Zu 2.) Windischgarsten (aufgelassener Prieler Steinbruch in Roßleithen) Taf 25, Abbn 11-13 Auch der ViKa-Aufschluß nahe Windischgarsten konnte aus Zeitgründen nur kurz in Augenschein genommen, angrenzenden Einheiten und tektonischen Gegebenheiten auch dort nicht mehr nachgegangen werden. Trotz der Kürze ergaben die Nachforschungen im aufgelassenen und mittlerweile schon ziemlich verwachsenen Steinbruch aber erneut interessante Ergebnisse, die mit den entsprechenden Fakten im Typusgebiet so weitgehend parallel zu laufen scheinen, daß sich mit ihnen bestimmte späte Schwelle (ViKa)-Becken- Kontakte und mit diesen wiederum Position von Schwelle & ViKa <strong>–</strong> worunter deren unmittelbare Nachbarschaft zum Beckenablagerungsraum verstanden sei <strong>–</strong> ein weiteres Mal untermauert und bestätigt finden. F.v.HAUERs Ausführungen über den ViKa vom „Gunstberg bei Windischgarsten“ folgend (1853 - „Vilser Schichten”; s.i.d. Einführung!), wurde zunächst jedoch dem Auffinden der für den oD-Typ des ViKa (Callovien) charakteristischen Brachiopodenfauna etwas Zeit gewidmet. Eine Handvoll Einzelfunde dieser auch von HAUER angesprochenen, von uns (s. in „Einführung“) unter „leitende Vergesellschaftung des oberen Dogger“ oder „pala-antiplectavilsensis-Vergesellschaftung“ zusammengefaßten, gut kenntlichen Brachiopoden hat das Callov-Alter des dortigen Vorkommens bestätigt; lagig-linsige Ansammlungen oder die eigentümlichen kleinen „Nester“ dieser kleinen Brachiopoden, wie von der Typlokalität in Vils und ihrer näheren Umgebung (Legam, Leebach) bekannt, ließen sich in der verfügbaren Zeit allerdings nicht entdecken. Bedeutsamer als dieses mit dem Typusgebiet übereinstimmende paläontologischbiostratigraphische Ergebnis erachtet wurde, was schon einleitend angesprochen ist. Gemeint sind junge Spaltensysteme im <strong>Vilserkalk</strong> (Kap X., Taf 5, Abb 2, Taf 20/1, Abb 2) - im Typusgebiet im beckennächsten, nördlichen System nicht mehr mit roten, sondern schon mit den typischen hellen Füllungen der jüngsten, pelagischen Sedimentation (der auch der „Bianconekalk“ zuzuzählen ist <strong>–</strong> Taf 4, Taf 17). Und in der feinstkörnigen Matrix dieser hellen, lutitischen Füllungen tauchen auch die jungen, bis in die obere Unterkreide von Ammoniten und von charakteristischen Planktonforaminiferenfolgen geprägten pelagischen Faunen dieser jungen Sedimentation wieder auf (Taf 23, Abbn 1-4). Sie treffen darin oft auf für „Spaltenfaunen“ typische (autochthone) Organismen, etwa (Spalten-) Gastropoden (Taf 23, Abb 1 & 4). Erinnert sei dabei an die schönen großen, erstaunlich vielfältig schalenornamentierten diversen Spezies in den roten toarcischen Füllungen des mächtigen Spaltensystems in den Grausedimenten der obertriassischen „Unterlage“ (Kap IV., Kap VII. ec.). Zum Thema muß allerdings zuerst und einschränkend auf die enormen, Aufschlußverhältnisse und Zugänglichkeit betreffenden Unterschiede hier und dort hingewiesen werden: Dem vergleichsweise riesigen, von oben abgetragenen und auf Etagen auch nach Osten hin laufend erweiterten Abbaubereich im großen Vilser Steinbruch oder aber dem in der Fortsetzung nach Osten noch ein gutes Stück weit durch Verlauf und Erosionstätigkeit des Leebachs besser aufgeschlossenen ViKa stehen im Steinbruch von Windischgarsten viel kleinere, durch Vegetation, Schuttbedeckung und lange Verwitterung eingegrenzte bzw. beeinträchtigte Aufschlüsse gegenüber. Aus diesen Gründen sind dort dem Erkennen jener nur mehr reliktisch erhaltenen jüngeren, ViKa-fremden, hell gefärbten mikritischen (Becken-) Sedimente als Spalten-, Zwickel- oder Kluftfüllungen (im lithifiziert aufgebrochenen ViKa- Block) ebenso wie der richtigen Deutung ihrer Ausmaße, Lagerung und Verbindung mit dem ViKa alsbald Grenzen gesetzt. Diesen Jungsedimenten sind deshalb gezielt Proben entnommen worden (s. dazu DS-Ausschnitte auf Taf 25, Abbn 11-13), und Begrenzungsflächen zum ViKa, Kontakten, Lagerung im ViKa sowie speziell ihrem Inhalt 114
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Vilserkalk - Fakten und Überlegung
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kann (Unterdogger). Dabei kontrasti
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Hinweis: Im Profil auf Tafel 18 wir
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schließlich dort endgelagert worde
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Weißhaus, beziehen und einbauen zu
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Als Folge des langspannigen großte
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