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Berater als Macher - kma Online

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BERATUNG<br />

Vermittlungsprofis schließlich Argumente<br />

in der Hand haben, die eindeutig<br />

für die Stelle sprechen.<br />

„Es ist sehr wichtig, dass das Anforderungsprofi<br />

l der Klinik genau abgeklopft<br />

wird“, bestätigt Konrad Rippmann,<br />

der in der Schickler Unternehmensberatung<br />

in Hamburg <strong>als</strong> Leiter des Bereichs<br />

Gesundheitswirtschaft auch im<br />

Headhunting-Bereich aktiv ist. „Ganz<br />

anders <strong>als</strong> bei der Stellensuche über<br />

Annoncen spielen beim Headhunting<br />

Tendenzen, Zwischentöne und Details<br />

im Vorfeld eine Rolle. Bei den Vorgesprächen<br />

können Headhunter die Kandidaten<br />

auch auf Handlungsspielräume<br />

oder auf besondere soziale Angebote,<br />

beispielsweise im Bereich der Kinderbetreuung,<br />

aufmerksam machen.“<br />

Steht das Anforderungsprofil fest,<br />

dann erarbeiten die Headhunter eine<br />

sogenannte Longlist, auf der eine zunächst<br />

grobe Auswahl der möglichen<br />

Kandidaten für die Stelle präsentiert<br />

wird. Zur Hilfe kommen dabei bei größeren<br />

Personalvermittlungsagenturen<br />

eigene Research-Abteilungen, die Entwicklungen<br />

auf dem Personalmarkt der<br />

einzelnen Branche beobachten und<br />

dokumentieren. „Wenn eine Chefarztstelle<br />

besetzt werden soll, dann zieht<br />

sich der Blick zunächst auf die Oberarztebene“,<br />

sagt Herrendorf. „Dazu<br />

kommt heute aber auch noch ein<br />

zweites Suchfeld. Vor ein paar Jahren<br />

war es noch ein absolutes Tabu, dass<br />

ein Chefarzt von einer Stelle zur nächsten<br />

wechselt. Das hat sich gewandelt.<br />

Wir überlegen deshalb auch: Welcher<br />

Chefarzt ist in seiner derzeitigen Stelle<br />

etabliert und könnte jetzt an neuen<br />

Herausforderungen interessiert sein?“<br />

Headhunter rekrutieren geeignete<br />

Bewerber aber auch über Annoncen.<br />

„Meist ist für Ärzte die Hemmschwelle<br />

höher, sich direkt bei einer anderen Klinik<br />

zu bewerben. Auf das Inserat eines<br />

Personalvermittlers zu antworten, fällt<br />

in vielen Fällen leichter.“<br />

Anschließend folgt die Direktansprache<br />

der Kandidaten. In den meisten Fällen<br />

geschieht dies telefonisch, auch wenn<br />

nicht immer die häufi g überlieferten<br />

Eingangsworte „Können Sie gerade frei<br />

sprechen?“ geraunt werden. „Zu diesem<br />

Zeitpunkt bleibt die Klinik noch ano-<br />

Das branchenübliche Honorar für einen Headhunter beträgt 30<br />

bis 35 Prozent des Jahresgehaltes der zu besetzenden Stelle. Die<br />

Summe, die vertraglich festgelegt wird, muss der Auftraggeber nur<br />

bei erfolgreicher Vermittlung zahlen. Es lohnt sich, den Headhunter-<br />

Vertrag sorgfältig zu prüfen. Wichtige Fragen sind: Was zählt zum<br />

Leistungsspektrum des Headhunters? Welche Maßnahmen schlägt<br />

der Headhunter vor, wenn sich der Kandidat nach der Einstellung<br />

<strong>als</strong> ungeeignet erweist? Wird in einem solchen Fall eine Vermittlungsgarantie<br />

gewährt?<br />

nym!“, betont Herrendorf, räumt aber<br />

ein: „Die Gesundheitsbranche ist wie<br />

ein Dorf, jeder kennt jeden. Oft ahnen<br />

die Kandidaten bereits, welche Stelle<br />

neu besetzt werden soll.“<br />

Im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit<br />

versuchen die Personalberater in<br />

Telefongesprächen herauszufi nden, ob<br />

der Kandidat wirklich geeignet ist und<br />

Bereitschaft zur Mobilität zeigt. Sind die<br />

Telefonate positiv verlaufen, folgt ein<br />

persönliches Treffen, in dem der Head-<br />

hunter den Kandidaten persönlich kennenlernen<br />

will. Dieser wiederum erfährt<br />

weitere Details über das Unternehmen<br />

und die Stelle. Aus der Longlist wird<br />

langsam eine Shortlist. Anschließend<br />

bereiten seriöse Personalvermittler sowohl<br />

die Kandidaten <strong>als</strong> auch die Personalverantwortlichen<br />

gründlich auf das<br />

Vorstellungsgespräch vor. Meist sind es<br />

drei oder vier Kandidaten, die den Unternehmen<br />

präsentiert werden.<br />

Etwa sechs Wochen brauchen Headhunter<br />

für die Kandidatensuche für<br />

vakante Führungspositionen in der<br />

Gesundheitsbranche – wenn alles nach<br />

Plan läuft. „Es gibt auch Projekte, die sich<br />

über mehrere Monate hinziehen oder<br />

sogar ihren ersten Geburtstag feiern“,<br />

sagt Herrendorf. Den Vermittlungsprofi s<br />

ist allerdings nicht an einem langen Einsatz<br />

gelegen, denn ihr Honorar wird im<br />

Vorfeld festgelegt. Branchenüblich sind<br />

30 bis 35 Prozent des Jahresgehaltes der<br />

zu besetzenden Stelle. Herrendorf: „Gegenüber<br />

unseren Klienten stehen wir in<br />

einer Lieferverpfl ichtung und sind solange<br />

tätig, bis die Position den Anforderungen<br />

entsprechend besetzt ist.“<br />

Wer einen Headhunter beauftragt,<br />

sollte im Vorfeld genau klären, ob eine<br />

Vermittlungsgarantie gewährt wird und<br />

was genau zum Leistungsangebot des<br />

Personalvermittlers gehört. „Einen guten<br />

Headhunter erkennt man daran,<br />

„Fragen Sie den Headhunter nach Referenzen und<br />

erkundigen Sie sich bei der genannten Klinik.“<br />

dass auch Leistungen angeboten werden,<br />

die über die bloße Vermittlung hinausgehen.<br />

Dazu gehört beispielsweise<br />

ein Einarbeitungscoaching“, sagt Konrad<br />

Rippmann. „Ein wichtiges Qualitätsmer<strong>kma</strong>l<br />

ist außerdem, wie die Erarbeitung<br />

des Anforderungsprofi ls abläuft.<br />

Die Auswahlkriterien, die zur Wahl der<br />

Kandidaten führen, müssen gut begründet<br />

sein. Der Headhunter und die Personalverantwortlichen<br />

müssen während<br />

des gesamten Suchprozesses miteinander<br />

in Verbindung stehen.“<br />

Selbstverständlich, so Rippmann, sollte<br />

man nur einen Headhunter beauftragen,<br />

der über ausgezeichnete Branchenkontakte<br />

verfügt. Wer unsicher ist, sollte vor<br />

der Beauftragung nach Referenzen fragen:<br />

„Fragen Sie notfalls nach Ross und<br />

Reiter und erkundigen Sie sich in der<br />

Klinik, die genannt wurde, ob man mit<br />

der Arbeit zufrieden war.“

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