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Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW

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<strong>IKT</strong> als Schlüssel <strong>für</strong> Modernisierung und Fortschritt in Deutschland und NRW 41<br />

Gründungsintensitäten im <strong>IKT</strong>-Sektor<br />

Gründungen sind Ausdruck des Wettbewerbs am Markt um die besten Lösungen. Sie fordern<br />

bestehende Unternehmen mit Ihren Geschäftsideen und Produkten heraus und bewirken deren<br />

Marktaustritt bei mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. Somit ist das Gründungsgeschehen in<br />

einer Volkswirtschaft Ausdruck ihrer Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit an ein wettbewerbsintensives<br />

Umfeld (MÜLLER et al 2011).<br />

Gerade im <strong>IKT</strong>-Sektor kommt Gründungen eine besondere Bedeutung zu, denn in neuen<br />

Technologiefeldern, beim Aufkommen neuer Nachfragetrends und in den frühen Phasen der<br />

Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren<br />

sind junge Unternehmen ein wichtiger Motor <strong>für</strong> den technologischen Wandel (MÜL-<br />

LER/RAMMER/GOTTSCHALK 2012). Im Vergleich zu Großunternehmen agieren kleine<br />

junge Unternehmen oftmals flexibler, ohne hemmende Routinen und sind risikofreudiger.<br />

Dadurch sind sie in der Lage, Marktnischen zu besetzen. Allerdings führt dieses Verhalten<br />

nicht immer zum Erfolg, sondern geht vielmehr mit hohen Marktaustrittsraten einher.<br />

Für die <strong>Analyse</strong> des Gründungsgeschehens im Zeitverlauf wird auf Daten des Mannheimer<br />

Unternehmenspanels (MUP) des Zentrums <strong>für</strong> Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zurückgegriffen.<br />

Die Gründungsaktivitäten werden hier in Form von Gründungsintensitäten<br />

berechnet. Dies ist der Quotient aus der Anzahl der Gründungen und der Zahl der Erwerbsfähigen.<br />

Die Gründungsintensität ist somit eine Maßeinheit, die Größenvorteile einzelner Regionen<br />

nivelliert und sich daher besonders gut <strong>für</strong> inter- wie intraregionale Vergleiche eignet.<br />

Im Vergleich zu anderen entwickelten Volkswirtschaften weist Deutschland eine nach wie<br />

vor eher geringe Gründungsaktivität auf. Sowohl die Zahl der Gründungen als auch die Zahl<br />

der Schließungen in Relation zum Unternehmensbestand liegen unter dem Niveau der meisten<br />

anderen europäischen Länder (MÜLLER/RAMMER/GOTTSCHALK 2012). Dies gilt auch<br />

<strong>für</strong> die wissens- und technologieintensiven Wirtschaftszweige.<br />

Die Gründungsintensitäten im <strong>IKT</strong>-Sektor sind im Zeitverlauf in der Tendenz gesunken. In<br />

den Jahren 1999 bis 2002 wurden in Deutschland jahresdurchschnittlich noch 2,7 <strong>IKT</strong>-<br />

Unternehmen je 10.000 Erwerbsfähige gegründet, zwischen 2007 und 2010 waren es nur noch<br />

durchschnittlich 2,0 Unternehmen. Die vergangenen 12 Jahre sind von dramatischen Schwankungen<br />

in den Gründungszahlen der EDV- und Telekommunikationsbranche gekennzeichnet.<br />

Zwischen 2000 und 2002 ist die Zahl der Gründungen in diesen Sektoren von 10.000 auf<br />

7.000 deutlich gefallen, danach bis 2004 wieder leicht auf 8.000 angestiegen und schließlich<br />

bis 2008 auf 6.000 Gründungen zurückgegangen (MÜLLER/RAMMER/GOTTSCHALK<br />

2012). Seitdem steigt die Zahl der Gründungen wieder spürbar an.

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