01.12.2012 Aufrufe

Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW

Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW

Anhang 2: Cluster Analyse für IKT - EIIW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>IKT</strong> als Schlüssel <strong>für</strong> Modernisierung und Fortschritt in Deutschland und NRW 21<br />

mals vorgestellt von WELFENS (2005) und in Teilaspekten verdeutlicht in der vom <strong>EIIW</strong> mit<br />

dem Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Systemtechnik und Innovationsforschung <strong>für</strong> die Bundesregierung<br />

erstellten Studie Internetwirtschaft 2010 (WELFENS/ZOCHE/JUNGMITTAG ET.AL.,<br />

2005). Eine Digitale Soziale Marktwirtschaft basiert u.a. auf digitalen Eigentumsrechten und<br />

entsprechenden Investitionen und Innovationen im <strong>IKT</strong>-Sektor und in anderen Sektoren. In<br />

dynamischen digitalen Märkten spielen Netzwerkeffekte als endogene Verstärkungsmechanismen<br />

eine wesentliche, besondere Rolle. Die Expansion der digitalen Wirtschaft geht einher<br />

mit <strong>IKT</strong>-Kapitalakkumulation; dieses wiederum mit Produktivitätszuwächsen und Innovationen<br />

im Vorleistungsmarkt. Zudem ergeben sich Effekte auf Export- und Importmärkten und<br />

wegen der Notwendigkeit des Einsatzes qualifizierter Arbeitnehmer auch eine relativ verstärkte<br />

Lohnungleichheit.<br />

Soweit eine Regulierung des Telekommunikationsmarktes erfolgt, so ist nach einer Phase<br />

einer energischen Marktöffnung bzw. von Markteintritten der Übergang zu einem Mehr an<br />

Wettbewerbspolitik und einem Weniger an Regulierungseingriffen sinnvoll. Investitions- und<br />

Innovationsanreize sind wichtig, Schumpetersche Innovationsrenten bzw. Anreize <strong>für</strong> Innovatoren<br />

sollten nicht künstlich vorab wegreguliert werden.<br />

Der Staat hat eine mehrfache Rolle in der Digitalen Sozialen Marktwirtschaft:<br />

• Der Staat setzt Rahmenbedingungen <strong>für</strong> nachhaltigen dynamischen Wettbewerb in der<br />

Wirtschaft, inklusive im Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

Digitale Chancengleichheit ist hierbei <strong>für</strong> eine Digitale Soziale Marktwirtschaft ein<br />

wichtiges Element. Zugleich ist die Entwicklung sozialer Netzwerke zu erleichtern, da<br />

sich die in Quasi-Nutzerclubs aktiven Bürgerinnen und Bürger wechselseitig einen<br />

Zusatznutzen verschaffen, der aus größerer potenzieller Kommunikationsreichweite<br />

und dem Nutzenstrom aus intensivierten Netzwerkkontakten entsteht. Dies ist eine<br />

neue Dimension der Wirtschafts- bzw. Ordnungspolitik, wobei der Staat über offene<br />

Standards und Zusammenschaltungsvorgaben im Telekommunikationssektor die<br />

Netzwerkgründung und -nutzung fördern kann.<br />

• <strong>IKT</strong> ist ein wichtiger Aktivitätsbereich gerade auch <strong>für</strong> die wirtschaftliche Modernisierung,<br />

wie ein Vergleich der EU-Länder zeigt; es ist bezeichnend, dass Griechenland<br />

und Portugal bei den <strong>IKT</strong>-Patenten/Kopf in der Wachstumsdynamik deutlich hinter<br />

anderen EU-Ländern bzw. den Euro-Partnerländern liegt (WELFENS, 2012).<br />

• Der Staat selbst ist idealerweise innovativer und vorbildlicher Nutzer bzw. trägt mit<br />

einer leistungsfähigen digitalen Verwaltung zu Kosteneinsparungen und höherem<br />

Dienstenutzen auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger bei. Dies setzt allerdings u. a.<br />

voraus, dass die staatliche Weiterbildung – gerade auch in Nordrhein-Westfalen – viel<br />

stärker als bisher auf digitale Themen, Formate, Plattformen und Inhalte Bezug<br />

nimmt, wobei sich natürlich auch Kooperation mit anderen Bundesländern sowie ggf.<br />

auch Nachbarländern wie Niederlande und Belgien (und Luxemburg sowie Frankreich)<br />

besonders anbietet. Auch im Bereich der europäischen Städtepartnerschaften<br />

sind digitale Themen bzw. ein vergleichender Erfahrungsaustausch von großem Interesse.<br />

• Der Staat stimuliert die digitale Innovationsdynamik bzw. trägt zur Internalisierung<br />

positiver externer Effekte – des gesellschaftlichen Zusatznutzens aus individueller unternehmensbasierter<br />

Innovationsaktivität – bei, wobei idealerweise am Umfang der<br />

Innovationsaufwendungen ansetzende Steuervergünstigungen eingesetzt werden sollten<br />

(WELFENS/AUDRETSCH/ADDISON/GRUPP, 1998). Steuervergünstigungen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!