Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt
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ihren Übergängen in oberjurassische Anteile, oben) so charakteristischen<br />
Beckensedimentkontakte mehr und mehr und „verschwinden“ schließlich <strong>–</strong> heißt: sie weichen<br />
den vereinheitlichenden, ausgleichenden pelagischen Bedingungen der späten Phasen<br />
(vielleicht als „Tiefschwellenphase“ oder dgl. zu bezeichnen). Bekannter Grund dafür:<br />
Unmittelbar an die Beckenentwicklung gekoppelt, geht die Schwelle samt Ablagerungen und<br />
sonstigen schwellespezifischen Eigenheiten in der Finalphase der großtektonischen<br />
Entwicklung, in der die Beckenräume mittlerweile ja bis in die Aptychenschichten-Tiefen<br />
ausgebaut und vertieft sind, regelrecht auf <strong>–</strong> ehe sie unter den Tannheimer Schichten<br />
endgültig begraben wird und ganz verschwindet (s.u.a. Kap VII. bis IX. & Taf 21/1).<br />
Den jüngeren Spaltensystemen im ViKa ist ein eigenes Kapitel gewidmet worden - des Nachweises<br />
für junge, längst nach Ende des ViKa und erst in den angesprochenen späten Entwicklungsstadien<br />
zustandegekommene Beckensedimentkontakte des „Stammgebietes“ und damit eines weiteren<br />
Nachweises der paläogeographischen Position der Schwelle wegen. Sind sie auch ganz andersartige<br />
Beckensedimentkontakte als die anfangs angesprochenen, so doch keineswegs weniger interessante<br />
und informative.<br />
Ein aus einleitenden dehnungstektonischen Vorgängen herzuleitendes Bruchsystem in den<br />
obertriassisch-unterliassischen Graugesteinen der (Schwelle-) „Unterlage“ [Kap VII/1.)] geht,<br />
wie im Arbeitsgebiet (Roter Stein bis Vilser Steinbruch) eindeutig zu ermitteln war, aus<br />
nördlich vorgelagerten, rotkalkgebundenen Brekzien (Zone der „älteren Brekzien“) in eine<br />
südlich anschließende, breite Rotkalk-Spaltenzone über. Diese ursprüngliche Anlage haben<br />
nachfolgende, anhaltende kompressionstektonische Vorgänge (S-N-Einengung; s.z.B. Kap<br />
II.) weiter ausgeformt und überprägt.<br />
Die Graugesteins-„Unterlage“ birgt zudem deutliche Anzeichen älterer, längst vor der<br />
Entstehung besagten Bruchreliefs und Rotkalksedimentation in Gang gekommener<br />
Zerbrechungsvorgänge, bereichsweise mit brekzienartiger Zerlegung der Graugesteine und<br />
nachfolgender kalzitischer Verheilung. Dieser Phase wurde jedoch nicht nachgegangen.<br />
Wie weiter oben bereits erläutert, sind beide Zonen rotkalkplombiert (Füllungen,<br />
biostratigraphische Stützung, Details s.z.B. Kap IV., Taf 5, Abb1, Taf 6, Taf 10, Abbn 1-3 &<br />
Abb 13). Der auf dem „Primärrelief“ dieses Bruchsystems [s. Kap VII., 1.)] als seinem<br />
angestammten Ablagerungsraum gebildete, unmittelbar auf die toarcischen Rotkalke als<br />
seinem Liegenden folgende, schwellennordrandpositionierte ViKa stellt in diesem (primären)<br />
Bruchsystem keine Füllungen.<br />
Zu diesem äußerst bemerkenswerten Umstand angemerkt sei allerdings, daß die Zerlegung der<br />
Schwelle unter fortgesetzter tektonischer Beeinflussung fortschreitet, womit es zu immer weiteren,<br />
wesentlich jüngeren Spaltenbildungen bis hinein in die „Unterlage“ kommt. Unter ihnen finden sich<br />
auch Mehrfachöffnungen und -füllungen älterer Spalten.<br />
In dieser jüngeren Phase der synsedimentären Tektonik treten dann beispielsweise helle, lithologisch<br />
meist malmischen ViKa-Anteilen entsprechende, oder rote ?Malm- Füllungen auf (Taf 24, Abbn 5 &<br />
6), während wir noch ins „Unterlagen“-Stockwerk vorgedrungene rot-bunte und helle tithonischunterkretazische<br />
Jungfüllungen - auf die tektonischen Fortschritte und Umstände bezogen,<br />
bezeichnenderweise! - nur mehr als Seltenheiten nachweisen konnten.<br />
Was die „Mikrostromatolithenkombination“ betrifft, die gerade in der „Unterlage“ jene erstaunlichen,<br />
bis zu 30 und 40cm breiten, ausschließlichen Füllungen von Spalten und Hohlräumen stellt, so sei<br />
dazu auf das Kapitel IX. verwiesen.<br />
Demgegenüber fanden wir im ViKa-Block selbst, sowohl in seinem nördlichen<br />
Kontaktbereich (mit den Aptychenschichten der Beckenfolge, AD) wie auch im südlichen<br />
(mit dem an tektonischer Grenze verlaufenden SFR der Vilser Schwelle), meist zwar ziemlich<br />
unauffällige, kleinere Systeme von Spalten geringer Breite und Tiefe, die sich jedoch als<br />
außerordentlich informativ erwiesen haben (Tafeln 20/1, Abb 2, & 23, Abbn 1-7).<br />
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