Anträge leitet er an die zuständige(n)<br />
Genehmigungsbehörde(n) weiter, überwacht<br />
die fristgerechte Genehmigungsprüfung und<br />
übernimmt abschließend die Zustellung der<br />
Genehmigungs- oder Ablehnungsentscheidung.<br />
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