01.12.2012 Aufrufe

Innenliegende Linkseinfädelungsstreifen an plangleichen ...

Innenliegende Linkseinfädelungsstreifen an plangleichen ...

Innenliegende Linkseinfädelungsstreifen an plangleichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

72<br />

Die vorliegende Untersuchung zeigt mehrere<br />

Aspekte auf, die im Hinblick auf die Verkehrssicherheit<br />

bei der Einrichtung von iLES beachtet werden<br />

sollten:<br />

1) Es ist großer Wert auf die Vermittlung der Verkehrsregelung<br />

mit iLES zu legen. Hinweise hierzu<br />

finden sich im Kapitel 9.4.<br />

2) Die Markierung muss das Verstehen der Verkehrsregelung<br />

unterstützen und insbesondere<br />

die Vorr<strong>an</strong>gregelung der Linksabbieger und der<br />

Geradeausfahrer gegenüber den Linkseinbiegern<br />

vermitteln.<br />

3) Eine Einmündung mit iLES ist vergleichsweise<br />

komplex. Ein Knotenpunkt sollte daher nicht mit<br />

einem iLES ausgestattet werden, wenn eng benachbart<br />

weitere Knotenpunkte liegen, wodurch<br />

die Komplexität weiter erhöht und die Fahrer<br />

evtl. überfordert würden.<br />

4) Ein iLES sollte nur d<strong>an</strong>n eingerichtet werden,<br />

wenn die übrigen Elemente des Knotenpunkts<br />

und des Umfelds nicht ungewöhnlich sind.<br />

Aspekte, die die Anforderungen <strong>an</strong> das Begreifen<br />

der Situation zusätzlich erhöhen, sollten vermieden<br />

werden.<br />

5) Ein iLES k<strong>an</strong>n nur d<strong>an</strong>n eingerichtet werden,<br />

wenn ein Linksabbiegestreifen vorh<strong>an</strong>den ist.<br />

Ansonsten würden der zu beachtende Linksabbiegerstrom<br />

und der beim Einfahren in den iLES<br />

nicht zu beachtende Geradeausfahrerstrom auf<br />

einem Fahrstreifen geführt. Außerdem ist beim<br />

Fehlen eines Linksabbiegestreifens in der Regel<br />

auch keine Fläche zur Realisierung eines iLES<br />

vorh<strong>an</strong>den.<br />

9.3 Fußgänger und Radfahrer<br />

Bei der Betrachtung der Bel<strong>an</strong>ge von Fußgängern<br />

und Radfahrern ist zu unterscheiden zwischen<br />

Fußgängern und Radfahrern, die im Zuge der übergeordneten<br />

Richtungen gehen bzw. fahren und<br />

dabei den untergeordneten Knotenpunktarm überqueren,<br />

und Fußgängern und Radfahrern, die die<br />

übergeordneten Knotenpunktarme überqueren.<br />

Das Überqueren der übergeordneten Knotenpunktarme<br />

ist <strong>an</strong> Einmündungen ohne iLES einfach realisierbar,<br />

da die Fläche gegenüber dem Linksabbiegestreifen<br />

zur Verfügung steht. Der Einsatz eines<br />

iLES nimmt diese Fläche in Anspruch, sodass sich<br />

die Überquerbarkeit einer Einmündung mit iLES er­<br />

heblich verschlechtert. Als Stellen für eine Überquerungsmöglichkeit<br />

kommen die Fläche vor dem<br />

Linksabbiegestreifen und die Fläche hinter dem<br />

Ende des iLES infrage. Welche der beiden Möglichkeiten<br />

<strong>an</strong>geboten wird, ist im Einzelfall in Abhängigkeit<br />

von den Hauptquellen und -zielen zu<br />

entscheiden. Für linkseinbiegende Radfahrer ist<br />

eine Überquerungsstelle vor dem Linksabbiegestreifen<br />

tendenziell günstiger, da d<strong>an</strong>n der untergeordnete<br />

Knotenpunktarm nicht überquert werden<br />

braucht und nicht auf der linken Seite gefahren werden<br />

muss. Für linksabbiegende Radfahrer ist hingegen<br />

die Lage hinter dem iLES günstiger, da d<strong>an</strong>n<br />

dieser Strom nicht auf der linken Seite fahren muss.<br />

In jedem Fall ist zu beachten, dass deutliche Umwege<br />

notwendig werden, mit der Gefahr, dass regelwidrig<br />

im unmittelbaren Knotenpunktbereich<br />

überquert wird.<br />

Die Führung von Fußgängern und Radfahrern über<br />

den untergeordneten Knotenpunktarm von Einmündungen<br />

mit iLES ist grundsätzlich in gleicher Weise<br />

möglich wie <strong>an</strong> Knotenpunkten ohne iLES. Zweirichtungsradwege<br />

sollten vermieden werden, um<br />

den Grad der Komplexität gering zu halten. Es ist<br />

allerdings zu bedenken, dass Knotenpunkte, <strong>an</strong><br />

denen ein iLES <strong>an</strong>gewendet werden soll, in der<br />

Regel stark belastet sein werden und damit zumindest<br />

für Fußgänger l<strong>an</strong>ge Wartezeiten auftreten<br />

können.<br />

Der Einsatz eines iLES steht damit in Konkurrenz<br />

zu den Bel<strong>an</strong>gen von Fußgängern und Radfahrern.<br />

Sie sollten nur d<strong>an</strong>n zum Einsatz kommen, wenn<br />

kein nennenswerter Überquerungsbedarf – insbesondere<br />

über die übergeordneten Knotenpunktarme<br />

– vorliegt. Für Radfahrer müssen für alle<br />

nachgefragten Beziehungen Radwege im Seitenraum<br />

zur Verfügung stehen. In jedem Fall sollten<br />

auch Alternativen geprüft werden.<br />

9.4 Gestaltung<br />

Bei der Gestaltung eines Knotenpunkts mit iLES ist<br />

besonderer Wert auf die Funktionalität und auch<br />

auf die Begreifbarkeit zu legen. Der Knotenpunktentwurf<br />

soll sich grundsätzlich <strong>an</strong> den Vorgaben der<br />

RASt orientieren. Auf folgende Aspekte ist im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit einem iLES besonders einzugehen:<br />

• Länge, Breite und Gestaltung des Endes des<br />

iLES,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!