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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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Wie schon in Kap VI., 3.), angesprochen, ist u.E. die Vorstellung von einem allein und einzig<br />

verbindlichen <strong>Vilserkalk</strong>-Profil zu verwerfen <strong>–</strong> aus den beiden bereits angedeuteten<br />

hauptsächlichen Gründen: Einer davon ist - bei ausreichender, aber knapper Verfügbarkeit der<br />

„entscheidenden“ Aufschlüsse des Typusgebiets - in der gegenwärtigen Erhaltung der ViKa-<br />

Abfolge zu sehen, der andere, wichtigere in Ursprung, Bildungsbedingungen und<br />

Bildungsablauf von Vilser Schwelle & ViKa - im Dauerzusammenhang mit dem nördlich<br />

vorgelagerten, im Zeitablauf so massiv umgebauten, veränderten Beckenablagerungsraum<br />

und mit allen Abhängigkeiten und den nahezu zahllosen daraus resultierenden faziellen<br />

Konsequenzen für Schwelle und „Kernablagerung“ ViKa.<br />

Man mag dabei an das einleitende, flachere „Primärrelief“ (Kap VII.) ebenso wie etwa an die<br />

mit dem Abtiefungsfortschritt des Beckenablagerungsraumes einhergehende Tiefenzonierung<br />

samt ihren Auswirkungen auf die Faunenentwicklung denken, samt den lateralen<br />

Veränderlichkeiten, die sich je nach Verschiebung vom Bildungsort weg und hin zum<br />

Beckenablagerungsraum ergeben, und man mag weiterdenken bis hin zum pelagischen<br />

Stadium - mit all den zahllosen Veränderungen, wie bis dahin zu verzeichnen (und wie sie in<br />

den Kapiteln abgehandelt werden). Die am ViKa-Neuabbau im O des großen Vilser<br />

Steinbruchs gewonnenen neuen Informationen bestärkten die getroffene Entscheidung noch,<br />

der Einbindung des ViKa in die Gesamtabfolge und einer anschaulichen Darstellung, die ihn<br />

als deren Bestandteil und faziell variablen Entwicklungsabschnitt zeigt, die meiste Bedeutung<br />

beizumessen (Taf 18). Zusammen mit den Kapitelausführungen klärt diese Darstellung<br />

endgültig, wann und warum er sich im Entwicklungsverlauf der Vilser Schwelle als<br />

gleichermaßen lokale wie typische Ablagerung bilden konnte, und wie er sich zwischen<br />

Liegendem und durch großtektonisch verursachte Sedimentationsumstellungen<br />

herbeigeführter fazieller Verfremdung positioniert findet.<br />

Auf ein eigenes <strong>Vilserkalk</strong>-Typusprofil wurde somit verzichtet. Bei bestenfalls ungefähren,<br />

nur in wenigen Einzelfällen halbwegs verbindlichen Mächtigkeitsangaben könnte ein eigenes<br />

Profil über die „ViKa-Phase“ aus den zahlreich angeführten Gründen nicht anders festgelegt<br />

und wiedergegeben werden, als an den besten verfügbaren Aufschlüssen des Typusgebietes<br />

ermittelt, in der den ViKa einschließenden Gesamtabfolge (Stammgebiet, NFR) dargestellt<br />

und (hauptsächlich) in den Kapiteln VI. bis VIII. (erweitert IV. bis VIII.) abgehandelt und<br />

kommentiert: Zwischen Liegendem als stets fixer Unterbegrenzung (Kap IV.) und dem<br />

Einsetzen der „malmischen Ammonitenkalke“ als wesentlich weniger eindeutiger<br />

Oberbegrenzung, als Ablösung („fazielle Verfremdung“, u.a. im vorliegenden Kap<br />

beschrieben), repräsentieren den ViKa die drei in Kap VI. ausgeführten Typen uD bis oD mit<br />

ihren faziellen Varietäten, Typ uD in „Rotensteinfazies“ und „Vorläufer“.<br />

Der lithologisch zwar tolerable oberjurassische ViKa-Anteil wird aber als „malmischer<br />

ViKa“ geführt (s.oben & Kap VI. & Taf 1) und den Typen uD bis oD als weiterer ViKa-Typ<br />

deshalb nicht angeschlossen, weil er <strong>–</strong> nicht zuletzt entwicklungsgeschichtlich bedeutsam! -<br />

eines der wesentlichen lithologischen Merkmale des ViKa bereits mangelt <strong>–</strong> die<br />

Brachiopoden. Selbst die Crinoiden, das anfängliche Brachiopodenaufkommen & -gedeihen<br />

ablösende und schließlich den jüngsten Abschnitt der ViKa-Phase dominierende Fauna (Typ<br />

oD), sind im Malm-ViKa schon stark rückläufig und den Crinoidenmassen des oD-Typs<br />

längst nicht mehr vergleichbar.<br />

Die zum Profil zusammengefügten, als Typen („members“) in die Abhandlung<br />

aufgenommenen und ausführlich beschriebenen ViKa-Abschnitte entstammen den<br />

mächtigsten, frischesten Aufschlüssen des Typusgebietes, jenen, die damit auch die besten<br />

Aussichten auf erhaltene Zusammenhänge boten, so z.B. Steinbruch & Roter Stein:<br />

Liegendes-Typ uD bzw. Typ uD, Rotensteinfazies; Steinbruch: Typ mD-Typ oD; Steinbruch:<br />

Typ oD-Malmanteil-Ammonitenkalke-Restabfolge usw.<br />

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