Berater als Macher - kma Online
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BERATUNG<br />
<strong>kma</strong>-Interview mit Joachim Kartte<br />
Womit beauftragen Sie Krankenhäuser<br />
am häufi gsten?<br />
Kartte: Meistens wollen die Häuser<br />
Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen<br />
zur operativen Ergebnisverbesserung<br />
– <strong>als</strong>o Kostensenkung und<br />
Erlössteigerung.<br />
Beratung zur Marktpositionierung sind<br />
noch nicht so gefragt?<br />
Kartte: Über Marketing und Marktpositionierung<br />
reden sehr viele, aber konkrete<br />
Projekte gibt es wenige. Die kann<br />
man oft an einer Hand abzählen. Bei<br />
den meisten Häusern geht es in erster<br />
Linie noch um Kostensenkung.<br />
Hängt es von der Größe oder dem Träger<br />
ab, ob ein Krankenhaus sich strategisch<br />
beraten lässt?<br />
Kartte: Entscheidend ist nicht die Größe<br />
des Hauses oder der Träger, sondern<br />
die Größe der Veränderungsbereitschaft.<br />
Eine Krankenhausführung, die<br />
über den Tellerrand des Krankenhauses<br />
hinausschaut, ist auch an Instrumenten<br />
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„Über Marketing reden sehr viele Krankenhäuser, aber<br />
konkrete Projekte kann man oft an einer Hand abzählen.“<br />
interessiert, die in anderen Branchen<br />
funktionieren.<br />
Krankenhäuser zweifeln oft am Zweck<br />
von Beratung und stellen die Methoden<br />
infrage. Wie sind Ihre Methoden?<br />
Kartte: Im Grunde arbeiten wir mit<br />
denselben Mitteln wie unsere Kollegen<br />
aus der Industrieberatung. Wir gehen<br />
den Wirtschaftsplan des Krankenhauses<br />
Position für Position durch. Wir<br />
prognostizieren die Risiken des Hauses<br />
für die nächsten drei bis fünf Jahre und<br />
entwickeln entsprechend Maßnahmen,<br />
die diese Risiken kompensieren.<br />
Welche Ziele setzen Sie für sich und die<br />
Krankenhäuser?<br />
Kartte: Krankenhäuser sollten weitgehend<br />
aus eigener Kraft nachhaltig wettbewerbsfähig<br />
sein. Dazu gehört auch<br />
eine Umsatzrendite von mindestens<br />
fünf Prozent.<br />
Das ist kein leichtes Ziel.<br />
Joachim Kartte<br />
Kartte: Es gibt jetzt schon Häuser, die<br />
mehr erreichen, es geht <strong>als</strong>o. Deshalb<br />
sage ich, alle können das schaffen.<br />
Konzepte von <strong>Berater</strong>n klingen gut, lassen<br />
sich aber nicht umsetzen – was sagen<br />
Sie zu diesem Vorwurf?<br />
Kartte: Es kommt immer wieder vor,<br />
dass wir Konzepte für Krankenhäuser<br />
erstellen und die Häuser dann die Pläne<br />
selbst umsetzen wollen. Projektmanagement<br />
ist aber auch eine Profession,<br />
die nicht nebenbei gelernt und erledigt<br />
werden kann. Dafür braucht man neben<br />
der Kenntnis von der Materie auch<br />
Kenntnisse und Erfahrung mit Steuerung<br />
und Coaching. Knapp die Hälfte<br />
der Zeit im Projekt benötigen wir, um<br />
die Mitarbeiter „mitzunehmen“. Man<br />
muss die Beteiligten überzeugen – das<br />
kann ein Krankenhaus oft schon deshalb<br />
nicht, weil im Tagesgeschäft keine<br />
Zeit bleibt. Wir sind der Transmissionsriemen<br />
zwischen dem Management<br />
und dem letzen Winkel des Unternehmens.<br />
Das wird oft übersehen.<br />
Wer ein Konzept bei Ihnen kauft, muss<br />
<strong>als</strong>o auch die Umsetzung buchen?<br />
Kartte: Leute, die sich nur für das Konzept<br />
entscheiden, haben oft noch kein<br />
solches Projekt umgesetzt und kennen<br />
die Komplexität nicht. Sätze wie ‚So viel<br />
Geld das kann nicht sein – da machen<br />
wir es lieber selber’ habe ich schon oft<br />
gehört. Aber so ein Projekt scheitert<br />
häufi g.<br />
Wie lange dauert eine Beratung von Ihnen?<br />
Kartte: Das geht von sechs bis acht Wochen<br />
für die Überarbeitung der strategischen<br />
Ausrichtung bis zu mehreren<br />
Jahren, wenn wir die Maßnahmen<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitern der<br />
Kunden umsetzen.<br />
8 beratung-<strong>kma</strong> report 08