Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW
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<strong>IKT</strong> als Schlüssel <strong>für</strong> Modernisierung und Fortschritt in Deutschland und NRW 17<br />
Markt erfolgreich zu sein und zugleich ausreichende soziale Kontakte zu knüpfen. Leben in<br />
der Online-Welt schafft viele virtuelle Kontakte, aber sie können tatsächliche soziale bzw.<br />
familiäre Netzwerke nicht ersetzen. Zugleich ist zu bedenken, dass die Privatsphäre in der<br />
Online-Welt gerade durch die Expansion sozialer digitaler Netzwerke eingeschränkt wird, und<br />
auch hier können neben Chancen auch neue Probleme bzw. Herausforderungen entstehen<br />
(HOMBACH, 2010).<br />
Neue Chancen der Internetwirtschaft zu nutzen gilt es gerade auch in der Phase der Überwindung<br />
der globalen Rezession im Gefolge der Transatlantischen Bankenkrise und der Energiekrise.<br />
Zum gewichtigen Teilsektor der Informations- und Kommunikationstechnologie gehören<br />
die Bereiche der Kommunikationsinfrastruktur, der digitalen Dienste und der <strong>IKT</strong>-<br />
Produktion. Das Entstehen immer größerer Nutzernetzwerke in Industrie und Gesellschaft, die<br />
Herausbildung kompakter Märkte <strong>für</strong> Spezialanwendungen bei Nutzergruppen (Stichwort<br />
Apps) und die enormen Entwicklungsmöglichkeiten bei digitaler Bildung und Weiterbildung<br />
in der Wissensgesellschaft sind hervorzuheben. Zunehmend basiert die Produktion von Gütern<br />
und Dienstleistungen auf Wissen einerseits und andererseits auf der Nutzung der Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie.<br />
Für die Rückkehr zu anhaltendem Wirtschaftswachstum, aber auch <strong>für</strong> mehr Nachhaltigkeit<br />
ist die optimierte Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie gerade auch in<br />
Deutschland unerlässlich. Denn <strong>IKT</strong> ist ein wesentliches Element bei Investitionen, und da<br />
der relative Preis von <strong>IKT</strong>-Investitionsgütern mittelfristig weiter fallen dürfte, wird der <strong>IKT</strong>-<br />
Kapitalgüteranteil am Gesamtkapitalstock weiter zunehmen. Auch der Übergang zu preiswerteren,<br />
digitalen innovativen Dienstleistungen <strong>für</strong> die Industrie stärkt via Verbesserung der<br />
Vorleistungsstufe die internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Soweit bessere und schnellere digitale Kommunikation <strong>für</strong> die privaten Haushalte angeboten<br />
wird, entsteht ein unmittelbarer Nutzengewinn auf der Konsumentenseite. Dieser wird häufig<br />
durch positive Netzwerkeffekte von Internetnutzern bzw. digitalen Kommunikationspartnern<br />
noch gestärkt: Je mehr Nutzer bestimmte digitale Dienste in Anspruch nehmen, desto größer<br />
sind die entstehenden kreativen Kommunikationsnetzwerke bzw. desto höher ist der Nutzen<br />
<strong>für</strong> jeden einzelnen Akteur im Netz. Es gibt eben besondere Verbundvorteile, wobei diese<br />
sich auf verschiedene Ebenen beziehen können: Lokale und regionale Netzwerke, die ihrerseits<br />
vernetzt sind, spielen hier ebenso eine Rolle wie globale Netzwerke vom Typ Facebook,<br />
Twitter oder Xing. Die grundsätzlich internationale und ubiquitäre Welt des Internets ist eine<br />
Chance zur kreativen Entfaltung, aber sie schafft natürlich auch neue Risiken, wie sie etwa im<br />
Themenfeld IT-Sicherheit auf dem nationalen IT-Gipfel in Dresden in 2010 stark diskutiert<br />
wurden.<br />
Im EU-Binnenmarkt hat sich der Wettbewerb der Regionen intensiviert, die Globalisierung<br />
der Wirtschaft schreitet gerade infolge der Ausbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
voran. Umso wichtiger erscheint es daher in vielen Regionen, dass die Expansionspotenziale<br />
im Kontext einer verbesserten <strong>IKT</strong>-Nutzung verstärkt mobilisiert werden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass <strong>IKT</strong>-Innovationsaufwendungen <strong>für</strong> die Wachstumseffekte besonders<br />
wichtig sind, wobei neben dem innovationsaktiven <strong>IKT</strong>-Sektor selbst etwa die Automobilindustrie<br />
in Deutschland besondere Stärken bei digitalen Innovationen hat. Regionen, die<br />
etwa bisherige Automobilstandorte im Zuge globaler Restrukturierungen verlieren, droht dann<br />
auch ein Innovations- bzw. Wachstumsrückstand.