Innenliegende Linkseinfädelungsstreifen an plangleichen ...
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Die vorliegende Untersuchung zeigt mehrere<br />
Aspekte auf, die im Hinblick auf die Verkehrssicherheit<br />
bei der Einrichtung von iLES beachtet werden<br />
sollten:<br />
1) Es ist großer Wert auf die Vermittlung der Verkehrsregelung<br />
mit iLES zu legen. Hinweise hierzu<br />
finden sich im Kapitel 9.4.<br />
2) Die Markierung muss das Verstehen der Verkehrsregelung<br />
unterstützen und insbesondere<br />
die Vorr<strong>an</strong>gregelung der Linksabbieger und der<br />
Geradeausfahrer gegenüber den Linkseinbiegern<br />
vermitteln.<br />
3) Eine Einmündung mit iLES ist vergleichsweise<br />
komplex. Ein Knotenpunkt sollte daher nicht mit<br />
einem iLES ausgestattet werden, wenn eng benachbart<br />
weitere Knotenpunkte liegen, wodurch<br />
die Komplexität weiter erhöht und die Fahrer<br />
evtl. überfordert würden.<br />
4) Ein iLES sollte nur d<strong>an</strong>n eingerichtet werden,<br />
wenn die übrigen Elemente des Knotenpunkts<br />
und des Umfelds nicht ungewöhnlich sind.<br />
Aspekte, die die Anforderungen <strong>an</strong> das Begreifen<br />
der Situation zusätzlich erhöhen, sollten vermieden<br />
werden.<br />
5) Ein iLES k<strong>an</strong>n nur d<strong>an</strong>n eingerichtet werden,<br />
wenn ein Linksabbiegestreifen vorh<strong>an</strong>den ist.<br />
Ansonsten würden der zu beachtende Linksabbiegerstrom<br />
und der beim Einfahren in den iLES<br />
nicht zu beachtende Geradeausfahrerstrom auf<br />
einem Fahrstreifen geführt. Außerdem ist beim<br />
Fehlen eines Linksabbiegestreifens in der Regel<br />
auch keine Fläche zur Realisierung eines iLES<br />
vorh<strong>an</strong>den.<br />
9.3 Fußgänger und Radfahrer<br />
Bei der Betrachtung der Bel<strong>an</strong>ge von Fußgängern<br />
und Radfahrern ist zu unterscheiden zwischen<br />
Fußgängern und Radfahrern, die im Zuge der übergeordneten<br />
Richtungen gehen bzw. fahren und<br />
dabei den untergeordneten Knotenpunktarm überqueren,<br />
und Fußgängern und Radfahrern, die die<br />
übergeordneten Knotenpunktarme überqueren.<br />
Das Überqueren der übergeordneten Knotenpunktarme<br />
ist <strong>an</strong> Einmündungen ohne iLES einfach realisierbar,<br />
da die Fläche gegenüber dem Linksabbiegestreifen<br />
zur Verfügung steht. Der Einsatz eines<br />
iLES nimmt diese Fläche in Anspruch, sodass sich<br />
die Überquerbarkeit einer Einmündung mit iLES er<br />
heblich verschlechtert. Als Stellen für eine Überquerungsmöglichkeit<br />
kommen die Fläche vor dem<br />
Linksabbiegestreifen und die Fläche hinter dem<br />
Ende des iLES infrage. Welche der beiden Möglichkeiten<br />
<strong>an</strong>geboten wird, ist im Einzelfall in Abhängigkeit<br />
von den Hauptquellen und -zielen zu<br />
entscheiden. Für linkseinbiegende Radfahrer ist<br />
eine Überquerungsstelle vor dem Linksabbiegestreifen<br />
tendenziell günstiger, da d<strong>an</strong>n der untergeordnete<br />
Knotenpunktarm nicht überquert werden<br />
braucht und nicht auf der linken Seite gefahren werden<br />
muss. Für linksabbiegende Radfahrer ist hingegen<br />
die Lage hinter dem iLES günstiger, da d<strong>an</strong>n<br />
dieser Strom nicht auf der linken Seite fahren muss.<br />
In jedem Fall ist zu beachten, dass deutliche Umwege<br />
notwendig werden, mit der Gefahr, dass regelwidrig<br />
im unmittelbaren Knotenpunktbereich<br />
überquert wird.<br />
Die Führung von Fußgängern und Radfahrern über<br />
den untergeordneten Knotenpunktarm von Einmündungen<br />
mit iLES ist grundsätzlich in gleicher Weise<br />
möglich wie <strong>an</strong> Knotenpunkten ohne iLES. Zweirichtungsradwege<br />
sollten vermieden werden, um<br />
den Grad der Komplexität gering zu halten. Es ist<br />
allerdings zu bedenken, dass Knotenpunkte, <strong>an</strong><br />
denen ein iLES <strong>an</strong>gewendet werden soll, in der<br />
Regel stark belastet sein werden und damit zumindest<br />
für Fußgänger l<strong>an</strong>ge Wartezeiten auftreten<br />
können.<br />
Der Einsatz eines iLES steht damit in Konkurrenz<br />
zu den Bel<strong>an</strong>gen von Fußgängern und Radfahrern.<br />
Sie sollten nur d<strong>an</strong>n zum Einsatz kommen, wenn<br />
kein nennenswerter Überquerungsbedarf – insbesondere<br />
über die übergeordneten Knotenpunktarme<br />
– vorliegt. Für Radfahrer müssen für alle<br />
nachgefragten Beziehungen Radwege im Seitenraum<br />
zur Verfügung stehen. In jedem Fall sollten<br />
auch Alternativen geprüft werden.<br />
9.4 Gestaltung<br />
Bei der Gestaltung eines Knotenpunkts mit iLES ist<br />
besonderer Wert auf die Funktionalität und auch<br />
auf die Begreifbarkeit zu legen. Der Knotenpunktentwurf<br />
soll sich grundsätzlich <strong>an</strong> den Vorgaben der<br />
RASt orientieren. Auf folgende Aspekte ist im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit einem iLES besonders einzugehen:<br />
• Länge, Breite und Gestaltung des Endes des<br />
iLES,