Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW

IKT als Schlüssel für Modernisierung und Fortschritt in Deutschland und NRW 29
3. Eine digitale Universitätsplattform, in der – in Kooperation mit ausländischen Partneruniversitäten
– eine Gruppe von Universitäten ein globales digitales Angebot entwickelt,
ist dringlich: Auf dem riesigen globalen Hochschulmarkt geht es darum, vernünftige
neue Einnahmen zu erzielen, aber auch zur internationalen Wertediskussion aktiv
beizutragen. Soziale Marktwirtschaft und Europäische Integration stehen für zwei
Pfeiler der Wirtschaftsordnung in Europa, die sich indirekt auch im globalen Bildungsmarkt
bewähren könnten.
4. Digitale Arbeitsmarktvermittlung ist ein im Vergleich zu anderen OECD-Ländern –
etwa Kanada oder Norwegen – noch unterdimensionierter Aktionsbereich, bei dem es
wesentlich um Einkommens- und Beschäftigungschancen einerseits, aber auch Ausgabeneinsparung
für den Staat via verbesserte Vermittlung andererseits geht. Eine
Länderinitiative im Bundesrat oder auch Modellprojekte mit einigen Kommunen
könnten hier wichtige Impulse bringen.
5. Wenn es einem Bundesland gelingt, sich national und international als attraktiver
Standort für IKT-Unternehmen und für IKT-Unternehmensneugründer verstärkt zu
positionieren, wird sich eine verstärkte Investitions- und Innovationsaktivität im IKT-
Sektor ergeben; damit auch eine Erhöhung bei Wachstum, Beschäftigung und Steuereinnahmen.
Eine unabdingbare Voraussetzung hierfür ist eine hochleistungsfähige Infrastruktur.
Bislang ist Nordrhein-Westfalen international in seiner Standortwerbung
nicht mit einem starken IKT-Profil aufgetreten, obwohl es ja durchaus exzellente Anknüpfungspunkte
gibt – hier sind neue Akzente möglich und sinnvoll. Wichtig für
Nordrhein-Westfalen wäre es auch, wenn es verstärkt gelänge, führende IKT-
Unternehmen mit Innovations- bzw. Entwickleraktivitäten ins Land zu holen.
6. Digitale Sozialpolitik kann zumindest in der Gesundheitspolitik via staatliche Krankenhäuser
zum Teil auch von Bundesländern forciert werden. Es gilt hier, die enormen
Möglichkeiten von IKT zur Kostensenkung und zur leistungsmäßigen Qualitätssicherung
bzw. -verbesserung gerade im Krankenhausbereich voranzubringen. Auch die
Diffusion erfolgreicher Modellprojekte – etwa Mobilität für Sehbehinderte – in allen
Städten ist ein wichtiges Feld.
7. Die Etablierung neuer IKT-Messeaktivitäten in Nordrhein-Westfalen ist anzuraten, da
hier neue Bereiche entwicklungsfähig sind: von Maschine-Maschine-Kommunikation
bis hin zum Digitalen Regieren und zur Digitalen Gründermesse gibt es eine Reihe
denkbarer neuer Schwerpunkte.
8. In der Wissenschaftspolitik des Landes kann über die Förderung von Promotionsnetzwerken
und durch Schwerpunktsetzungen bei den neu gegründeten Fachhochschulen
eine Förderung der IKT-Lehr- und Forschungsaktivitäten gezielt erfolgen.
9. Das IKT-Clustermanagement, das durch einige erfolgversprechende Ansätze hat,
könnte durch eine stärker wirtschafts- bzw. innovations- und wachstumsorientierte
Schwerpunktsetzung und insbesondere auch die Ermutigung zur Gründung neuer Innovationsnetzwerke
in verschiedenen Wirtschaftssektoren bzw. –regionen für ein
Mehr an digitaler Expansionsdynamik sorgen.