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Innenliegende Linkseinfädelungsstreifen an plangleichen ...

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DURTH et al. – „Untersuchung von pl<strong>an</strong>gleichen<br />

Knotenpunkten mit innenliegenden<br />

Einfädelungsstreifen“<br />

Ziel der Pilotstudie von DURTH et al. [1] war es zu<br />

prüfen, wie sich die Einrichtung innenliegender Einfädelungsstreifen<br />

auf die Leistungsfähigkeit und die<br />

Verkehrssicherheit eines Knotenpunktes auswirken.<br />

Für die nähere Untersuchung wurden zwei Knotenpunkte<br />

mit iLES in Hessen ausgewählt, einer mit<br />

einem iLES von 70 Meter Länge und einer mit<br />

einem iLES von 180 Meter Länge. Beide Knotenpunkte<br />

lagen außerhalb bebauter Gebiete. Die<br />

Beobachtungen ergaben, dass es auf dem kürzeren<br />

der iLES zu Stauungen auf dem Einbiegestreifen<br />

kam und daraus Konfliktsituationen entst<strong>an</strong>den,<br />

wie zum Beispiel dass auf dem Einbiegestreifen<br />

wartende Fahrzeuge von <strong>an</strong>deren nachfolgenden<br />

Einbiegern überholt wurden. Der längere iLES<br />

wurde dagegen von der deutlichen Mehrzahl der<br />

Verkehrsteilnehmer zum Beschleunigen genutzt.<br />

Auf Grund der Länge konnten auch keine Stauungen<br />

auf dem iLES beobachtet werden.<br />

Bei der Überprüfung der Leistungsfähigkeit konnten<br />

<strong>an</strong> beiden Knotenpunkten erhebliche Leistungssteigerungen<br />

festgestellt werden. Bei der Berechnung<br />

der Leistungsfähigkeit wurde das übliche Verfahren<br />

entsprechend modifiziert [1].<br />

Da der Linkseinbiegevorg<strong>an</strong>g bei Knotenpunkten<br />

mit iLES in zwei Teilvorgänge („Einfahren“ und „Einfädeln“)<br />

unterteilt werden k<strong>an</strong>n, wurden nach diesen<br />

Kriterien auch die Grenz- und Folgezeitlücken<br />

ermittelt. Die Zeitlücken für das „Einfahren“ sind wie<br />

<strong>an</strong>genommen kleiner als die Zeitlücken, die von<br />

HARDERS für den gesamten Linkseinbiegevorg<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong>gegeben werden.<br />

Die Verkehrssicherheit betreffend können nur Aussagen<br />

unter Vorbehalt gemacht werden. Insbesondere<br />

die Datenbasis ist für allgemeingültige Aussagen<br />

zu klein. Beim Knotenpunkt mit dem kürzeren<br />

iLES ergab sich ein Großteil der Konflikte auf<br />

Grund der Staubildung auf dem iLES. Am <strong>an</strong>deren<br />

untersuchten Knotenpunkt konnten bei einigen Verkehrsteilnehmern<br />

Probleme beim Verständnis der<br />

unbek<strong>an</strong>nten Verkehrsregelung festgestellt werden.<br />

Eine Überprüfung der Befahrbarkeit für größere<br />

und vor allem längere Fahrzeuge (z. B. Lastzüge)<br />

wurde ebenfalls im Zuge der Untersuchung vorgenommen.<br />

Mit Hilfe der gespiegelten Schleppkurven<br />

für Rechtseinbiegevorgänge wurde geprüft, ob der<br />

Einbiegevorg<strong>an</strong>g ausschließlich auf den dafür vorgesehenen<br />

Flächen durchgeführt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Theoretisch wie auch praktisch (<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Videoaufnahmen)<br />

konnte dies bestätigt werden.<br />

Die Empfehlung der Längen der iLES für die beiden<br />

empirisch untersuchten Knotenpunkte orientiert<br />

sich <strong>an</strong> den Forderungen für die Länge für Rechtseinbiegestreifen.<br />

Dies erscheint sinnvoll, da die<br />

iLES dieselbe Funktion wie Rechtseinbiegestreifen<br />

haben. Während der längere iLES eine ausreichende<br />

Länge aufweist, gilt dies für den 70 Meter l<strong>an</strong>gen<br />

iLES nicht, was die beobachteten Stauungen auf<br />

dem iLES noch unterstreichen.<br />

Im Rahmen der Studie erfolgte auch eine Befragung<br />

von Verkehrsteilnehmern zu der seltenen<br />

Knotenpunktlösung am Knotenpunkt mit dem 180<br />

Meter l<strong>an</strong>gen iLES. Die überwiegende Mehrheit der<br />

Verkehrsteilnehmer sieht die Vorteile der Lösung<br />

und befürwortet die Anlage weiterer Knotenpunkte<br />

mit iLES. Vor allem Verkehrsteilnehmer, die Probleme<br />

mit der visuellen Erfassung und dem Verständnis<br />

des Funktionsprinzips des iLES haben, sprechen<br />

sich gegen die Anlage von Knotenpunkten mit<br />

iLES aus.<br />

Von DURTH et al. konnten die vermuteten Leistungssteigerungen<br />

<strong>an</strong> den in der Pilotstudie untersuchten<br />

Knotenpunkten mit iLES bestätigt werden.<br />

Auch die höhere Verkehrssicherheit wurde bestätigt,<br />

wenn auch hier auf eine kleine Datenbasis<br />

zurückgegriffen wurde. Damit sind die Folgerungen<br />

diesbezüglich kritisch zu betrachten. Unter den Verkehrsteilnehmern<br />

konnte eine hohe Akzept<strong>an</strong>z beobachtet<br />

und auch bestätigt werden. Vermehrte<br />

Konflikte waren nur im Hinblick auf die Länge des<br />

kurzen iLES zu beobachten. Der Hauptgrund für die<br />

falsche oder Nichtnutzung des iLES sind Unkenntnis<br />

und fehlende Hinweise. Vor allem eine bessere<br />

Kenntlichmachung der Knotenpunktlösung wurde<br />

von vielen Verkehrsteilnehmern im Zuge der Befragung<br />

gefordert.<br />

KNEIFEL – „Untersuchung innenliegender<br />

Einfädelungsstreifen“<br />

KNEIFEL untersuchte im Sommer 2001 Knotenpunkte<br />

mit innenliegendem Linkseinbiegestreifen in<br />

Baden-Württemberg [19].<br />

Tatsächlich empirisch untersucht wurden drei Knotenpunkte<br />

(zwei innerhalb bebauter Gebiete und

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