Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW
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<strong>IKT</strong> als Schlüssel <strong>für</strong> Modernisierung und Fortschritt in Deutschland und NRW 23<br />
Standards und im Rahmen einer Innovationshandelsbörse mitwirken. Im <strong>Anhang</strong> sind<br />
einige ausgewählter Innovationscluster europäischer Regionen aufgeführt, die das<br />
Netzwerk gemeinsamer <strong>IKT</strong>-Patente in der jeweiligen Region und die Intensität der<br />
Mobilität der Innovatoren zeigen.<br />
Nachdem man in Deutschland mit der Initiative D21 und dem nationalen IT-Gipfel seitens der<br />
Bundesregierung gezielt Impulse zur Expansion der digitalen Wirtschaft gesetzt hat, ist festzustellen,<br />
dass einerseits der Staat – hier der Bund, teilweise auch die Bundesländer - und<br />
eben die Industrie positiv zur Expansion des <strong>IKT</strong>-Sektors und von <strong>IKT</strong>-Anwendungen beigetragen<br />
haben. Es stellt sich natürlich die Frage, ob dies insgesamt in optimaler Weise geschehen<br />
wird und welche Akzente einzelne Bundesländer geben werden; Nordrhein-Westfalen<br />
bzw. das Ruhrgebiet könnte hier als „Smart City Network“ wichtige und innovative Akzente<br />
setzen.<br />
Neue digitale Dienste, die erhebliche Bandbreiten brauchen, sind ohne breitbandige Infrastruktur<br />
kaum denkbar. Es gibt in der Politik grundsätzlich zwei Herangehensweisen, wenn<br />
man exemplarisch etwa an Innovationsförderung im Bereich Breitbandnetze denkt. Eine<br />
„Langsam-Förderstrategie“, die immer gerade so viel zusätzliche Breitbandversorgung sichert,<br />
wie am aktuellen Zeitrand von der Wirtschaft gefordert wird – eine solche Strategie<br />
klingt nach budgetpolitisch vorsichtiger Expansionsstrategie: Gefördert wird ja passgenau der<br />
jeweils nächste Schritt. Eine Alternative ist die strategische Potenzialförderung, die bewusst<br />
zeitweilige Angebotsüberschüsse in der Breitbandversorgung herbeiführt und damit auf den<br />
ersten Blick Steuergelder bei der Förderung unnötig großzügig verteilt. Diese Sichtweise aber<br />
ist nur dann adäquat, wenn man übersieht, dass es erst bei großzügiger Breitbandversorgung<br />
<strong>für</strong> digitale innovative Unternehmensgründer bzw. neue breitbandige, anspruchsvolle Dienste<br />
vernünftige Expansionsimpulse gibt; wer die digitalen Expansionspotenziale junger Gründerinnen<br />
und Gründer sowie moderner Netzwerker mobilisieren will, der sollte in der Tat <strong>für</strong><br />
eine deutliche Förderung von breitbandigem Infrastrukturausbau sein und dabei die Rahmenbedingungen<br />
so setzen – auch in der Regulierungspolitik –,dass ausreichende Investitions-<br />
und Innovationsanreize wirken. Da das Internet dabei als wirklicher globaler Marktplatz<br />
wirkt, der zunehmend auch mobil breitbandig verfügbar sein wird, ist eine Politikperspektive<br />
notwendig, die auf Wettbewerbs- und Innovationsprozesse in globalen Märkten mit einer Mischung<br />
aus leistungsfähigen Großunternehmen und KMU abstellt. So selbstverständlich dabei<br />
KMU-Förderung im Kontext der Innovationspolitik sein wird, so wenig sinnvoll kann allerdings<br />
eine Diskriminierung von Großunternehmen bei der Innovationsförderung sein.<br />
Seitens der nationalen und regionalen Politikakteure bieten sich mit Blick auf den digitalen<br />
Sektor bzw. infolge der zunehmenden Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
zahlreiche strategische Ansatzpunkte <strong>für</strong> Strukturwandel, Innovation und Wachstum<br />
an:<br />
• zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung; neue Unternehmen entstehen in der<br />
digitalen Wirtschaft und bestehende Unternehmen der Old Economy, die <strong>IKT</strong>-<br />
Anwendungen pioniermäßig mit bestehenden Produkten auf neuartige Weise verbinden,<br />
werden Marktanteile gewinnen; so sind z. B. zunehmende Anteile der Wertschöpfung<br />
im Automobilsektor durch <strong>IKT</strong>-Anwendungen bzw. -Dienste charakterisiert;<br />
• <strong>für</strong> die Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft; unternehmerische und soziale<br />
Netzwerke entfalten sich verstärkt unter den Bedingungen des mobilen breitbandigen