Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Jahresdokumentation 2009 - Landkreis Biberach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
66<br />
Bildung.–.Amt.für.Bildung.und.Schulentwicklung<br />
Karl-Arnold-Schule<br />
Zertifizierung des Fleischerhandwerks<br />
Was für Metzger und Schlachter ab 1. Januar<br />
2010 zur Pflicht wird, hat die <strong>Biberach</strong>er Karl-<br />
Arnold-Schule freiwillig vorgelegt: als eine der<br />
ersten Schulen deutschlandweit haben die<br />
Werkstatträume der Fleischer die EU-Zulassung<br />
bekommen und damit eine Vorreiterrolle<br />
eingenommen. Um diese Zulassung zu erhalten,<br />
hat Lehrer Clemens Hartelt ein zirka 40seitiges<br />
HACCP-Konzept für die Karl-Arnold-<br />
Schule erarbeitet. Ziel ist, möglichen Gefahren<br />
der Lebensmittelsicherheit vorzubeugen, sie<br />
zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren.<br />
Teil des Konzeptes ist auch das Festlegen und<br />
Durchführen effizienter Verfahren zur Überwachung<br />
kritischer Kontrollpunkte. Konkret<br />
wurden potenzielle Gefahren ermittelt, in Kategorien<br />
eingeteilt und bewertet (Gefahreinstufung).<br />
Mit dem Konzept hat Lehrer Hartelt<br />
Grenzwerte ermittelt, die eine Überwachung<br />
während des gesamten Prozesses, vom Wareneingang<br />
über die Produktion bis zum Warenausgang,<br />
erleichtern. Dass die Schüler,<br />
die zirka 310 Kilogramm Fleisch pro Woche<br />
verarbeiten, bereits in der Schule unter realen<br />
Arbeitsbedingungen die Vorschriften der EU-<br />
Richtlinien praktisch erfahren, ist sicherlich<br />
ein Vorteil, der den Schülern in ihren Betrie-<br />
Kooperation mit der Jugendkunstschule<br />
Im Herbst <strong>2009</strong> führte die <strong>Biberach</strong>er Jugendkunstschule<br />
ihre Musicalproduktion „Linie<br />
1“ auf. Das Bühnenbild entstand im Vorfeld<br />
in Kooperation mit der Karl-Arnold-Schule.<br />
Über 70 Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichsten<br />
Berufsfelder waren bei diesem<br />
erfolgreichen und spannenden Projekt betei-<br />
ligt. Gemeinsam mit ihren Lehrern schufen sie<br />
ben hilft. Hygiene-, Kontroll- und Dokumentationsvorschriften<br />
und damit Lebensmittelsicherheit<br />
werden zur Selbstverständlichkeit<br />
und bieten eine bessere Qualifikation. Wie<br />
für jeden Betrieb bringt die Zulassung unangemeldete<br />
Lebensmittelkontrollen mit sich.<br />
Damit ist ein Standard, der ab Januar 2010<br />
bei jedem anderen Metzger oder Schlachter<br />
Voraussetzung ist, bereits jetzt gängige Praxis<br />
bei den Schülern der <strong>Biberach</strong>er Karl-Arnold-<br />
Schule.<br />
innerhalb von 40 Arbeitstagen das Bühnenbild<br />
für die Musicalproduktion. Anlagenmechaniker,<br />
Metallbauer, Technische Zeichner,<br />
Kfz-Mechatroniker aus der Fahrzeugtechnik<br />
und Zimmerer aus der Bautechnik arbeiteten<br />
zusammen. Von der Planung über die Fertigung<br />
bis hin zur Beleuchtung stellten sie unterschiedliche<br />
Baukörper her, zum Beispiel<br />
Stolz zeigen die Beteiligten die Zertifizierungsurkunde für das<br />
Fleischerhandwerk.<br />
Quelle: Tobias Kestin/Schwäbische Zeitung<br />
ein leuchtendes „U“, den Innenraum der U-<br />
Bahn mit Sitzbänken und Metallillusion eines<br />
Wagens sowie eine zerlegbare Metalltreppe<br />
mit Geländer.<br />
Bildung.–.Amt.für.Bildung.und.Schulentwicklung<br />
100 Jahre Kaufmännische Schule <strong>Biberach</strong> – 25 Jahre Namensgebung „Gebhard-Müller-Schule“<br />
Ein runder Geburtstag war für die Schulgemeinde<br />
der Kaufmännischen Schule im <strong>Biberach</strong>er<br />
Kreis-Berufsschulzentrum am Freitag,<br />
13. November <strong>2009</strong>, Anlass zum Feiern. Auf<br />
den Tag genau 25 Jahre ist es her, seit die<br />
Kaufmännische Schule den Namen Gebhard-<br />
Müller-Schule, benannt nach dem früheren<br />
baden-württembergischen Ministerpräsiden-<br />
ten, erhalten hat. Außerdem bestehen die<br />
Kaufmännische Schule und die Gewerbliche<br />
Schule – heute Karl-Arnold-Schule – seit 100<br />
Jahren.<br />
Sowohl Landrat Dr. Heiko Schmid als auch<br />
die Lehrer Sonja Wölfle und Heiner Heinzler,<br />
die eine Zeitreise durch die 100-jährige Geschichte<br />
der Kaufmännischen Schule vorbereitet<br />
hatten, erinnerten an die Gründung der<br />
Kaufmännischen und Gewerblichen Schule<br />
aufgrund des im April 1909 in Kraft getretenen<br />
„Gesetzes betreffend die Gewerbe- und<br />
Handelsschulen im Königreich Württemberg“.<br />
Eindrucksvoll präsentierten die beiden Lehrer<br />
die Erfolgsgeschichte der kaufmännischen<br />
Schule, die 1909 mit 14 männlichen Handels-<br />
schülern begann und heute knapp 1700 Schülerinnen<br />
und Schüler umfasst. Begleitet wurde<br />
diese Zeitreise durch entsprechend aus-<br />
gewählte Musikstücke, die von der Kreisjugendmusikkapelle<br />
in musikalisch hervorragender<br />
konzertanter Form vorgetragen wurden.<br />
Großen Applaus erhielt Landrat Dr. Heiko<br />
Schmid für sein Geschenk anlässlich des Jubiläums:<br />
In Abweichung des von der EU geförderten<br />
Schulfruchtprogramms stellte er den<br />
beiden Jubiläumsschulen eine Woche lang in<br />
unbürokratischer Weise Äpfel für alle Schüler<br />
kostenlos zur Verfügung.<br />
Abteilungsdirektorin Dr. Susanne Pacher vom<br />
Regierungspräsidium Tübingen hob in ihrem<br />
Grußwort vor allem die organisatorischen<br />
und pädagogischen Projekte der Gebhard-<br />
Müller-Schule in der jüngsten Vergangenheit<br />
hervor. Besonders wies sie darauf hin, dass<br />
die Gebhard-Müller-Schule seit kurzem von<br />
der EU-Generaldirektion für Bildung und Kul-<br />
tur in den Kreis des europaweit organisierten<br />
„Comenius-Programms“ aufgenommen wurde.<br />
In diesem Zusammenhang begrüßte sie<br />
die angereisten Gäste der Partnerschulen aus<br />
Italien, Spanien und der Türkei, die von der<br />
Jubiläumsveranstaltung und insbesondere der<br />
musikalischen Umrahmung begeistert waren.<br />
Schulleiter Oberstudiendirektor Hubert Hagel,<br />
der den jüngsten Sohn des Namensgebers,<br />
Thomas Müller, bei der Jubiläumsveranstaltung<br />
begrüßte, dankte allen engagierten Mitgliedern<br />
der Schulgemeinde für ihre Einsatzbereitschaft,<br />
mit der sie zum guten Ruf der<br />
Schule und zum Gelingen aller pädagogischen<br />
Vorhaben beigetragen haben. Sein Dank galt<br />
aber auch dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> als Schulträger,<br />
der sich durch die Investitionen in das<br />
Berufsschulwesen in den vergangenen Jahren<br />
zur beruflichen Bildung und der damit verbundenen<br />
großen Bedeutung für den Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Biberach</strong> bekannt hat.<br />
Mit fetziger Unterhaltungs- und Tanzmusik<br />
unterhielt die Schulband der Gebhard-Müller-<br />
Schule unter Leitung von Eugen Käufer die<br />
Gäste bis in den späten Abend. Landrat Dr. Heiko Schmid bei der symbolischen<br />
Geschenkübergabe an die Schulleiter Renate Granacher-<br />
Buroh und Hubert Hagel.<br />
67