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Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach

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94<br />

Umwelt,.Forst,.Landwirtschaft.–.Kreisveterinäramt. .<br />

Kreisveterinäramt<br />

Gesundheitlicher Verbraucherschutz<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> spielt die Land- und<br />

Ernährungswirtschaft eine große Rolle. Etwa<br />

5 500 Lebensmittelbetriebe, Gaststätten,<br />

Kantinen, Groß- und Einzelhandelsbetriebe,<br />

fleisch- und milchwirtschaftliche Unternehmen<br />

sowie landwirtschaftliche Erzeuger befinden<br />

sich hier.<br />

Die Lebensmittelkontrolleure des Kreisveterinäramtes<br />

beproben neben Lebensmitteln und<br />

Verpackungen auch Kosmetika, Hygieneartikel<br />

und Spielwaren. Die Proben werden im Landesuntersuchungsamt<br />

in Sigmaringen untersucht.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden rund 730 Kontrollen in<br />

570 Betrieben durchgeführt. Die Kontrolleure<br />

entnahmen dabei rund 800 Lebensmittelproben.<br />

In den Vorjahren wurden etwa ein Viertel<br />

Schwerpunktprogramm Probennahme<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war ein Schwerpunktjahr für die Probenplanung. Die Lebensmittelüberwachung <strong>Biberach</strong> nahm an einem Pilotprojekt des Landes teil,<br />

das zum Ziel hatte, Proben nicht wie bisher nach zufälligen Gesichtspunkten, sondern nach bestimmten Risikokriterien zu entnehmen. Dank zusätzlichen<br />

Personals, das vom Land für das Projekt bereitstellt wurde, konnte auch die Zahl der gezogenen Proben erhöht werden – auf rund 800 Proben<br />

im Jahr <strong>2009</strong>.<br />

Lebensmittelproben<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

722<br />

2007<br />

586<br />

75 50<br />

2008<br />

800*<br />

<strong>2009</strong><br />

der Betriebe und jeweils etwa zehn Prozent der<br />

Proben bemängelt. Meist handelte es sich um<br />

Hygienemängel und Mängel bei der Kennzeichnung<br />

und Aufmachung von Lebensmitteln.<br />

Anzahl Proben<br />

Beanstandete Proben<br />

Ergebnisse der Untersuchungen der Lebensmittelproben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> *hochgerechnet<br />

Amtstierarzt Dr. Hans-Peter Sporleder bei einer<br />

Hygieneprobe in einem Lebensmittelbetrieb.<br />

Bisher wurde ein Großteil der Lebensmittelproben<br />

im Einzelhandel gezogen. Eine durchdachte<br />

Probenplanung muss jedoch schwerpunktmäßig<br />

die Hersteller des <strong>Landkreis</strong>es<br />

berücksichtigen.<br />

Daher verteilen sich die Proben ab jetzt auf folgende<br />

Weise: 40 Prozent Handel; 40 Prozent<br />

Großbetriebe wie Molkereien, Schlachthöfe,<br />

Großküchen oder den Lebensmittelgroßhandel;<br />

sowie 20 Prozent Kleinbetriebe wie Direktvermarkter,<br />

handwerkliche Bäckereien und<br />

Metzgereien und die Gastronomie.<br />

Umwelt,.Forst,.Landwirtschaft.–.Kreisveterinäramt.<br />

Die Probenplanung berücksichtigt dabei besonders<br />

Bereiche, die für den Verbraucher eine<br />

hohe Bedeutung haben. Leicht verderbliche<br />

Lebensmittel werden häufiger beprobt als lang<br />

haltbare Produkte, Proben aus Altenheim- und<br />

Krankenhausküchen häufiger als Proben aus<br />

Speisegaststätten. Dies ergibt sich aus dem<br />

risikoorientierten Ansatz. Durch diese gezielte<br />

Planung wird eine wesentliche Verbesserung<br />

der Effektivität der Lebensmittelüberwachung<br />

erwartet. Ein Beispiel für ein Ergebnis der gezielten<br />

Probenplanung ist das Projekt „Chili-<br />

Gewürze“, das im Jahr <strong>2009</strong> in Döner Kebab-<br />

Imbissen durchgeführt wurde.<br />

Projekt „Chili-Gewürze“ in Imbissen<br />

Der tägliche Döner Kebab ist vor allem für Jugendliche<br />

beinahe ein Grundnahrungsmittel<br />

geworden. In den Vorjahren hatten wir daher<br />

schwerpunktmäßig Qualität und Kennzeichnung<br />

der im <strong>Landkreis</strong> angebotenen Spieße<br />

überprüft.<br />

In diesem Jahr sollte der Frage nachgegangen<br />

werden, wie es mit dem Gewürz bestellt ist,<br />

das mit dem Döner Kebab angeboten wird.<br />

Im ganzen <strong>Landkreis</strong> wurden Gewürzproben<br />

bei insgesamt 18 Imbissbetrieben gezogen<br />

und im Landesuntersuchungsamt in Sigmaringen<br />

untersucht. Dabei ergab es sich, dass<br />

jeder Imbissbetreiber andere Gewürze nutzte:<br />

teilweise stammten diese aus dem Groß- oder<br />

Einzelhandel, teilweise waren sie direkt aus der<br />

Türkei eingeführt worden. Im Ergebnis wurden<br />

zwei der Proben wegen eines überhöhten Gehaltes<br />

an Schimmelpilz-Toxinen (krebserregende<br />

Aflatoxine) beanstandet. Restware bei<br />

den betroffenen Imbissen gab es nicht mehr.<br />

Die für die Gewürzhandelsfirmen zuständigen<br />

Behörden wurden über das Schnellwarnsystem<br />

der Europäischen Gemeinschaft von den<br />

beanstandeten Produkten informiert.<br />

Rund einhundert Lebensmittelrückrufe und<br />

Schnellwarnungen der Europäischen Gemeinschaft<br />

wurden im vergangenen Jahr insgesamt<br />

überwacht.<br />

Verteilung der Lebensmittelproben auf die Betriebskategorien<br />

20%<br />

40 %<br />

40%<br />

Schnellwarnungen zu Babylätzchen und Spielzeug<br />

Ein großer Anteil dieser Schnellwarnungen bezog<br />

sich auf so genannte Bedarfsgegenstände.<br />

Bedarfsgegenstände sind zum einen Waren<br />

wie Lebensmittelverpackungen oder Geschirr,<br />

die mit Lebensmittel in Kontakt kommen können.<br />

Zum anderen auch Spielzeug, das von<br />

Kindern in den Mund genommen werden kann.<br />

Außerdem zählen Hygieneartikel und Kleidung<br />

zu den Bedarfsgegenständen, die im weiteren<br />

Sinn dem Lebensmittelrecht unterliegen.<br />

Im Handel finden sich immer wieder problematische<br />

Gegenstände. Vielen sind die Warnungen<br />

vor Kunststoffspielzeug aus China im vorletzten<br />

Jahr noch in Erinnerung. Insgesamt hat sich<br />

40 % Proben aus Großbetrieben<br />

20 % Proben aus Kleinbetrieben<br />

40 % Proben aus dem Einzelhandel<br />

die Situation mittlerweile etwas gebessert. Jedoch<br />

fiel insbesondere eine Handelskette für<br />

preisgünstige Bekleidung und Haushaltsgegenstände<br />

auf, die im <strong>Landkreis</strong> mehrere Filialen<br />

betreibt. Filialleiter mussten im vergangenen<br />

Jahr eine Reihe von Artikeln aus dem Verkauf<br />

nehmen. Zum Beispiel wurden Handschuhe<br />

und Babylätzchen wegen krebserregender<br />

Farbstoffe und eine Spieluhr aus Holz wegen<br />

der Ausdünstung von Formaldehyd freiwillig<br />

aus dem Verkauf genommen. Die Lebensmittelkontrolle<br />

des <strong>Landkreis</strong>es fand in einem Geschäft<br />

dieser Kette ein Sortiment Trinkbecher<br />

vor, die nicht geschmacksneutral waren. Sie<br />

wurden aus dem Verkehr gezogen.<br />

Babylätzchen mit krebserregendem<br />

Azofarbstoff.<br />

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